10. Oktober 2008
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19:24
Der Wecker klingelt um o6.oo Uhr in der Früh. Ich hab geschlafen, wie ein Murmeltier. Von außen dringen trotz allem schon Gesprächsfetzen an mich heran. Die Wände sind sehr dünn. Das Bad muß ich mit anderen Gästen teilen. Ich lausche, ob es ruhiger wird, suche meine Sachen zusammen. Wer schon mal mit Rucksack gereist, jeden Tag woanders ist, weiß, dass es jedesmal am Morgen eine fast schon kleine Andacht ist, die Sachen wieder zu sortieren, sie wieder in Packtaschen und Rucksack zu verteilen, wo sie vorher auch gut gelegen haben. Einige hatten mir vorher gesagt, schon dass alleine würde sie nerven. Aber ich genieße jede dieser Minuten, ist ein bißchen wie Meditation, bin nur mit dem beschäftigt, was ich da gerade so mache.
Endlich die Dusche ist frei. Danach fühle ich mich frisch und ausgeruht und ab gehts! Ich mache mich auf Richtung Fischmarkt. Teilweise muß ich auf hartem Kopfsteinpflaster fahren und ich hab ein bißchen Angst, dass mein altes Fahrrad das nicht aushält. Aber alles geht gut. Den Rucksack spüre ich kaum. Kurz vor dem Fischmarkt sehe ich dann die Massen schon am frühen Morgen. Der Fischmarkt ist wohl ein absolutes Muß für den Hamburg-Touristen. Für mich nicht. Kein Bedürfnis auf Massen. Schnell umfahre ich den Fischmarkt. Ich mag diese künstliche heiterkeit nicht, die merkwürdigen Seemansslieder, die aus den Lautsprechern dröhnen. Ich frag mich mal wieder, was suchen die menschen.
Ich verlasse die Straße, muß ein wenig bergauf, um an dem strahlend weißen Altonaer Rathaus die Karlstrasse wieder hinunter zur Elbe zu gelangen.
Schon nach 8 km komme ich an dem kleinen Museumshafen "Övelgönne". Von dort führt ein schmaler Weg durch das Mini-Dorf Övelgönne. Der Routenführer sagt, dass ich eigentlich vom Rad absteigen muß, weil normalerweise sich hier auch die Massen durch die Strassen bewegen. Aber so früh ist noch keiner unterwegs, nur ab und zu ein Jogger oder einer mit den Stöcken, klck, klck.. Övelgönne begeistert mich sehr. Schnuckelige, kleine, gemütliche Häuschen, Reih an Reih und alle haben einen wunderschönen Ausblick auf die Elbe.
Ein bißchen weiter sehe ich rechts einen Riesen-Findling stehen. Ich laß mir erzählen, dass die Hamburger ihn "Alter Schwede" nennen und dass er stolze 1,8 Mrd. auf dem Buckel hat und ca. 217 Tonnen schwer ist. Die Eiszeit hat ihn hierher gespült (hallo Uncites:-)). Ich bin wirklich sehr beeindruckt von dem Koloß!
Nach weiteren 8 km komme ich an dem Nobelort "Blankenese", rechts sehe ich die weißen Villen liegen. Auf mich wirken die eher kalt, ich kann daran nichts finden, da war Övelgönne gemütlicher, lebendiger.
Ich erreiche schließlich "Wedel", das übrigens das erste Städtchen auf schleswig-holsteinischem Boden ist. Muß auch am Heizkraftwerk Wedel vorbei und muß unweigerlich an den Film Koyaanisqaatsi denken. Monumentale Bauwerke, von Menschenhand errichtet, um das Leben zu verschönern und einfacher zu machen. Sieht ein bißchen gespenstisch aus, das ganze.
Langsam nähere ich mich den "Elbmarschen" fahre wieder ein Stück an der Elbe entlang. In einem kleinen Cafe mache ich Rast und trinke einen ganzen Liter Wasser. Plötzlich höre ich die deutsche Nationalhymne. Nanu, sage ich laut. Der Herr neben mir erklärt mir, dass am gegenüberliegenden Fährhaus eine Schiffbegrüßungsanlage ist. Nähert sich ein Schiff, dröhnt aus den Lautsprechern:"Willkommen in Hamburg, wir freuen uns, sie in unserem Hafen begrüßen zu können"! Nette Geste, find ich. Dazu wird dann die Nationalhymne des jeweiligen Landes gespielt, aus dem das Schiff kommt.
Nach 25 km erreiche ich endlich die "Elbmarschen". Hier fahre ich kilometerlang mutterseelenallein. Niemand begegnet mir, denn es ist ja noch früh. Linker Hand der Deich, rechts großflächige Weiden, kleine Seen, Kanäle, in denen sich allerlei tummelt. Ab und zu ein Bauernhaus und immer wieder Schaafherden, durch die ich manchmal mitten hindurch fahren muß und die sich absolut nicht in ihrer Ruhe stören lassen. Solch eine Gelassenheit hätte ich auch gern mal. Nach kurzen Wegstrecken muß ich immer wieder ein Tiergatter öffnen, um in den jeweiligen nächsten Abschnitt kommen. Beim ersten Mal bin ich noch ungeübt mit dem Procedere und lasse das gatter zu früh los, das schlägt mir voll in die Hacken und ich lass einen Jauler los. Shit, denke ich, verdränge es aber sofort wieder und fahre weiter. Ist halt im Leben auch oft so, manche Türen, die man öffnet und man nicht weiß, was einen dahinter erwartet, fügen einem schon mal Schmerzen zu.
Für eine kleine zeit ziehe ich den I-Pod an und höre Ben Harper und ich kann nicht anders, ich muß einfach mal laut schreien, ist ja niemand da, außer mir. Es tut ricvhtig gut.
Nachdem ich die Elbmarsch verlassen habe, fahre ich durchs Hinterland nach Elmshorn, dass ich gegen 13.oo Uhr erreiche. Ich bin ein bißchen enttäuscht. Elmshorn erinnert mich an all die Städte, wie Viersen, Gevelsberg, Linz usw.usw., ein bißchen ohne Seele, wirkt verlassen und depremierend. Wie kann man hier leben, denke ich.
Nun geht die Zimmer-Suche los. Schon das erste Hotel, in das ich gehe, bietet mir ein Zimmer an. Prima denke ich., Will mein Fahrrad holen und merke, dass ich noch nicht nach dem preis gefragt habe. ich dreh mich um und sag zu der Rezeptionistin:"Hey, kann ich mir das erlauben"? "5o,--? die Nacht", antwortet sie. Das überschreitet nmein Budget und ich ziehe weiter.
In der Stadt sehe ich in einem netten Bistro ein Päärchen sitzern. Ich geh auf sie zu und frage sie, ob sie nicht eine preiswerte pension in der Stadt wüßten. Der Mann schlägt einen "Jens" vor, der würde manchmal Zimmer an Gäste vermieten. Ich greife das sofort auf, frage nach dem Nachnamen und rufe die Auskunft an, die mich auch sofort verbindet. Eine sympathische Stimme meldet sich am anderen Ende, klar, sagt er, er habe noch ein Zimmer, wenn ich nicht anspruchsvoll wäre. Ne, alles gut, ich brauch nur ein Bett, sag ich ihm.
Wir verabreden uns und er holt mich mit seinem Bully ab, weil ich zehn Minuten lang gesucht und nicht gefunden habe. Er ist ein richtiuger Freak, echt nett. Wir unterhalten uns ein bißchen und er erzählt mir, dass er gestern beim Pauly-Spiel war. Ja dann, sag ich, sind wir ja quasi Freunde, wegen des FC, ich komme ja schließlich aus Kölle.
Am Haus angekommen, bin ich hin- und weg. Das Haus liegt zwar direkt an der Straße, aber der Garten ist es wert. Ein wirklicher "Zen-Ort", mit Teich, Seerosen, Lilien, Schilf und vielen, vielen schönen Blumen. Wirklich traumhaft, ein kleines Paradies. Alles ist super.
Endlich nehme ich meine wohlverdiente Dusche, setze mich aufs Rad und fahre die 5 km zurück in die Stadt, weil ich mal wieder Hunger verspüre. Jetzt erst nehme ich die "Peter Kölln-Tafel" wahr. Die Haferflocken-GFabrik befindet sich in Elmshorn und schon meine ich den Duft von geröstetem Hafer zu riechen.
In einer kleinen Pizzeria kehre ich ein. Am Nebentisch sitzen junge leute, dem Aussehen nach und den Gesprächsfetzen zufolge, sie unterhalten sich gerade über Horrorfilme, abgeschlachtete Kinderköpfe und ähnlichem, würde man sie allgemein als "asi" bezeichnen. Ich merke auch, wie ein kleines urteil in mir hpochsteigen will, dass ich aber sofort durchbreche und sie einfach anspreche.
Ich frage sie nach einem Internet-Cafe und so kommen wir ein bißchen ins Gespräch. Wird richtig nett. Eine der jungen Frauen sagt noch zu mir, dass ihnen das nicht langweilig ist, so ganz allein, drei Wochen lang. Aber wie kanne es mir langweilig sein, bei soviel Natur, den Melodien der rauschenden Bäume, Sträucher und dem Schilf. Fast ist es so, als wenn sie sich gegenseitig die Geheimnisse der Schöpfung erzählen und ich darf ihnen zuhören.
Nach einer Stunde verabschiede ich mich von ihnen und denke, siehst Röschen, keine Urteile, dier sind einfach nur anders, aber trotzdem nett.
Ich radele wieder in mein Domizil zurück. Dort angekommen, staune ich nicht schlecht. Auf der großen Veranda sitzen vier Türken und haben ihr Abendessen vorbereitet Grillen, haben frischen Salat gemacht. Alles sieht nett aus. Sie begrüßen mich sofort herzlich, fragen mich, woher ich komme. Sind begeistert von meiner Tour und bitten mich an ihren Tisch., Ich werde sowas von überhäuft mit Nettigkeiten. Ismael, Youssof, Karim und Musa bemühen sich unglaublich, Willst du Wein, komm du mußt essen, willst du eine Zigarette. Ismael bringt mir aus seinem Zimemr frische Rosinen und Datteln aus der Heimat, einen Teller Kekse für mich allein und schließlich fährt Musa an die Tankstelle um eigens für mich ein Fläschchen Bier zu holen. Ich bin sehr berührt, wann hat sich jemand so uneingeschränkt und ohne Erwartung so rührehnd um mich gekümmert. Wir sitzen, erzählen, lachen und später tanzen wir nach ihrer Musik. Ist echt schön. Irgendwann steht Ismael auf und kommt mit einer fast roten Hortensie für mich zurück, die er kir schenkt. Er wünscht mir, dass alle meine Sehnsucht nach Liebe in Erfüllung geht. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Rote Rosen seien ja nicht im Garten gewesen, schmunzelt er. Es sind wirklich feine kerle. Uns so ene Gastfreundschaft hab ich lange nicht erlebt. Sie erzählen mir, jeder einzeln, ihre Leben, die sehr traurig verlaufen sind. Youssof ist sei Jahren geschieden und muß Unterhalt für seine Frau und seine sechs Kinder zahlen, die ihn verlassen hat. Ismael hat Angst, dass er Krebs bekommt, denn die Probleme mit seinmem Sohn, der noch in der Türkei lebt und immer geld von ihm haben will, zehren ihn auf und machen ihn traurig. Karim, dessen eigene Firma Konkurs gegangen ist. Alle vier arbeiten jetzt für eine Baufirma auf Montage. Sie sind von einer Traurigkeit und Auswegslosigkeit umgeben,m die mich sehr berührt. Aber an diesem Abend sind sie fröhlich und lachen mit mir.
Ein unglaublich schöner Abschluß, eines schönen Tages.
Und am Morgen höre ich sie schon rufen, Erika, willst Du Kaffee? Klar will ich, und wieder werd ich umsorgt.Ismael versorgt noch meine Wunde und dann wünschen wir uns alles Gute und freuen uns aneinander, dass wir uns kennengelernt haben. Sie wollen noch meine Telefonnummer, damit sie mich am Abend und fragen können, wie es mir an diesem Tag ergangen sein wird.
Dann fahre ich los Richtung Itzehoe.
Endlich die Dusche ist frei. Danach fühle ich mich frisch und ausgeruht und ab gehts! Ich mache mich auf Richtung Fischmarkt. Teilweise muß ich auf hartem Kopfsteinpflaster fahren und ich hab ein bißchen Angst, dass mein altes Fahrrad das nicht aushält. Aber alles geht gut. Den Rucksack spüre ich kaum. Kurz vor dem Fischmarkt sehe ich dann die Massen schon am frühen Morgen. Der Fischmarkt ist wohl ein absolutes Muß für den Hamburg-Touristen. Für mich nicht. Kein Bedürfnis auf Massen. Schnell umfahre ich den Fischmarkt. Ich mag diese künstliche heiterkeit nicht, die merkwürdigen Seemansslieder, die aus den Lautsprechern dröhnen. Ich frag mich mal wieder, was suchen die menschen.
Ich verlasse die Straße, muß ein wenig bergauf, um an dem strahlend weißen Altonaer Rathaus die Karlstrasse wieder hinunter zur Elbe zu gelangen.
Schon nach 8 km komme ich an dem kleinen Museumshafen "Övelgönne". Von dort führt ein schmaler Weg durch das Mini-Dorf Övelgönne. Der Routenführer sagt, dass ich eigentlich vom Rad absteigen muß, weil normalerweise sich hier auch die Massen durch die Strassen bewegen. Aber so früh ist noch keiner unterwegs, nur ab und zu ein Jogger oder einer mit den Stöcken, klck, klck.. Övelgönne begeistert mich sehr. Schnuckelige, kleine, gemütliche Häuschen, Reih an Reih und alle haben einen wunderschönen Ausblick auf die Elbe.
Ein bißchen weiter sehe ich rechts einen Riesen-Findling stehen. Ich laß mir erzählen, dass die Hamburger ihn "Alter Schwede" nennen und dass er stolze 1,8 Mrd. auf dem Buckel hat und ca. 217 Tonnen schwer ist. Die Eiszeit hat ihn hierher gespült (hallo Uncites:-)). Ich bin wirklich sehr beeindruckt von dem Koloß!
Nach weiteren 8 km komme ich an dem Nobelort "Blankenese", rechts sehe ich die weißen Villen liegen. Auf mich wirken die eher kalt, ich kann daran nichts finden, da war Övelgönne gemütlicher, lebendiger.
Ich erreiche schließlich "Wedel", das übrigens das erste Städtchen auf schleswig-holsteinischem Boden ist. Muß auch am Heizkraftwerk Wedel vorbei und muß unweigerlich an den Film Koyaanisqaatsi denken. Monumentale Bauwerke, von Menschenhand errichtet, um das Leben zu verschönern und einfacher zu machen. Sieht ein bißchen gespenstisch aus, das ganze.
Langsam nähere ich mich den "Elbmarschen" fahre wieder ein Stück an der Elbe entlang. In einem kleinen Cafe mache ich Rast und trinke einen ganzen Liter Wasser. Plötzlich höre ich die deutsche Nationalhymne. Nanu, sage ich laut. Der Herr neben mir erklärt mir, dass am gegenüberliegenden Fährhaus eine Schiffbegrüßungsanlage ist. Nähert sich ein Schiff, dröhnt aus den Lautsprechern:"Willkommen in Hamburg, wir freuen uns, sie in unserem Hafen begrüßen zu können"! Nette Geste, find ich. Dazu wird dann die Nationalhymne des jeweiligen Landes gespielt, aus dem das Schiff kommt.
Nach 25 km erreiche ich endlich die "Elbmarschen". Hier fahre ich kilometerlang mutterseelenallein. Niemand begegnet mir, denn es ist ja noch früh. Linker Hand der Deich, rechts großflächige Weiden, kleine Seen, Kanäle, in denen sich allerlei tummelt. Ab und zu ein Bauernhaus und immer wieder Schaafherden, durch die ich manchmal mitten hindurch fahren muß und die sich absolut nicht in ihrer Ruhe stören lassen. Solch eine Gelassenheit hätte ich auch gern mal. Nach kurzen Wegstrecken muß ich immer wieder ein Tiergatter öffnen, um in den jeweiligen nächsten Abschnitt kommen. Beim ersten Mal bin ich noch ungeübt mit dem Procedere und lasse das gatter zu früh los, das schlägt mir voll in die Hacken und ich lass einen Jauler los. Shit, denke ich, verdränge es aber sofort wieder und fahre weiter. Ist halt im Leben auch oft so, manche Türen, die man öffnet und man nicht weiß, was einen dahinter erwartet, fügen einem schon mal Schmerzen zu.
Für eine kleine zeit ziehe ich den I-Pod an und höre Ben Harper und ich kann nicht anders, ich muß einfach mal laut schreien, ist ja niemand da, außer mir. Es tut ricvhtig gut.
Nachdem ich die Elbmarsch verlassen habe, fahre ich durchs Hinterland nach Elmshorn, dass ich gegen 13.oo Uhr erreiche. Ich bin ein bißchen enttäuscht. Elmshorn erinnert mich an all die Städte, wie Viersen, Gevelsberg, Linz usw.usw., ein bißchen ohne Seele, wirkt verlassen und depremierend. Wie kann man hier leben, denke ich.
Nun geht die Zimmer-Suche los. Schon das erste Hotel, in das ich gehe, bietet mir ein Zimmer an. Prima denke ich., Will mein Fahrrad holen und merke, dass ich noch nicht nach dem preis gefragt habe. ich dreh mich um und sag zu der Rezeptionistin:"Hey, kann ich mir das erlauben"? "5o,--? die Nacht", antwortet sie. Das überschreitet nmein Budget und ich ziehe weiter.
In der Stadt sehe ich in einem netten Bistro ein Päärchen sitzern. Ich geh auf sie zu und frage sie, ob sie nicht eine preiswerte pension in der Stadt wüßten. Der Mann schlägt einen "Jens" vor, der würde manchmal Zimmer an Gäste vermieten. Ich greife das sofort auf, frage nach dem Nachnamen und rufe die Auskunft an, die mich auch sofort verbindet. Eine sympathische Stimme meldet sich am anderen Ende, klar, sagt er, er habe noch ein Zimmer, wenn ich nicht anspruchsvoll wäre. Ne, alles gut, ich brauch nur ein Bett, sag ich ihm.
Wir verabreden uns und er holt mich mit seinem Bully ab, weil ich zehn Minuten lang gesucht und nicht gefunden habe. Er ist ein richtiuger Freak, echt nett. Wir unterhalten uns ein bißchen und er erzählt mir, dass er gestern beim Pauly-Spiel war. Ja dann, sag ich, sind wir ja quasi Freunde, wegen des FC, ich komme ja schließlich aus Kölle.
Am Haus angekommen, bin ich hin- und weg. Das Haus liegt zwar direkt an der Straße, aber der Garten ist es wert. Ein wirklicher "Zen-Ort", mit Teich, Seerosen, Lilien, Schilf und vielen, vielen schönen Blumen. Wirklich traumhaft, ein kleines Paradies. Alles ist super.
Endlich nehme ich meine wohlverdiente Dusche, setze mich aufs Rad und fahre die 5 km zurück in die Stadt, weil ich mal wieder Hunger verspüre. Jetzt erst nehme ich die "Peter Kölln-Tafel" wahr. Die Haferflocken-GFabrik befindet sich in Elmshorn und schon meine ich den Duft von geröstetem Hafer zu riechen.
In einer kleinen Pizzeria kehre ich ein. Am Nebentisch sitzen junge leute, dem Aussehen nach und den Gesprächsfetzen zufolge, sie unterhalten sich gerade über Horrorfilme, abgeschlachtete Kinderköpfe und ähnlichem, würde man sie allgemein als "asi" bezeichnen. Ich merke auch, wie ein kleines urteil in mir hpochsteigen will, dass ich aber sofort durchbreche und sie einfach anspreche.
Ich frage sie nach einem Internet-Cafe und so kommen wir ein bißchen ins Gespräch. Wird richtig nett. Eine der jungen Frauen sagt noch zu mir, dass ihnen das nicht langweilig ist, so ganz allein, drei Wochen lang. Aber wie kanne es mir langweilig sein, bei soviel Natur, den Melodien der rauschenden Bäume, Sträucher und dem Schilf. Fast ist es so, als wenn sie sich gegenseitig die Geheimnisse der Schöpfung erzählen und ich darf ihnen zuhören.
Nach einer Stunde verabschiede ich mich von ihnen und denke, siehst Röschen, keine Urteile, dier sind einfach nur anders, aber trotzdem nett.
Ich radele wieder in mein Domizil zurück. Dort angekommen, staune ich nicht schlecht. Auf der großen Veranda sitzen vier Türken und haben ihr Abendessen vorbereitet Grillen, haben frischen Salat gemacht. Alles sieht nett aus. Sie begrüßen mich sofort herzlich, fragen mich, woher ich komme. Sind begeistert von meiner Tour und bitten mich an ihren Tisch., Ich werde sowas von überhäuft mit Nettigkeiten. Ismael, Youssof, Karim und Musa bemühen sich unglaublich, Willst du Wein, komm du mußt essen, willst du eine Zigarette. Ismael bringt mir aus seinem Zimemr frische Rosinen und Datteln aus der Heimat, einen Teller Kekse für mich allein und schließlich fährt Musa an die Tankstelle um eigens für mich ein Fläschchen Bier zu holen. Ich bin sehr berührt, wann hat sich jemand so uneingeschränkt und ohne Erwartung so rührehnd um mich gekümmert. Wir sitzen, erzählen, lachen und später tanzen wir nach ihrer Musik. Ist echt schön. Irgendwann steht Ismael auf und kommt mit einer fast roten Hortensie für mich zurück, die er kir schenkt. Er wünscht mir, dass alle meine Sehnsucht nach Liebe in Erfüllung geht. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Rote Rosen seien ja nicht im Garten gewesen, schmunzelt er. Es sind wirklich feine kerle. Uns so ene Gastfreundschaft hab ich lange nicht erlebt. Sie erzählen mir, jeder einzeln, ihre Leben, die sehr traurig verlaufen sind. Youssof ist sei Jahren geschieden und muß Unterhalt für seine Frau und seine sechs Kinder zahlen, die ihn verlassen hat. Ismael hat Angst, dass er Krebs bekommt, denn die Probleme mit seinmem Sohn, der noch in der Türkei lebt und immer geld von ihm haben will, zehren ihn auf und machen ihn traurig. Karim, dessen eigene Firma Konkurs gegangen ist. Alle vier arbeiten jetzt für eine Baufirma auf Montage. Sie sind von einer Traurigkeit und Auswegslosigkeit umgeben,m die mich sehr berührt. Aber an diesem Abend sind sie fröhlich und lachen mit mir.
Ein unglaublich schöner Abschluß, eines schönen Tages.
Und am Morgen höre ich sie schon rufen, Erika, willst Du Kaffee? Klar will ich, und wieder werd ich umsorgt.Ismael versorgt noch meine Wunde und dann wünschen wir uns alles Gute und freuen uns aneinander, dass wir uns kennengelernt haben. Sie wollen noch meine Telefonnummer, damit sie mich am Abend und fragen können, wie es mir an diesem Tag ergangen sein wird.
Dann fahre ich los Richtung Itzehoe.