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5. Juni 2009 5 05 /06 /Juni /2009 10:26

Ich bin der "Größte!" Es gibt sie immer wieder, diese Zeitgenossen, die von sich meinen, sie seien der höchste Maßstab der Erde, der "Größte" eben schlechthin!

Sie wissen alles besser, kennen sich überall aus, meinen der erfolgreichste Mensch  der Welt zu sein und wenn sie es noch nicht sind, ist es für sie eines der erstrebenswertesten Ziele im Leben. Na dann...

Woher das wohl kommt, frag ich mich immer wieder? Küchenpsychologisch könnte ich sagen, hmmm zu wenig Anerkennung im Kindesalter oder ein zu hoher Leistungsanspruch der Eltern! Jeder hat da wohl sein eigenes Geheimnis, dass er in sich trägt, woher diese Anmaßung kommt, dieses zutiefst neurotische und egozentrische Verhalten! Ich schreib das ohne Urteile gegen solche Zeitgenossen, denn auch sie haben ihre Geschichte!

Vielleicht ist es dem Menschen aber auch ganz natürlich in die Wiege gelegt worden. WIll nicht das Kind schon rein körperlich gesehen "größer" werden? Die Jungen stärker sein als der Freund, der Kamerad, die Mädchen nicht schöner sein, als die Freundin, die Kollegin oder wer auch immer?

Und dabei werden manchem Menschen, sei es physiognomisch aber auch psychisch gesehen immer wieder Grenzen aufgezeigt! Es gibt, sie, die Zwergenwüchse aber auch die, die psychisch schwach sind, keinen Halt im Leben selbst und in sich finden, aus dem inneren Gleichgewicht gerissen werden, keine Kraft haben, dem Anforderungsanspruch unserer Gesellschaft gerecht zu werden. Nur...sind die anderen wirklich die "Größten", die Stärkeren, die "Besseren!" Oder haben sie nur besser gelernt, zu verdrängen?

"Ich bin der Größte!" sagte das nicht einmal ein wirklich "Großer!" Muhammad Ali, der größte Schwergewichtsboxer aller Zeiten? Seine Karriere, sein Erfolg bezog sich nur auf seine Sportleidenschaft, er agierte in Politik und Gesellschaft, setzte sich ein. Er schien immer weiter voranzuschreiten auf der Karriere- und Erfolgsleiter dieser Welt. Dann kam die Grenze, die ihm gesetzt wurde:" Parkinson" Eine Krankheit des zentralen Nervensystems.  Die ersten typischen Anzeichen dieser Krankheit ist Verlangsamung aller Bewegungen, Versteifung der Körperglieder und manchmal ein kaum zu erkennendes Zittern. Ich hab´s mal erlebt, mitbekommen, bei einer Bekannten.  Ein Leiden, dass sich langsam anschleicht und zu einem Ausmaß wird, den sich ein Mensch kaum vorstellen kann.

Nun...ich will keine Abhandlung über die Parkinson-Krankheit schreiben...eine der vielen Einbrüche im Leben von Menschen. Es gibt viele  Beispiele, dieser Größen von Menschen, denen irgendwann eine Grenze aufgzeigt wird, sie plötzlich gezwungen werden, "klein" zu sein.

Vielleicht ist das das Ergebnis, der eigenen Schnellebigkeit, des ständigen Mehr-Erreichen-Wollens, des Größer-Sein-Wollens wie der Nächste.

Mir kommt in diesem Zusammenhang nochmal der Jarmusch-Film in den Sinn und der Satz, der sich durch den Film zieht:"  Wenn einer höher sein will, wie der andere, dann gehe er auf den Friedhof. Das Leben ist eine Handvoll Erde. Ich hatte mich erschrocken, obwohl mir diese Tatsache schon von Kindheit an bekannt ist, doch auch ich bin manchmal ein Verdrängungskünstler. Jetzt...im Nachhinein kann ich auch drüber lachen. Denn so ist es!

Würden wir das doch nur kapieren....alle....dass dieses Leben einmalig ist und dass es sich nicht lohnt, ständig "größer" sein zu müssen wie der Nächste. Umwieviel einfacher, leichter wäre alles. Im Miteinander, für einen selber. Sich anzunehmen, so wie man ist, mit den Gaben, die man geschenkt bekommen hat. Ist es nicht schon genug an Schwere, die eigenen Neurosen, erworben aus der kindlichen Früherziehung abzustreifen und den Weg in die Freiheit zu finden?

Warum muß ich mich ständig "größer" fühlen wie der Andere? Muß ich mir ständig etwas beweisen. Genügt es nicht, dass ich "bin?"

Mir fällt der Spruch aus dem Neuen Testament ein, den von Jesus;-) :"Wer der Größte sein will, der werde wie ein Kind!" Lasset die Kinder zu mir kommen!"

Und wenn man die Kinder lassen würde, würden sie wohl niemals diesen Anspruch an sich selber haben. Sie würden so sein, wie sie sind. Denn...es sind die Sorgen der Eltern, dass sie vielleicht nicht genug wachsen, nicht genug leisten, um in dieser unserer leistungsorientierten Gesellschaft ihren Platz zu finden. Eine Gesellschaft, in der jeder Mensch anscheinend "gleich" sein soll, nicht nur dem Aussehen nach, sondern auch der inneren Einstellung und dem Leistungsanspruch! Schade! Das Leben ist Vielfalt! Erinnere mich gerade an den Beitrag von Leon Blogiker über das Richter Fenster, dass mit den vielen bunten Mosaiken! So bunt ist die Welt! So facettenreich auch der Mensch!

Wenn einer der Größte sein will, werde er wie ein Kind! Ein Kind lebt, dient..mehr nicht....Und mit "Dienen" meine ich nicht ein unterwürfiges Dienen Anderen gegenüber, sondern ein "Dienen" das dem eigenen Leben gilt! Dem Respekt und der Achtung vor sich selber, egal, in welchem Zustand man sich gerade befindet. Denn daraus erwächst auch die Achtung dem anderen Menschen gegenüber.

Ich werde meine Vision wohl nie vergessen und immer danach bestrebt sein, sie zu erfüllen:" Dem ganz anderen Menschen auf "Augenhöhe" zu begegnen, denn er ist mir gleich, nur anders.

Es lohnt sich nicht, immer der "Größte" sein zu wollen, es ist mir zu anstrengend und die Quittung bekommt irgendwie jeder, anders als er denkt.

Manchmal ist man zwar der "Größte" zahlt dafür aber auch den Preis!






 

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2. Juni 2009 2 02 /06 /Juni /2009 16:00
Köln zu genießen, heißt auch Köln am Abend zu erleben. Und da gibt es vielfältige Angebote, abgesehen von den schönen Biergärten, die dich kreuz und quer durch die Veedel verteilen. Eines der schönen Sommerangebote in Köln sind die Freiluftkinos. Da gibt es mittlerweile einige, Müngersdorf, Ehrenfeld, am Sportmuseum, in der Maybachstraße und natürlich das kleine Kino am Yachthafen.
 
Gestern Abend hab ich mich mit Zabi am Yachthafen am Rhein zur Filmvorführung eines alten Filmes von Franz Lang getroffen. „Metropolis“ wurde gezeigt. Ich dachte noch, merkwürdige Zusammenstellung des Sommerprogramms. Neben all den jungen Mainstream-Filmen, Der Vorleser, Slumdog Millionair, irgendso ne Mario Barth-Story, grausam, ehrlich. Ich steh mal gerade nicht auf Mario Barth. Dieser Humor ist mir einfach zu blöd. Da geht gerade noch „Maria ihm schmeckt´s“ nicht“ nach Jan Weilers gleichnamigem Roman. Das scheint nett zu sein. Ich bin ja nicht so der Typ für Kino-Komödie. Ich brauch immer was zum lange Nachklingen und Nachdenken.
 
Ich war das erste Mal in diesem Freiluftkino und war wunderbar überrascht. Die Kulisse ist ja so gesehen nicht sehr schön. Kalte, zwar architektonisch gesehen, sehr imposante Bauwerke, aber einige Baustellen dazwischen, rechter Hand die Rheinuferstraße, von der schon hier und da einiges von der Geräuschkulisse ans Ohr klingt.
 
Dennoch, ich war wirklich hin- und weg gestern Abend. Sowieso liebe ich es, in lauen Sommernächten irgendwo draußen herumzulungern;-) Schade, dass die Meisten in meinem Alter für so was nicht mehr zu haben sind. Irgendwie sind viele ab 5o zu Sesselhockern geworden. So nicht aber Röschen-) Wie gut..dass es Zabi gibt:-)
 
Eine schöne Stimmung jedenfalls dort in diesem Freiluftkino. Die Preise sind auch völlig in Ordnung. Für den Kinobesuch 6,--€ und das Bierchen ist auch in Ordnung, gerade mal 2,--€ 0,3 lt.
 
Das wie gesagt laue Sommerlüftchen, der Himmel noch verfärbt vom Rot der untergehenden Sonne, hin- und wieder Kondensstreifen der am Horizont sichtbar werden Flugzeuge, die Menschen in ferne Länder tragend, sogar Fesselballons schwebten gestern Abend über Köln und da fängt man an zu träumen, einmal im Leben in so einem Ballon zu schweben, alles unter sich zurückzulassen, über den Dingen sozusagen zu schweben, die lautlose Stille, da oben, sol hoch, zu erleben. Dazu gibt es bis zum Anfang des Films sehr schöne, dezente Musik. Gestern lief hauptsächlich Sigur Ros, meine Musik für solche Stimmungen. Die bunten Lichter der kleinen Lämpchen rund um spiegeln sich im Wasser wider, aus den Gebäuden schimmern grün-rot-blaue Lichter, eine schon fast surreale Atmosphäre.
 
Ich dachte so zwischendurch, merkwürdig, ein Ort, an den man sonst so nicht gehen würde, geschweige denn, sich für längere Zeit niederlassen würde, weil für mich jedenfalls, zu kahl, zu nüchtern, zu kalt. Aber gerade das hat mich gestern Abend so fasziniert, diese Umgebung, die durch die Anwesenheit der verträumt, den Sommerabend genießenden Menschen genau diesen nüchternen Platz mit Leben gefüllt, ja ihm Leben eingehaucht haben. Leben kann überall geschehen.
 
Bei Anbruch der Dunkelheit startet dann der Film. Gestern Abend eben, wie gesagt „Metropolis“. Ein Klassiker eigentlich, aber ich hatte ihn noch nie gesehen. Man muss es aushalten können, diese Art des alten Stummfilms. Heute Morgen am Frühstückstisch hörte ich nämlich, ne, das war mir zu langweilig, zu unspektakulär. Mir ging es gerade andersrum. Ich war schon sehr gefesselt, weil es auch mal wieder absolute Konzentration erfordert, zu folgen, dabei zu bleiben, die eingefügten textlichen Erklärungen mitzubekommen und sich zu focusieren auf die natürlich für die damalige Zeit sehr überspitzt dargestellten Mimiken und Gestiken. Heute würde ein solcher Stummfilm sicher ganz, ganz anders aussehen.
 
Metropolis, spannende Geschichte über die Zweiklassengesellschaft. Oberschicht, Menschen die in den Gärten der Lust und der Wonne leben, dem Preis zahlt die Unterschicht, die in der Tiefe unter der Stadt leben, ausgebeutet werden, als Maschine, als Motor verheizt werden, damit die Wenigen da oben in Saus und Braus leben können. Was hat sich eigentlich geändert seit dieser Zeit auf dieser Welt! Nichts? Die Auswüchse sind nur anders geworden.Der Turm Babel ist noch höher geworden.
 
Fritz Lang sagte damals, es muss einen Mittler geben zwischen Kopf und Hand! Später hat er diese Aussage widerrufen und „Herz“ mit sozial“ ersetzt. Fraglich! Für mich jedenfalls. Woher soll eine soziale, innere Haltung kommen, wenn nicht aus dem Herzen, aus dem Mitgefühl, aus Ehrfurcht und Respekt vor dem Menschen.
 
Ein Film voller Symbolik und Anrisse und Deutungen auf die gesellschaftliche Ordnung und Wertehaltung, mit einem Aufblitzen von Marxismus, Nationalsozialismus aber auch der Hoffnung, die im Menschen verankert ist und die sich aus der christlichen Religion nährt. Denn…man wartete auf den Mittler, der Frieden schafft zwischen arm und reich, Wohlstand und Armut, Mächtigen und Unterdrückern, um einen Mittelweg zu finden…denn Gleichheit und Freiheit im gleichen Maße wird es wohl nie geben auf dieser Welt. Aber ein Mittelweg wäre schon ein weiter Fortschritt. Kein Wunder, dass zwischendurch dann das musikalische Aufblitzen der französischen Befreiungshymne erklang.
 
Es gibt noch viel Programm in dieser Sommerzeit im Kölner Yachthafen. Es lohnt sich. Ein Abend, an dem man Kölner Freizeit genießen kann. Anzuraten ist jedoch ein Sitzkissen mitzubringen, denn auf Dauer sind die Steine etwas hart. Ansonsten kann man prima lümmeln. Und auch eine Jacke oder Schal, denn ein kleiner Wind zieht immer auf und lässt schnell schauern. Und die Mücken freuen sich auch auf Nahrung:-) Aber alles halb so wild.
 
Ich hab´s Euch einfach mal erzählt. Ohne Anspruch. Kölner erzählen Kölnern, oder so:-)
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30. Mai 2009 6 30 /05 /Mai /2009 10:43
Ja... jetzt sitze ich hier vor dem PC, gerade aus dem Kino kommend und ich hab keine Musik an. Das gab´s noch nie. Warum!
 
Also, ich beginne mal von vorn. Es war ein kurzer spontaner Entschluß heute Abend ins Kino zu gehen, um mir den neusten Jim Jarmusch-Film "Limits of controll" anzusehen. Wer Liebhaber von Jarmusch-Filmen so wie ich ist, hat eine hohe Erwartung. Er ist einfach ein Meister des Lyrik-Films. Jarmusch ist ein Liebhaber der Lyrik und natürlich der Musik. Lyrik, sagt er, kann man anschaun, filtern, Satz für Satz, Zeile für Zeile.. Aber einen Film kann man nicht aufhalten, nicht stoppen in einem Moment, wo es eine Szene gibt, die man festhalten möchte.
 
Damit hat er alles gesagt...wie ich finde...denn genauso ist es mir in dem Film gegangen. Ich hätte ihn Szene für Szene anhalten können, innehalten, nochmal hinhören, nochmal die Farben sehen, nochmal die Perspektive anschaun, mit der er unglaubliche Alltagsszenen beleuchtet. Wie er Geräusche ganz normaler kleinster Dinge zu einem Volumen, ja zu einem Ton, der Musik ist, in den Ohren klingen läßt.
 
Wer sich irgendwann jemals mit Zen oder Meditation beschäftigt hat, wer selber einen ganz anderen Blick bekommt, wenn er durch die Straßen geht, wenn er hört, was unsere Welt erzählt, Dinge, die für den normalen geschäftsumtriebigen Menschen nicht mehr sichtbar oder hörbar sind, der ist in diesem Film genau richtig.
 
Als ich zu Beginn eine Bekannte im Kino traf, die gerade aus dem Film kam, fragte:" Und? Wie war er?" Schaute sie mich nur stumm an und antwortete:" Mach Dir selbst ein Bild!"
 
So was hab ich auch noch nicht erlebt. Aber als ich selber aus dem Film kam, ging es mir genau so. Ich hätte nichts mehr mit Niemandem besprechen können, erstmal... Da wäre nur ein gemeinsamer Spaziergang durch die Nacht noch drin gewesen. Weil...es ging weiter...mit dem Film, bei mir zumindestens. Auch jetzt hab ich das Gefühl, der Film hat sich in mein Leben transportiert.
 
Ich war von der ersten Sekunde an völlig hypnotisiert und mein Blick hat sich nicht eine Sekunde von der Leinwand gewendet. Meine Ohren waren hochsensibilisiert von dem Moment an, wo ich das musikalische Intro hörte, gespielt von Bad Rabbit. Der Oberhammer schlechthin.
 
Es ist einfach unglaublich, was da geschieht... in diesem Film. Schon allein die Perspektive der ersten Szene, wo ein Auftragskiller auf einer Flughafentoilette in seine Rolle schlüpft, sich umzieht und am Ende als er fertig ist, mit einigen Taichi-Übungen seine Konzentration schärft. Wie Jarmusch das wirklich meisterlich hinbekommen hat, diese Szene von Oben herunter zu drehen, ist einfach nur genial. Ich dachte, was will er damit ausdrücken. Nichts anderes, als, wenn Du Deinen Blick aus einer anderen Perspektive auf das Leben wirfst, kannst du eine völlig andere Einstellung bekommen, eine andere Sichtweise. Ach herjeh...allein über diese erste Szene könnte man stundenlang philosophieren.
 
Aber es geht weiter, immer weiter, ein Bild nach dem anderen, das mich gefesselt hat. Ein philosophischer Satz nach dem Anderen. Ich konnte sie mir leider gar nicht alle merken.
 
Der Auftragskiller, einer, von dem man gar nichts, aber auch gar nichts erfährt, wer er ist, macht sich auf den Weg sein Opfer zu finden. In einer Aneinanderreihung von Situationen, in denen er absolut skurile Gestalten trifft, die ihm jedesmal eine kleine Streichholzschachtel überreichen, in der sich der nächste Hinweis befindet, kommt er seinem Ziel und seinem Opfer näher.
 
Bei diesen Übergaben entspinnen sich kurze, kleine Gesprächsfetzen. Da kommt z.B. ein Mann mit einem Geigenkasten. Umspinnt ihn mit einem Gespräch über Musikinstrumente. Ich mußte ein wenig schmunzeln in diesem Moment, weil ich genau da an Gohrisch Beitrag über das Cello denken mußte und an die Frage, was mach ich jetzt mit diesem Instrument, dass ich gar nicht spielen kann. Jetzt steht es da in derEcke. Hat ein Musikinstrument noch einen Sinn, wenn es nicht gespielt wird? Die Antwort war absolut klasse und mir selber sehr vertraut. Jedes Instrument, auf dem gespielt wurde, über Jahre von Menschen behält seinen Klang und man kann ihn, wenn man sensibel genug ist, tatsächlich hören. Einfach sensationell, diese Szene.
 
Oder eine absolut schräg aufgestylte Blondine, mit weißem mantel, schwarzer Sonnenbrille und Cowboyhut, setzt sich zu ihm an den Tisch und erzählt ihm etwas über Filme. Sie schaut gern Filme, andere FIlme und sagt so nebenbei, manchmal sei es ihr gar nicht mehr klar, ob sie die Szene, die sie manchmal vor Augen hat, aus einem FIlm war oder ob es ein Traum ist.
 
Wer kennt nicht solche Situationen, Momente, wo man selber denkt, ist das jetzt Realität, was hier passiert, oder träume ich oder habe ich das irgendwo schon mal gesehen? Das Leben vielleicht nur erträumt? Ausgezeichnet, einfach fantastisch.
 
Die Bilderflut geht weiter, obwohl es eigentlich keine Flut ist, sondern eine sanfte Aneinanderreihung von Farbspielen, Häusermeeren, Flughäfen, Bahnhöfen, Treppenhäusern, Häuserfassaden, Türen, Menschen, die an ihm vorbeigehen oder einfach irgendwo herumsitzen. Absolut nichts Spektakuläres und doch außergewöhnlich. Man muß ein ganz besonderes Auge haben, um genauso die Welt wahrzunehmen, wie Jarmusch sie uns zeigen will.
 
Und immer wieder fällt dieser Satz:" Wer glaubt er sei höher als der Andere, der soll auf den Friedhof gehen, da sieht er, was die Erde ist!"
 
Sofort hatte ich den Gedanken aus dem neutestamentarischen Ausspruch von jesus." Wer sich selber erhöht, der wird erniedrigt werden!". Unglaulich. Aber so ist es. Das sehen wir dann am Ende, aber wie, verrate ich natürlich nicht.
 
Was Meditation bewirken kann, eine Form höchster Aufmerksamkeit für alles was geschieht, aber auch Selbstbeherrschung bis in die größten Versuchungen hinein, zeigt Jarmusch auf bravouriöse Weise. Unglaublich, wie er das geschafft hat. Eine super Szene, wie er in eines der für ihn vorgesehenen Wohnung kommt und dort auf dem bett eine wunderschöne nackte Verführung liegt, von der er sich aber in keinster Weise angezogen fühlt. Nein,,, man sieht nicht einen Muskel zucken. Er bringt es sogar fertig, die Nächte immer wieder neben dieser Verfügung zu liegen, ohne dass es etwas mit ihm macht. Herrlich. "Magst Du keinen Sex?", fragt ihn die Verführung. "Nicht bei der Arbeit!", seine Antwort. Genial!
 
Jarmusch zeigt, was machbar ist, dass man alles abschalten kann in einem moment, was da nicht hingehört, was nur ablenken, stören würde und somit man dann nicht mit seiner ganzen Kraft und Aufmerksamkeit bei den Dingen ist, die wirklich wichtig sind.
 
Oder der Mecikaner, der ihm einen Spiegel hinhält und sagt:" Manchmal ist die Welt wirklicher, wenn du sie ihm Spiegel anschaust!" Unglaublich! Ich erinnerte mich sofort an eine Situation, die ich selber vor ein paar Tagen erlebt hatte. Ich saß vor unserem Küchenfenster, und in der Scheibe spiegelte sich nur die Hälfte des draußen im Garten stehenden großen Buchenbaums. Ich war wie gebannt in diesem Moment, weil mir der Gedanke kam, genauso ist es. Man sieht immer nur die Hälfte der Wahrheit, aber es gibt noch eine andere Wahrheit, eine andere Perspektive. Die gilt es zu erforschen.
 
Der Trick, den Jarmusch eingebaut hat, in dem er den Auftragskiller in dem Cafe, in dem er immer auf seine Mittler wartet, die ihm weitere Instruktionen geben sollen, indem er ihn immer zwei Tassen Espresso bestellen läßt, hab ich sofort, in der ersten Szene durchschaut:-) Dieser Auftragskiller hat zwei Seelen, zwei Leben, ein ganz Normales und das des Killers. Herrlich, wie er das einerseits trennen kann, andererseits aber genau weiß, sich also nicht entfremdet, dass diese zwei in ihm wohnen.
 
Und dann am Ende das Unglaubeliche! Was ist mit der eigenen Vorstellungskraft möglich. Was kann man mit seiner Phantasie, seiner Vorstellungskraft bewegen. Kann ich mich in einen anderen Raum hineinversetzen, ohne das jemand merkt, wie ich hineingekommen bin?
 
Es ist doch manchmal so, dass man durch die Konzentration, die man an den Tag legt, gar nicht mehr merkt, wie man sich bewegt hat, wie man dahingekommen ist, wo man sich befindet und selber denkt...ein Traum muß es wohl gewesen sein. Ich jedenfalls hab solche Gefühle, Erlebnisse sehr oft gehabt. Und auch das, was man erlebt hat, wenn man zurückschauen möchte, erscheint einem manchmal nur wie ein Traum.
 
Ach..was soll ich sagen...schaut Euch diesen absoluten Wahnsinns-Hammer-Film an, laßt Euch ebenso verzaubern, wie es mit mir geschehen ist.
 
Und..ich sag Euch was...es ging tatsächlich weiter danach, wie ich eingangs geschildert habe. So was hab ich nämlich auch noch nie erlebt in der Conenova. Normalerweise ist es so, wenn man um 22.3o Uhr aus einem Film kommt, stehen draußens chon die Schlangen für die nächste Vorstellung. Diesesmal aber, ich bleib ja immer bis zur letzten Minute in meinem Kinosessel versunken, war Niemand da. Niemand! Ich konnte es gar nicht fassen. Ich war total allein. War richtig gespenstisch, wie ich da durch den Gang hinaus in die dunkle Welt hinausging, hier und da von denLichtern und Farben in einer Weise angesprungen wurde, die mir den Eindruck vermittelte, alles erzählt mir eine Geschichte. Und so wanderte ich verträumt zum Parkhaus, hörte jeden Schritt, das Rascheln meiner Hose, wenn die beine aneinandergerieten, hörte das Quitschen meines Lenkrades, das Geräusch beim Anlaßen des Motors, das sich ständig veränderte, den hin- und wieder hörbaren Gesprächsfetzen durch die heruntergedrehte Fensterscheibe, eine Musik, von irgendwoher, aus einem anderen Auto, einem lokal, ein Lachen, ein bremsen eines Fahrrades. Unglaublich, ich könnte jetzt stundenlang geschichten erzählen, von den Geräuschen und Farben, die ich wahrgenommen habe.
 
Aber so geht es mir ja immer im Leben.
 
Jim Jarmusch - Limits of Control - Ein absolut sehenswerter Film. Das ist Kunst, Lyrik, Musik, Philosophie, Traum und Wirklichkeit!
 
Und Hier ein kleines Schmackerl;-))
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27. Mai 2009 3 27 /05 /Mai /2009 14:03

Gestern wurde ich unfreiwillig Zeuge eines heftigen Streites zweier Menschen. Streit ist ja an sich keine schlimme Sache, er kann reinigenden Charakter haben und wenn die Versöhnung stimmt, ist die Luft wieder rein und man kann neu beginnen, vergeben, vergessen. So einfach ist das.

Aber....gestern...das war anders...heftiger....endgültiger.....weil folgender Satz fiel, der mein Blut hat stocken lassen, hört sich jetzt vielleicht merkwürdig an, aber es war so, es hat mir einen richtigen Stich ins Herz versetzt:"Mit Dir bin ich fertig!" Oha!

Was heißt dass denn jetzt eigentlich, hab ich mich gefragt. Nie mehr....miteinander reden....sich ansehen....sich neu bemühen....Schublade auf, rein und zu....basta aus, ende die Maus.... Die Wege haben sich getrennt....

Ich konnte natürlich nicht beurteilen, was den Menschen zu diesem Satz getrieben hat, welche Vorgeschichte sich da vielleicht über Jahre abgespielt hat....der Stich in meinem Herzen sagte:" Schade!"  Ich meine....es kann ja sein, dass man nicht mehr kann, zusammen oder so. Aber nie mehr...miteinander kommunizieren nie mehr schauen, ob der andere sich verändert, oder aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit das noch Bindende pflegen?

Keine Ahnung.... Ich dachte, wieviel Enttäuschung und Erwartung muß hinter dem Menschen gestanden haben, der diesen Satz ausgesprochen hat.  Oder vielleicht das festgelegte Bild von dem Anderen, dass er hatte, alt geworden, von gestern, die Spuren verwischt, die Farben ausgeblichen oder vielleicht anders rum, die Farben kräftiger geworden, die Spuren sichtbarer? Weiß mann´s? Und nun? Der Andere ist nicht mehr so, wie man ihn sich gedacht hat. Das kann schnell gehen. Innere und äußere Geschehnisse können dazu beitragen, dass der Mensch sich verändert. Veränderung ist doch erstmal positiv festzustellen. Stillstand wäre schlimmer, auch in der persönlichen Entwicklung!
Ein Veränderung in der Sichtweise des eigenen Lebens, ein Gedankenblitz, ein Licht, das einem plötzlich aufgeht oder vielleicht auch eine andere, körperliche Katasthrophe. Eine Krankheit z.B.. Eine Krankheit, wie wir alle wissen, kann einen Menschen um 180 Grad drehen. Und dann! Galt die Liebe oder die Zuneigung, die Nähe, das Wohlwollen dem Bild des Menschen? Wahrscheinlich!

Ich bin fertig mit Dir....

Dahinter steckt ja auch die Frage, die nicht mehr gestellt wird:" Wer bist Du?" Oder:" Wer bist Du jetzt?", nachdem du dich verändert hast.

Die Frage:"Wer bist DU?" wurde mir merkwürdigerweise in den letzten Tage auch dreimal gestellt. Im Netz! Ich war ehrlich gesagt überrascht! Menschen aus weiter Ferne stellen plötzlich eine solche Frage an einen selber. In meiner Musikcommunity bei Lastfm. wurde sie mir gestellt. Wie kommt man auf so was? Auf meine Anfrage, wieso, weshalb, warum, wurde mir erklärt, ja deine Musik, sie ist so vielfältig, so unberechenbar, scheinbar, alles, was es gibt, hast du da angesammelt, daher die Frage, wer bist Du? Kann man das auf Dein Leben beziehen

Ich muß sagen, ich konnte diese Frage nicht beantworten. Ich meine...ich hab schon Schwierigkeiten, wenn man gefragt wird, was zeichnet dich aus oder sage überhaupt etwas über dich selber. Da weiß ich oft gar nichts zu sagen.

Wer kann denn schon sagen, wer er ist? Ich meine....vielleicht kann ich heute ein Statement geben....Aber werde ich Morgen noch derselbe sein? Ich bin heute doch schon nicht mehr, der ich Gestern war und Morgen vielleicht nicht mehr der, der ich Heute bin.

So ist der Mensch doch eigentlich, wenn er ständig in Bewegung bleibt, immer wieder neu, oder? Es wäre doch viel besser, sich für sich selber niemals festzulegen und somit das Gegenüber auch nicht. Beziehungen zu anderen Menschen würden dadurch viel leichter und respektvoller werden, annehmender und offener. Ja... und man hat immer wieder etwas Neues zu entdecken.

Wie langweilig der Mensch, der sich festgelegt hat...so und so bin ich...das und das denke ich....so und so lebe ich... Du kannst heute ein Liberaler sein und morgen vielleicht ein Linker, heute Christ und morgen Antichrist, heute treu und morgen untreu, heute zuverlässig und morgen unzuverlässig... Kommt doch immer alles drauf an, in welcher Gefühls- und Gedankenwelt du dich gerade befindest. Nein... ich will jetzt nicht damit zum Ausdruck bringen, Werte seien alle nichtig....sich auf seine eigenen zu besinnen, sich darin zu üben, nicht jedem Impuls nachzugeben, dass halte ich schon für wichtig...aber es kann doch passieren, dass aufgrund einer innerlichen Erschütterung oder eines nicht mehr Aushaltens einer Situation, plötzlich geschieht, was man vorher nicht für möglich gehalten hat? Weiß mann´s.

Und da sitzt man dann in seiner Ecke und schaut auf die Anderen, die man ebenfalls in andere Ecken gesetzt hat. Niemand geht mehr auf den Anderen zu, kommt aus seinen Ecken nicht heraus. Aber die Welt ist nicht eckig... meine ich zumindestens. Die Welt ist rund. Und wenn man das so sieht, kann man sich eigentlich nirgendwo stoßen.

Wer so offen sein kann, für sich selber, wird wohl diesen Satz niemals einem anderen Menschen sagen:" Mit Dir bin ich fertig!". Ich jedenfalls möchte mit keinem Menschen "fertig" sein! Ich möchte immer offen bleiben, Neuanfänge suchen oder Beziehungen dann anders leben, wenn sie nicht mehr das Fundament haben, auf die sie einmal gegründet waren.

Schade...dass sich Menschen so verbarrikadieren hinter ihrem Gerüst der eigenen Bilder, dass sie sich vom Anderen gemacht haben. Kommt mir vor, wenn ich so an diesen Streit gestern denke, wie eine Knechtschaft, in der man sich selber gefangen hat.

Leben bedeutet doch auch einen Weg nicht gehen und trotzdem gehen! Hab ich gestern bei Meister Eckhart gehört. Hat mich sehr angesprochen. Weil es genau meine Lebensdivise mittlerweile geworden ist. Ich meine...dass wäre die Freiheit, die es anzustreben gilt. EInfach losgehen, sich nicht unbedingt auf ein bestimmtes Ziel ausrichten, sondern offen bleiben, für all die Möglichkeiten, die sich bieten, wenn man geht.

Aber ist wahrscheinlich schwer, so zu leben. Wahrscheinlich braucht der Mensch an sich Ecken, in denen er sich setzen kann und von denen er aus die Welt anschaun kann. Vielleicht braucht man Zugehörigkeit zu diesem oder jenem, um sich selber identifizieren zu können. Vielleicht würde es Angst machen, wenn man nirgendwo hingehört, was die Gesellschaft einem zuwirft an Möglichkeiten. Klar, es gibt ja einige.

Ich jedenfalls.....möchte frei sein....möchte einfach losgehen, ohne zu wissen, wo ich ankomme, möchte noch überrascht werden....von mir selber und vom Gegenüber....und von den Endstationen....

Wer bist Du? Ich kann keine Antwort darauf geben. Alles und Nichts.... So...wie Meister Eckhart von Gott sagt:"Gott ist alles und Nichts!" Du mußt leer werden, um dich täglich neu zu füllen...ein Übender der Schritte, die du gehst, tagtäglich.... ohne Ziel.....einfach los.... ohne sich festzulegen....Eigentlich ist doch jeder Mensch alles...Himmel und Hölle, Friede und Steit, Begehren und Askese, Gier und Genügsamkeit...kommt nur darauf an, in welcher momentanen Entwicklung er sich gerade befindet und wie weit er mit seinem Übungsweg, wenn er denn dann überhaupt an sich arbeitet, gekommen ist. Aber auch Rückfälle gibt es....

Schade....Für die Beiden....Ich bin fertig, heißt nichts anderes... als dass ich nicht mehr wissen will, wer der Andere ist... ihn mit ihm gemeinsam  entdecken...zu erforschen...sich überraschen lassen....und vielleicht kann man diese Frage sowieso erst am Ende seines Lebens beantworten, in dem man zurückblickt und sagt:"Ich war das alles!" Aber dazwischen gibt es nur Entwicklung, Veränderung oder eben Stillstand.

Naja...das waren so meine kleine philosophischen Betrachtungen bei meinem heutigen Lauf über die Brücken von Köln.






 

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15. Mai 2009 5 15 /05 /Mai /2009 22:05

"Sehr geehrter Herr Koch,
 
ich hoffe, dass Sie sich wenigstens schämen.
 
Mit freundlichen Grüßen aus dem katholischen Köln
 
Navid Kermani"

 
Diese kleine Mitteilung schrieb Kermani an Herrn Koch, nachdem er ihm angeboten hatte, doch noch an einer Podiumsdiskussion im Anschluß an die Preisverleihung des Hessischen Kulturpreises 2009 teilzunehmen:
 
Kermani war für diesen Preis vorgeschlagen worden, nachdem es Probleme mit einem der vorgesehenen Preisträgern gab. Der in Frankfurt lehrende Wissenschaftler Sezgin Roland Koch erteilte den Juroren des Preises eine Absage. Er sähe sich außerstande den Preis gemeinsam mit dem Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Korn, anzunehmen, da dieser den Konflikt zwischen Israel und den Palistinensern öffentlich in einer Weise kommentiert hat, die er nicht akzeptieren könne.
 
Die Jury hat sich daraufhin für  Navid Kermani, in Köln lebender Autor mit iranischen Wurzeln, entschieden.
 
Um es vorweg zu sagen, ich hege außerordentliche Sympathien für Navid Kermani als Autor und Mensch. Gut...ich kenne ihn nicht näher, habe ihn nur einmal bei einer Lesung hier in Nippes persönlich wahrgenommen. Aber ich liebe seine Bücher. Auf ihn aufmerksam geworden bin ich durch sein Buch "Das Buch der von Neil Young Getöteten" Eine wunderbare Homage an den alten Neil Young für alle Fans. Herrlich zu lesen.
 
Gelesen habe ich weiter seine "Kurzmiteilungen" und "40 Leben". Beide Bücher haben mir außerordentlich gefallen. Sie sind dicht und menschlich, beschäftigen sich mit dem, was zwischen den Zeilen, im Hintergrund, geschieht, wenn wie z.B. in "Kurzmitteilungen" man plötzlich vor dem Tod eines Menschen steht, den man gar nicht kennt, der einen aber dennoch aus der Bahn werfen kann.
 
Nun denn...Jedenfalls man hat Kermani den Preis nicht zugestehen wollen, weil man sich auf einen Artikel in der Neuen Züricher Zeitung bezog, den die Printausgabe des KSTA heute z.T. als Auszug abgedruckt hat Warum hast Du uns verlassen
 
In diesem Artikel beschreibt Kermani seine zurückhaltende und kritische persönliche Einstellung zum Thema Glauben im Katholizismus und im Allgemeinen seine Sichtweise auf das "Kreuz", das Symbol des christlichen Glaubens schlecht hin.
 
Ich muß sagen...ich kenne ja nun schon einige seiner Haltungen und Einstellungen. Gestern noch schrieb mir jemand...Röschen...ich dachte du seist katholisch. Ja.. bin ich auch und doch wieder nicht... Ich meine...es gibt sehr vieles, womit ich nicht einverstanden bin, was ich so nicht annehmen kann. Naja.. und dann kommen die persönlichen Erfahrungen hinzu. 15 Jahre Hardcore-Weg Neokatechumenat, das prägt, dennoch ich verschweige nicht, auch Gutes erfahren zu haben, Dinge, die mich weitergebracht haben. Ich meine.. ich schmeiße nichts in Schubladen...ich sortiere....das brauche ich noch, das kann weg. So bin ich eben.
 
Jedenfalls, um auf Kermani zurückzukommen, ich teile seine Haltung zum Kreuz absolut. Ich verstehe ihn sehr. Denn.. gerade der Blick auf´s Kreuz ist eine Angelegenheit, vor dessen Anblick die Menschen lieber das Gesicht verhüllen würden. Daran ist aber grundsätzlich nicht nur die Kirche schuld, sondern natürlich auch vieler der Künstler und Erschaffer sämtlicher Skultpuren, Bilder und anderweitige Darstellungen. Diese haben nur das geschaffen, was sie selber gedacht und empfunden haben.
 
Und die Einstellung zum Kreuz kann nunmal vielfältig sein. Man kann das Kreuz als lästiges Übel, als drohendes Unheil und körper- und lebensfeindliches Symbol ansehen. So jedenfalls...hat es Kermani in seinem Leben empfunden. Nicht zu Unrecht.
 
Ehrlich gesagt...als ich jung war, muß ich ganz klar sagen, hat mir der Anblick auf das Kreuz einen Halt gegeben, ja..ich  wage zu behaupten, es hat mein Leben gerettet.. und doch hatte ich große Angst davor.
 
Die Vorstellung, dass das Leben nur Schmerz, Enttäuschung und Verlassenheit für mich vorbereitet hat, das machte mir einfach unangenehme Gefühle, auch Angst.
 
Und manche der Kirchenmänner, sei es in der kirchlichen Geschichte der Vergangenheit noch in unserem heutigen Zeitalter, tuen alles daran, um diese Vorstellungen zu füllen. Schwermütig, drohend und angstmachend immer noch oft die Botschaften, die in den Predigten ausgedrückt werden, wenig bis gar nicht, wird ein Verständnis des Kreuzes vermittelt, das lebensbejahend, das wirklich auf eine Auferstehung hinweist, das eine "frohe Botschaft" verkündet.
 
Kermani hat nichts anderes getan, als "seine persönliche" Haltung, dennoch mit Achtung und Respekt der katholischen Kirche und den Kreuzen an sich gegenüber dargestellt. Das ist zu akzeptieren und zu respektieren.
 
Wer den Link anschaut und den Artikel liest, wird aber nun auch das kleine Wunder sehen. Kermani hat nach Jahren seiner bisherigen Sichtweise auf das Kreuz  eine andere Erfahrung gemacht.
 
Dieses Wunder ist ihm passiert bei seinem Anblick auf ein Gemälde bzw. Altarbild Guido Renis in der Kirche St. Lorenzo in Lucina. Das war der Moment, wo er dachte, tatsächlich man könnte an das Kreuz glauben! *wow* Ehrlich gesagt, ich bin wirklich beeindruckt gewesen, als ich diese Zeilen las.
 
Also zum einen, weil es mich schon immer fasziniert hat, wenn Menschen plötzlich eine andere Perspektive bekommen, eine Kehrtwendung machen, es sich eingestehen können, dass sie gewisse Dinge so noch nicht gesehen haben.
 
Und die Sache mit dem Kreuz ist nunmal etwas, an dem man grundsätzlich nicht vorbeikommt. Aufgerichtet stehen sie überall in dieser Welt, als Symbol..aber letztendlich auch in den sichtbaren Geschehnissen auf dieser Welt.
 
Aber dennoch ist das Kreuz nicht das, was uns die Kirche überwiegend seit Jahrhunderten versucht einzuimpfen, dunkel, schwarz, bedrohend, einsam, verlassen und etwas, was man verpflichtet ist zu tragen, ob man will oder nicht.
 
Nein!! und nochmal nein!! Das Kreuz hat nach meiner Erfahrung eine ganz andere Botschaft und das kommt in diesem von Kermani gesehenen Bild auch sehr schön zum Ausdruck. Man sieht keinen blutüberströmten, mit Wunden verunstalteten Jesus, sondern man sieht einen unversehrten Leib, stark und kräftig, die Hände ausgebreitet, den Blick himmelwärts gerichtet. Es ist eine Jesusdarstellung die vom Tod des Menschen an sich spricht, nicht nur eines Menschen, der unter Folterungen und Gewalt leiden mußte.
 
Der Mensch steht zwischen Himmel und Erde. Das dazwischen ist sein Leben. Und der Mensch hat die Verantwortung für sein Leben. Er hat die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob er seinen Blick verfinstern lassen will, ob er gebeugt, sich unterwerfend den Dingen, die ihm entgegentreten, ohnmächtig und mit der Gewißheit leben will, letztendlich bin ich doch allein. Oder, ob er aufrechtstehend, gehend, den Blick nach oben gerichtet, dem Leben etwas entgegensetzt, auch wenn es schwer wird, auch wenn er aushalten muß, auch wenn er unschuldig ist, niemals die Hoffnung verliert und wenn er dazu in der Lage ist, die Verantwortung nicht abzuwälen..so nach dem Motto...da oben wird mann´s schon richten.
 
Nein!!! Ich glaube an die Kraft und die Stärke eines Geistes, der einem beistehen kann, das ja...aber ich glaube in erster Linie an mich selber und ich will nicht Marionette irgendeines Gottes sein, dessen Bild mir von Kirchenmännern vermittelt wird, sondern an einen Gott der mir das Leben geschenkt hat und gesagt hat..."mach was draus", egal was passiert.
 
Ich glaube ehrlich gesagt, und das sind auch meine Erfahrungen, wenn ich auf meine Lebensgeschichte zurückblicke, an ein verherrlichtes Kreuz", wenn ihr versteht was ich damit meine.
 
Verherrlicht in dem Sinne... es geschieht viel, woran wir unschuldig sind, woran wir nicht ändern können, was wir aushalten müssen, man könnte es als Kreuz bezeichnen, als Bild, als Symbol...aber dieses Kreuz bringt mich nicht um. Es macht mich nur stärker, das ist die Auferstehung, von dem das Bild des Kreuzes spricht. Das ist seine Botschaft.
 
Schlingensief hat in seinem neusten Buch "So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein" sogar gewagt zu behaupten, niemals hätte Jesus diese Worte gesagt." Warum hast du mich verlassen"
 
Der Mensch will nicht verlassen sein. Er will nicht allein aushalten. Er braucht eine Hand, die ihn hält, und wenn es am Ende seines Lebens ist. Das ist richtig. Aber dennoch, den Weg des Leidens, des Sterbens, egal ob physisch oder psychisch, muß er aufrecht allein beschreiten. Und das Kreuz zeigt nichts anders, als dass es möglich ist. Das es eine Auferstehung gibt aus allen Problemen, aus allen Übeln.
 
Kermani hat nichts anderes gesagt, als seine kritische persönliche Haltung zum Kreuz niedergeschrieben, aber er hat auch von einer anderen Perspektive geschrieben, die er bekommen hat. Das verdient mehr als Achtung.
 
Und nun sich von Kirchenpräsident Steinacker vorhalten lassen zu müssen, dass sei Gotteslästerung und unterbinde jeden religiösen Dialog, halte ich schlicht und ergreifend für eines dieser Dinge, mit denen ich mich gar nicht einverstanden fühle... nein... nicht einverstanden bin...
 
Gerade Menschen wie Kermani, die sich kritisch, ernsthaft und nachvollziehbar mit Glauben, Gott und Religion auseinandersetzen, haben es nicht verdient, ausgegrenzt zu werden.
 
Ach.. ich rege mich auf...wenn einer diesen Preis verdient hätte, dann wäre es Kermani gewesen.
 
Und ihm jetzt einen Brosamen zuwerfen zu wollen, von wegen Podiumsdiskussion...ehrlich...ich hätte auch darauf verzichtet. Ein sehr schlechtes Bild für Kirche und Glaubensweitergabe, wie ich finde.
 
Und Kermani kann man nur sagen...weiter so... lassen sie sich nicht unterkriegen...

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12. Mai 2009 2 12 /05 /Mai /2009 07:34

Gestern war es. So ein Tag, der merkwürdig anfing. Lazy days, manchmal hab ich die. Und an einem Sonntag sowieso!
 
Da steh ich erst mal ganz gemütlich auf, keine Panik, zieh mir die Laufschuhe an und dann geht es ab. Komm ich dann nach Hause,  Frühstück. Ne schöne Musik, die Zeitung oder ein Buch, träume ich vor mich hin, über das, was ich gerade gelesen habe. Natürlich lese ich nur die Guten Nachrichten.
 
Dann wird es Zeit für eine Dusche. Immer noch verträumt, stelle ich das Wasser an, springe unter den Wasserstrahl und dann merke ich, es ist einer dieser "lazy Days!" Woran ich das merke? Och....spätestens dann, wenn ich sehe, dass ich vergaß die Socken auszuziehen;-) Soll ja schon mal vorkommen:-)
 
Nun denn....spätestens danach hat alles seine richtige Ordnung. Ich meine.....ich bereite das Essen vor, schaue in den Blog, les ein bißchen und dann wartet meistens ein Termin! So wie Gestern. Mit einer Freundin hatte ich mich verabredet. Zum Kino.
 
Die Sonne stand strahlend am Himmel. Wir hatten 16.00 Uhr verabredet. Ach wass soll´s, denke ich, warum nicht früher. Treffpunkt Kreuzblume vor dem Dom. Das lädt ein, früher da zu sein und ein bißchen sitzend auf einem der Treppenabsätze und das bunte Treiben beobachten.
 
Gesagt, getan! Rauf auf´s Rad und ab die Post. Himmel, ist da was los gewesen. Stimmt! Gestern war ja auch Muttertag. Da kann man nix machen. Auch ich hab ein Blümchen und eine Einladung zum Frühstück vom Sohnemann bekommen. Bei schönem Wetter, draußen natürlich.
 
Ich suche mir ein Plätzchen direkt hinter den Falun Gong-Leutchen. Was? Ihr wißt nicht, was Falun Gong ist? Naja...ich wußte es bis vor ein paar Jahren auch nicht. Merkwürdige Truppe, dachte ich immer. Sie stehen schon seit Jahren dort, mit ihren Plakaten. Ist so ne religiöse Gemeinschaft aus China mit Bewegungsübungen. Irgend so was wie Qigong, wenn Euch das was sagt. Nein...eigentlich ist es wohl mehr eine Philosophie. Hab ich mir gestern sagen lassen. Ich hab die nämlich angesprochen. Vorher kannte ich nur ihre Flugblätter. Hab ich mir immer geben lassen. Gegen die Menschenrechtsverletzungen in China. Naja...hauptsächlich gegen das Verbot Falun Gong in China praktizieren zu dürfen. Einreise verboten für alle Anhänger dieser Philosophie.
 
Die junge Frau, mit der ich spreche, betreibt die Sache schon seit einigen Jahren. Hat darüber ihren Mann kennengelernt. Zwei ihrer Brüder, so nannte sie sie, sind vor einigen Jahren nach China eingereist und spurlos vom Erdboden verschwunden, erzählt sie mir. Neuerdings werden die verbrannt, nachdem sie eliminiert wurden. Oha! Was man alles nicht weiß. Schlimm genug!
 
Ich sitze also, beobachte sie und frage weiter. Sagen sie mal, was hat denn ihre ganze Mühe eigentlich gebracht, also ich meine, von wegen Erfolg und so? Sie lächelt mich verklärt an und meint, ehrlich gesagt, nicht viel.... aber immerhin, sie können darauf aufmerksam machen und die Gesellschaft für Menschenrechte hätte sich ihrer auch schon angenommen. Na dann....
 
Während wir erzählen, kommt eine ältere Frau, klein, untersetzt, bißchen Typ Kegelclub-Ausflüglerin auf sie zu und fragt, was denn hier los sei. Die junge Frau erzählt, von Falun Gong, der Philosophie und dem Kampf für die Menschenrechte und die Anerkennung derselben in China. Ich muß mir echt ein Lachen verbeißen. Denn die Kegelclubtyp-Frau guckt etwas ratlos. Das einzige was sie dazu sagt, ist: Aha! Und trottet gemächlich weiter.
 
Das meine ich....sag ich der jungen Frau. Gott sei Dank lacht sie auch. Macht nichts, sagt sie, den einen oder anderen spricht es an, der eine oder andere nimmt etwas mit, wird aufmerksam. Damit ist schon viel erreicht. Na dann...Manche sind echte Don Quichotte´s:-)
 
Direkt vor dem Dom haben sich die Schauleute aufgestellt. Ihr wißt schon, die, die immer stumm herumstehen, maskiert, verkleidet, wie auch immer.
 
Zwei Engelchen, ganz in weiß. Wäre ein prima Foto, denke ich, so da zwischen den beiden. Paar Meter weiter ein römischer Feldherr, sieht klasse aus, wieder ein Stück weiter, ein Pirat oder so ähnlich und nach weiter hinten ein Harlekin. Sieht irgendwie lustig aus, wie sie da alle in einer Reihe stehen, wie eine skurille Wachmannschaft vor der Kathedrale.
 
Und während ich all den Leuten zuschaue, den Jungen, den Alten, den Schönen, den weniger schönen, die mit Kopftuch, die mit bauchfrei und so, Verliebte und Paare, wo sie hinter ihm hertrottet oder den Kindern, die schreiend an der Hand ihrer Eltern herumzappeln, sehe ich ihn. Bißchen verlassen steht er da mit seinen Luftballons. Hab ich mich verguckt! Nö! Ist tatsächlich ein Weihnachtsmann. Wo der jetzt bloß herkommt. Mitten in der Springtime-Saison. Irgendwie übrig geblieben. Den Eindruck macht er ganz bestimmt. Ein paar bleiben stehen, einer kauft einen Luftballon. Sachen gibt´s.
 
Ich dreh mich mal rum und sehe einen Penner, wie manche so sagen. Die Bierflasche in der Hand singt er vor sich hin. Von etwas weiter her sehe ich einen, der sammelt Flaschen, es klappert in seiner Tüte und ich beobachte ihn, wie er an den Müllkästen stochert. So was. Ist aber auch alles versammelt hier auf der Domplatte, die ganze Welt. Arm und reich, Freud und Leid. Braucht man gar nicht weit zu reisen, um zu sehen, was es alles gibt..an Menschen und so.
 
Von hinten stupst mich einer an, hast du mal Feuer, fragt er. Klar, kein Problem. Setzt sich kurz, geht aber dann auch wieder. Ich schau ihm noch hinterher, aber er hat sie gar nicht angemacht, die Zigarette. So was. Was wollte er denn. Anmache, oder so? Hm, naja, von hinten hat er vielleicht gedacht, ich sei jünger. Kann ja mal passieren und lächele vor mich hin. Tut mir ja leid für ihn. Für mich nicht: Gefallen hätt der mir nicht, auch wenn ich jünger gewesen wär. Und so was, Anmache auf der Straße, steh ich nicht drauf, noch nie:-) Aber lustig war´s.
 
Auf die Uhr schauend, 16.00 Uhr, trabe ich zur Kreuzblume. Jetzt wird sie ja gleich kommen, die Freundin, denke ich. Aber sie kütt nit. Es wird 16.05, 16.10, 16.15 Uhr. Ratlos schaue ich vor mich hin. Na, werd ich mal zum Handy greifen. Oha! Vergessen! Das kommt davon, wenn man sein Handy nicht wichtig nimmt! Ich brauch es ja sonst auch nicht. Nur so, für Termine, kurze sms oder so. Hier bin ich... oder gleich komm ich ...oder komme ein bißchen später oder auch gar nicht;-)
 
Jetzt hätte ich es gebraucht. Bestimmt hat sie angerufen, ist was dazwischen gekommen oder so. Weggehen mag ich auch nicht, weil, vielleicht kommt sie gerade doch dann in diesem Moment. Unten, in der U-Bahn ist ja ne Telefonzelle. Hm... was tun, sprach Zeus. Ich sag Euch, ich kann mir helfen!:-) Immer!
 
Da kommt er, nett anzusehen, Mitte 50 vielleicht, keine Ahnung, ist ja auch nicht so wichtig, hauptsache er sieht sympathisch aus. Ich überwinde meine Schüchternheit, wirklich, eigentlich bin ich total schüchtern;-) Darf ich Sie mal was fragen....Er guckt mich verwundert an. Ja...das ist nämlich so, sag ich ihm, ich bin hier mit einer Freundin verabredet. Aber ich glaub, die hat mich hängen gelassen oder es ist was dazwischen gekommen. Und nun würd ich sie gern erreichen, aber mein Handy...vergessen und so.... Ich würd so gern zuhaus anrufen, weil, vielleicht hat da mein Handy geklingelt und Herr Röschen hat das Gespräch angenommen. Hat er auch, wie ich mir später hab erzählen lassen. Weil es wie wild klingelte. Macht er sonst ja nie. Hat sich auch Tausend Mal entschuldigt, war aber nicht nötig;-)
 
Und...siehe da...der nette Herr ist ganz bereitwillig, klar... kein Problem....ich krieg sein Handy, wähle die Nummer, schaue nach rechts und da kommt sie, die Freundin, meine ich. Ich lächele breit über´s ganze Gesicht. Oh! Schon erledigt, sag ich dem Herrn und gib ihm sein Handy wieder. Verabschiede mich und sage brav "danke!" Keine Ursache.
 
Siehste, Röschen, denke ich so vor mich hin, es geht alles, auch wenn´s scheinbar nicht geht.
 
Sie nimmt mich in den Arm und ich erzähle ihr die Story.. und überhaupt...von all dem, was ich so beobachtet habe hier in dieser kleinen Welt auf der Domplatte. Gut, dass ich mich nicht geärgert habe, wegen der Verspätung und so...Ärger steht mir nicht, eigentlich ja keinem. Immer gelassen bleiben;-)
 
Ich geh jetzt mal wieder öfters hin, einfach nur dasitzen, vor mich hindösen, dem bunten Treiben zusehen und Leute beobachten, das mach ich nämlich gern. Man lernt soviel, zwischen den Zeilen, wenn Gesprächsfetzen an das Ohr klingen und an den Bewegungen. Man sieht soviel, die Freude in den Gesichtern an der Freizeit, dem Urlaub, dem Kurztripp, oder was auch immer. Aber auch das andere, die Armut, den Hunger und die Verlorenheit. Die ganze Welt auf der Domplatte. Geht doch auch mal hin.

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7. Mai 2009 4 07 /05 /Mai /2009 07:27

Tja...da sitzt man morgens am Frühstückstisch, Herr Röschen hat sich schon fertig gemacht, will ins Häuschen in die Eifel fahren und ich  selbst studiere die neusten Nachrichten aus dem In- und Umland.

Stutzig richtet sich mein Augenmerk auf folgende Schlagzeile:" "Waldverkauf in der Eifel besiegelt!". Nanu? Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Wer macht denn so was, fragt ich  Herrn Röschen. Röschen, meint der, das ist doch heute ganz normal. Schau mal, in Düsseldorf hat sogar eine US-Firma die gesamte Kanalisation gekauft. Hä...erwidere ich. Wie? Kanalisation. Wozu denn?

Herr Röschen meint, siehste Röschen, du hast einfach keine Ahnung, was Wirtschaftlichkeit und Investment bedeutet. Stimmt, muß ich erwidern. Hab ich auch nicht. Wozu brauch ich das auch.

Also dass mit der Kanalisation ist wohl so, diese US_Firma hat die gekauft, vermietet sie jetzt aber an die Stadt. Die bekommt Geld, braucht aber nicht für die Sanierung und Reparaturanfälligkeit aufzukommen. Aha! Dahinter steckt dann wiederum, diese US_Firma kann aber nur Gewinne dadurch machen, wenn sie wiederum mit Billigarbeitskräften diese Reparaturen durchführen läßt. Aber das ist der Stadt ja dann egal.

Aber ich will nicht abweichen. Der Wald wird verkauft, nein es steht fest, die Bofrost-Stiftung soll mit 25 Mio. Euro in die Landeskasse 3000 Hektar Staatswald in der Eifel (Kreis Euskirchen) erstanden haben. SPD und Grüne haben es nicht verhindern können.

Jetzt sag mir mal, Herr Röschen, frag ich ihn, was macht man denn mit einem Wald? Na, sagt er, du bist gut, ich würd mir sofort einen Wald kaufen, da könnte ich Trecker fahren, Bäume fällen, jagen, wann immer ich will. Ich guck ihn augenrollend an. Nein, meint er, war ja auch nur ein Scherz.

Aber mal Scherz beiseite. Was man mit einem Wald macht? Einfache Antwort, man könnte z.B. in der Zukunft den Spaziergängern eine Gebühr abnehmen für das Betreten der jeweiligen Fläche. Herr Röschen sagt, in Frankreich ist es z.B. schon normal, dass man an bestimmten Klettersteigen Gebühren entrichten muss. Aha! Aber ich meine, das ist ja eine andere Sache und ein anderes Problem. Wenn ich mich recht erinnere, gibt´s das im Schwarzwald auch schon. Irendso ein Ausflugspunkt darf erst mit dem Auto befahren werden, wenn man eine bestimmte Gebühr gezahlt hat. Wegen der Luftverschmutzung. Kann man ja nachvollziehen.

Nur.. ich frage mich, wo führt das hin. Heute wird der Wald verkauft, morgen eine Straße. Dann meld ich mich schon mal an, dann kauf ich nämlich unsere Straße und dann bin ich der Bestimmer:)

Um nochmal auf den Waldverkauf zurückzukommen, die Befürchtungen der Opposition, dass dieser Verkauf Nachteile für den Arten- und Naturschutz mit sich brächte, ebenso auch für den Tourismus, wies NRW-Umweltminister Uhlenberg (CDU) zu rück. Man bräuchte keine Panik zu haben. Unterstellungen wie Waldabholzung, Einzäunung oder unsachgemäße Bewirtschaftung sei sogar eine Beleidigung für die rund 150000 privaten Waldbesitzer im Lande. Aha...es gab also schon vorher welche, die einen Wald ihr Eigentum nennen konnten.

Der Natur- und Umweltschutz muß auch im Privatbesitz eines Waldstückes beachtet werden und würde streng kontrolliert. Aha! Na dann...

Aber immer noch frage ich mich, wieso kauft eine Stifung einen Wald? Was hat sie davon, was macht sie damit, wenn nicht die Befürchtungen von Mißbrauch o.g. Art bestehen? Ich kann mir das nicht vorstellen? Was verbirgt sich dahinter. Und was verbirgt sich dahinter, dass ein Land ein solches Teilstück verkauft. Ich meine....Schuldenabbau wurde als Argumentation benannt. Dagegen hielt jedoch die SPD-Abgeordnete Schule, die meinte, da müßte man schon Flächen wie die russische Taiga verkaufen. Aha! Na also, was denn?

Egal, ich bin mal wieder erstaunt. Selbst wenn man demnächst den Spaziergang im Wald bezahlen muß. So ganz überraschend ist das ja auch wohl nicht mehr. Denn...siehe eine andere Schlagzeile in der Ausgabe des KSTA vom heutigen Tage. Die Stadt verlange nun Gebühren von den Fotografen in Höhe von 32,--€ für eine Stunde, wenn sie beruflich Fotos von Hochzeitspaaren oder Kommunionkindern in unserer schönen Flora machen will.

Ehrlich gesagt, mir schwillt der Hals bei solchen Schlagzeilen. Demnächst muß man für alles bezahlen. Wir fallen wohl wieder ins Mittelalter zurück, Holzhäuschen im Sinne von Zollabfertigungen an jeder dritten Straßenecke. Niemand weiß mehr, wem was gehört, der Wald, die Straße, das Museum, die U-Bahn usw.usw. Na dann... Nacht Mattes, das sind ja schöne Aussichten.

Ich überleg mir schon mal, was ich mir kaufe. Vielleicht doch unsere Straße...da wird aber dann ein anderer Wind wehen. Endlich hätte ich einen knöllchenfreien Parkplatz und könnte die anderen Autobesitzer mal so richtig abzocken. Und wehe, wehe, ich erwische eine Hundsmadamm, die wird blechen müssen. Ich sag´s Euch...das wird bitter.

Ach so, wo war ich stehen geblieben... der Wald wird verkauft....Auf die Bäume ihr Affen, nein, das war ja nur, weil der gefegt wurde:-)

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4. Mai 2009 1 04 /05 /Mai /2009 11:03

Doch! Geburtstage sind schön!


Gestern bin ich mal wieder weggefahren. Es war mir danach. Einmal Zeeland hin-und zurück. Ein bißchen quälte mich das schlechte Gewissen, aber nur ein bißchen. Wegen der Luftverschmutzung, ich meine, naja...einfach so mal eben mit dem Auto... aber das Fernweh und das Meer hat gesiegt. So ist das eben..Ich glaub, nicht nur bei mir... Immer mal das Meer sehen....
 
So sind wir früh los, gestern Morgen....das Handy ausnahmsweise mitgenommen...wegen der Kinder:-) Ich meine, die wollten ja anrufen und wissen, wie es Mutti so geht an ihrem Ehrentag.
 
Man ist schnell in Zeeland, Holland, Niederlande. 3 Stunden Fahrt und schwupps hat man einen andern Blick auf die Welt. Unterwegs überall die Schilder an den Häusern "te koop!" Ganz Holland scheint im Ausverkauf zu stehen. Mal ehrlich...so viele Verkaufsschilder hab ich früher hier nicht gesehen. Auch die Zimmerpreise sind drastisch gesunken. Ein Zimmer mit fast Meerblick im schönen Duinhotel in Domburg kostet jetzt nur noch 25,--€, das ist erschwinglich, wie ich finde. Ist es die Finanzkrise, wie überall in der Welt. In USA sollen ja ganze Städte zum Ausverkauf anstehen. Oder ist es in Holland die Angst vor der möglichen Überschwemmung. In Alaska soll sich ja eine Eisschole vom Durchmesser der Stadt Hamburg aufgelöst haben. Keine Ahnung..Nur so Gedanken, die mir durch den Kopf gehen.
 
Auch kleine Läden in den Straßen haben geschlossen. Nun...es ist mein Geburtstag, ich will mir nicht allzuviel den Kopf darüber zerbrechen,warum, wieso, weshalb und einfach mal genießen. Die Denkfalte auf meiner Stirn hat sowieso schon Ausmaße erreicht, nicht nur wegen des Alters. Es schwirrt einem soviel im Kopf herum im Alltag.
 
Ich bin froh, das Meer zu sehen, die Salzluft zu riechen und zu schmecken. Der Strand vor Domburg ist proppevoll. Ein Paradies für Familien und Senioren gleichermaßen. Was mich nur schon immer gewundert hat, wieso pferchen sich die Menschen eigentlich alle aufeinander. Der Strand ist unendlich und wenn man ein paar Minuten geht, ist man ganz allein, da liegt keiner mehr. Decke an Decke liegen sie da, wie die Oelsardinen. Also da war mir noch nie nach, schon gar nicht, wenn ich an´s Meer fahre. Da will ich mit Wind, Wellen, Möwen und Weitblick allein sein.
 
Aber so ganz allein bin ich dann doch nicht. Denn das Handy....ach ist das schön...doch irgendwie...wer sich da alles so meldet und Wünsche ausrichtet. Alte Chefs, Kollegen, Nachbarn... Was für eine Freude...dabei denkt man immer, manchmal, man sei vergessen....Schön ist das...
 
Ach herjeh...juchhu....auch am Nacktbadestrand komm ich vorbei. Ich muß an diesen Beitrag von Marbez wegen des Nacktwanderns denken. Hier wandern sie auch rum....nackelig, wie Gott sie erschaffen hat, nur an den Füßen Socken und Turnschuhe...ich meine...jeder Jeck ist anders...aber schmunzeln muß ich doch...vor allen Dingen, wenn dann nur noch das untere unbedeckt ist und oben rum eingemummelt, wie ich immer so schön sage.... Lustig, Menschen gibt´s. Ich meine, ich würde ja gern verstehen, aber man kann halt nicht alles verstehen.
 
Nach langem Spaziergang den heißersehnten "Pannekoeken!" Die besten Pannekoeken gibt es in Holland, mit Speck und Kaas:-) ich mag es lieber herzhaft. Der Blick von der auf Stelzen gebauten Restauration ist einfach himmlisch. Ausblick auf Menschenzoo. Wobei ich mich natürlich selber zum Menschenzoo zähle;-), tse, tse...
 
Leute gibt´s! Ich mag Holland, Zeeland insbesondere. Wegen dem Meer eben und den Dünen und dem Weitblick, aber auch wegen der niedlichen Sprache. "Fietsenverhuir", Let up drempel" oder einfach "Pas op jezelf", aber am schönsten ist noch immer der Hinweis auf den Zigarettenpackungen "roken is dodelijk". Ich meine, da macht das Sterben fast Spaß. Kleiner Scherz natürlich:-)
 
Viele, viele Jahre sind wir hier mit den Kindern hingefahren. Hier haben sie erste Versuche mit ihren Rädern gemacht. Ein Fahrradmeer, ganz Holland. Hier hat man als Fußgänger fast keine Rechte. Alles ist unterwegs, ob alt und jung. Aber was gibt es Schöneres als mit dem Rad Hollands Küsten und Inland zu umrunden, gerade Strecken, Wind und Sonne und dann einfach los.
 
Sagte ich es schon...Geburtstage sind schön.....Im gemütlichen Boschoeck, der Kellner kennt uns schon, von den Jahren davor, dann noch ein Eis... Die Tische sind besetzt, aber wir ergattern noch einen, sitzen gemütlich in der Sonne, bis sie kommen...dieses Ehepaar...obwohl noch Tische in den hinteren Reihen, keine Sonne natürlich, aber dennoch, es ist ja warm und überhaupt, wer zuerst kommt, malt zuerst... Nun, dieses Ehepaar, ich merke sofort "negative Energien" Ich spüre so was... ich fühl genau, welche Menschen mir gut tun und welche nicht. Und jetzt kommen sie doch, stehen von ihrem Schattentisch auf und wollen sich an unseren Tisch setzen... Sie haben doch nichts dagegen, fragen sie....Bevor ich antworten kann, hat Herr Röschen genickt. Typisch... Ich meine, ich bin durchaus fast immer ein freundlicher Mensch, auch jetzt, aber ich meine, er hätte mich fragen müssen. Ist schließlich mein Geburtstag:-) Also, die schauen mich an, dieses Ehepaar, naja, zustimmend sah ich nicht aus und sagen konnte ich ja auch nichts mehr.
 
Aber mal ehrlich... ich bin sonst nicht so, nur manchmal...da bringe ich es fertig einfach zu sagen "Nö", geht jetzt mal gar nicht. Ich hab da was zu besprechen...ich will nicht, dass jemand Zeuge wird... Ach, das kann man doch nicht machen, meint Herr Röschen...doch, meine ich, kann man wohl..ich bin frei....warum denn nicht...ich kann auch damit umgehn, wenn´s mal rumgedreht ist.
 
Was ist schon höflich. Ich finde es pharisäerisch zu sagen, es paßt schon, wenn´s nicht paßt. Da ist mir Ehrlichkeit lieber. Ich sag dem Kellner auch, wenn´s nicht geschmeckt hat. Natürlich freundlich:-) Und außerdem, ich will ja gar nicht von denen geliebt sein, ich kenn die ja gar nicht. Und so sitzen sie und ich hatte doch recht. Negative Energien. Paare zu beobachten ist immer interessant, an Tischen von Restaurationen, entweder schweigen sie sich an oder eben manchmal, wie dieses Paar, reden belangloses Zeug. Dabei schauen sie sich nicht mal an. Sitzen voneinander abgewandt, drehen nur hin- und wieder den Kopf und sie, die ganze Zeit mit zusammengekniffenen Augen. Sie machen einen destruktiven Eindruck. Verhärmt, verbittert, als wenn sie gerne anders wollten, wie sie könnten oder müssen...
 
Ach, egal, ich hab mich abgefunden und außerdem, wir müssen ja auch langsam gehen. Der Weg zurück von Oostkapelle nach Domburg in den Dünen ist wunderschön. Nochmal weiter Blick auf das Meer, Perlhühner, Fasane sehe ich auf dem Weg, überall Hufflattich und unglaublich viel Hirtentäschel. Kennt ihr "Hirtentäschel?"
Er sieht ja eigentlich so unscheinbar aus, aber als Heilkraut hat er viele Wirkungen, ist blutreinigend, blutdrucksenkend, entzündungshemmend und vieles mehr.
 
Ich erinnere mich, als ich Kind war, ich saß stundenlang im Gras und pflückte Hirtentäschel. Und die kleinen herzförmigen Blättchen pflückte ich ab und klebte mit Spucke kleine Muster auf meine Hand. Und wenn es fertig war, das Pflanzenbild, lutsche ich es ab. So war das. Und als ich die schlimme Verletzung am Knie hatte, damals, da legte mein Vater mir einen Wundverband mit Hirtentäschel-Kräutern an. Wir haben so vieles vergessen, was Pflanzen bewirken und wie heilsam sie sein können.
 
Und dann ging´s ab nach Hause. Ein Tag vorbei. Einer von vielen, der sich eigentlich nur dadurch unterschied, dass ich kurz in einer anderen Welt war. Gestern noch im Schnee, heute an der See. Es könnte ewig so weitergehn. Ich bräuchte einen Sponsor: Kleiner Scherz:-)
 
Nein, nein...alles ist gut, ich genieße, was mir entgegenkommt, mir geschenkt wird und jeder brauch ja so kleine Inseln in seinem Alltag. Und eine Fahrt mal eben ans Meer, das lohnt sich. Und zuhause angekommen, beantworte ich erstmal alle Smse;-) und nun folgen viele, viele schöne Treffen mit Menschen, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe. Geburtstage sind doch schön. Ich freu mich drauf!

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2. Mai 2009 6 02 /05 /Mai /2009 12:15
Doch! Geburtstage sind schön! Ich meine, wo ich mir eigentlich gar nichts aus Geburtstagen machen.

gestern bin ich mal wieder weggefahren. Es war mir danach. Einmal Zeeland hin-und zurück. EIn bißchen quälte mich das schlechte Gewissen, aber nur ein bißchen. Wegen der Luftverschmutzung, ich meine, naja...einfach so mal eben mit dem Auto... aber das Fernweh und das Meer hat gesiegt. So ist das eben..Ich glaub, nicht nur bei mir... Immer mal das Meer sehen....

So sind wir früh los, gestern Morgen....das Handy ausnahmsweise mitgenommen...wegen der Kinder:-) Ich meine, die wollten ja anrufen und wissen, wie es Mutti so geht an ihrem Ehrentag.

Man ist schnell in Zeeland, Holland, Niederlande. 3 Stunden Fahrt und schwupps hat man einen andern Blick auf die Welt. Unterwegs überall die Schilder an den Häusern "te koop!" Ganz Holland scheint im Ausverkauf zu stehen. Mal ehrlich...so viele Verkaufsschilder hab ich früher hier nicht gesehen. Auch die Zimemrpreise sind drastisch gesunken. Ein Zimmer mit fast Meerblick im schönen Duinhotel in Domburg kostet jetzt nur noch 25,--€, das ist erschwinglich, wie ich finde. Ist es die Finanzkrise, wie überall in der Welt. In USA sollen ja ganze Städtze zum Ausverkauf anstehen. Oder ist es in Holland die Angst vor der möglichen Überschwemmung. In Alaska soll sich ja eine Eisschole vom Durchmesser der Stadt Hamburg aufglöst haben. Keine Ahnung..Nur so Gedanken, die mir durch den Kopf gehen.

Auch kleine Läden in den Straßen haben geschlossen. Nun...es ist mein Geburtstag, ich will mir nicht allzuviel den Kopf darüber zerbrechen,w arum, wieso, weshalb und einfach mal genießen. Die Denkfalte auf meiner Stirn hat sowieso schon Ausmaße erreicht, nicht nur wegen des Alters. Es schwirrt einem soviel im Kopf herum im Alltag.

Ich bin froh, dass Meer zu sehen, die Salzluft zu riechen und zu schmecken. Der Strand vor Domburg ist proppevoll. EIn Paradies für Familien und Senioren gleichermaßen. Was mich nur schon immer gewundert hat, wieso pferchen sich die menschen eigentlich alle aufeinander. Der Strand ist unendlich und wenn man ein paar Minuten geht, ist man ganz allein, da liegt keiner mehr. Decke an Decke liegen sie da, wie die Oelsardinen. Also da war mir noch nie nach, schon gar nicht, wenn ich an´s Meer fahre. Da will ich mit Wind, Wellen, Möwen und Weitblick allein sein.

Aber so ganz allein bin ich dann doch nicht. Denn das Handy....ach ist das schön...doch irgendwie...wer sich da alles so meldet und Wünsche ausrichtet. Alte Chefs, Kollegen, Nachbarn... Was für eine Freude...dabei denkt man immer, manchmal, man sei vergessen....Schön ist das...

Ach herjeh...juchhu....auch am Nacktbadestrand komm ich vorbei. Ich muß an diesen Beitrag von Marbez wegen des Nacktwanderns denken. Hier wandern sie auch rum....nackelig, wie Gott sie erschaffen hat, nur an den Füßen Socken und Turnschuhe...ich meine...jeder Jeck ist anders...aber schmunzeln muß ich doch...vor allen Dingen, wenn dann nur noch das untere unbedeckt ist und oben rum eingemummelt, wie ich immer so schön sage.... Lustig, Menschen gibt´s. Ich meine, ich würde ja gern verstehen, aber man kann halt nicht alles verstehen.

Nach langem Spaziergang den heißersehnten "Pannekoeken!" Die besten Pfannekuchen gibt es in Holland, mit Speck und Kaas:-) ich mag es lieber Herzhaft. Der Blick von der auf Stelzen gebauten Restauration ist einfach himmlich. Ausblick auf Menschenzoo, wie sua in einem Kommentar so schön schrieb. Wobei ich mich natürlich selber zum Menschenzoo betrachte;-), tse, tse...

Leute gibt´s! Ich mag Holland, Zeeland insbesondere. Wegen dem meer eben und den Dünen und dem Weitblick, aber auch wegen der niedlichen Sprache. "Fietsenverhuir", Let up drempel" oder einfach "Pas op jezelf", aber ams chönsten ist noch immer der Hinweis auf den Zigarettenpackungen "roken is dodelijk". Ich meine, da macht das Sterben fast Spaß. Kleiner Scherz natürlich:-)

Viele, viele Jahre sind wir hier mit den Kindern hingefahren. Hier haben sie erste Versuche mit ihren Rädern gemacht. Ein Fahrradmeer, ganz Holland. Hier hat man als Fußgänger fast keine rechte. Alles ist unterwegs, ob alt und jung. Aber was gibt es Schöneres als mit dem Rad Hollands Küsten und Inland zu umrunden, gerade Strecken, Wind und Sonne und dann einfach los.

Sagte ich es schon...Geburtstage sind schön.....Im gemütlichen Boschoeck, der Kellner kennt uns schon, von den Jahren davor, dann noch ein Eis... Die Tische sind besetzt, aber wir ergattern noch einen, sitzen gemütlich in der Sonne, bis sie kommen...dieses Ehepaar...obwohl noch Tische in den hinteren Reihen, keine Sonne natürlich, aber dennoch, es ist ja warm und überhaupt, wer zuerst kommt, malt zuerst... Nun, dieses Ehepaar, ich merke sofort "negative Energien" Ich spüre so was... ich fühl genau, welche menschen mir gut tun und welche nicht. Und jetzt kommen sie doch, stehen von ihrem anderen Schattentisch auf und wollen sich an unseren Tisch setzen... Sie haben doch nichts dagegen, fragen sie....Bevor ich antworten kann, hat Herr Röschen genickt. Typisch... Ich meine, ich bin durchaus, fast immer ein freundlicher Mensch, auch jetzt, aber ich meine, er hätte mich fragen müssen. Ist schließlich mein geburtstag:-) Also, die schauen mich an, dieses Ehepaar, naja, zustimmend sah ich nicht aus und sagen konnte ich ja auch nichts mehr.

Aber mal ehrlich... ich bin sonst nicht so, nur manchmal...da bringe ich es fertig einfach zu sagen "Nö", geht jetzt mal gar nicht. Ich hab da was zu besprechen...ich will nicht, dass jemand zeuge wird... Ach, das kann man doch nicht machen, meint Herr Röschen...doch, meine ich, kann man wohl..ich bin frei....warum denn nicht...ich kann auch damit umgehn, wenn´s mal rumgedreht ist.

Was ist schon höflich. Ich finde es pharisäerisch zu sagen, es paßt schon, wenn´s nicht paßt. Da ist mir Ehrlichkeit lieber. Und außerdem, ich will ja gar nicht von denen geliebt sein, ich kenn die ja gar nicht. Und so sitzen sie und ich hatte doch recht. Negative Energien. Paare zu beobachten ist immer interessant, an Tischen von Restaurationen, entweder schweigen sie sich an oder eben manchmal, wie dieses Paar, reden belangloses zeug. Dabei schauen sie sich nicht mal an. Sitzen voneinander abgewandt, drehen nur hin- und wieder den Kopf und sie, die ganze zeit mit zusammengekniffenen Augen. Sie machen einen destruktiven Eindruck. Verhärmt, verbittert, als wenn sie gerne anders wollten, wie sie könnten..

Ach, egal, ich hab mich abgefunden und außerdem, wir müssen ja auch langsam gehen. Der Weg zurück von Oostkappelle nach Domburg in den Dünen ist wunderschön. Nochmal weiter Blick auf das meer, Perlhühner, Fasane sehe ich auf dem Weg, überall Hufflattich und unglaublich viel Hirtentäschel. Kennt ihr "Hirtentäschel?"
Er sieht ja eigentlich so unscheibar aus, aber als Heilkraut hat er viele Wirkungen, ist blutreinigend, blutdrucksenkend, entzündungshemmend und vieles mehr.

Ich erinnere mich, als ich Kind war, ich saß stundenlang im Gras und pflückte Hirtentäschel. Und die kleinen herzförmigen Blättchen pflückte ich ab und klebte mit Spucke kleine Muster auf meine Hand. Und wenn es fertig war, das Pflanzenbild, lutsche ich es ab. So war das. Und als ich die schlimme Verletzung am Knie hatte, damals, da legte mein Vater mir einen Wundverband mit Hirtentäschel-Kräutern an. Wir haben so vieles vergessen, was Pflanzen bewirken und wie heilsam sie sein können.

Und dann ging´s ab nach Hause. Ein Tag vorbei. Einer von vielen, der sich eigentlich nur dadurch unterschied, dass ich kurz in einer anderen Welt war. Gestern noch im Schnee, heute an der See. Es könnte ewig so weitergehn. Ich bräuchte einen Sponsor: Kleiner Scherz:-)

Nein, nein...alles ist gut, ich genieße, was mir entgegenkommt, mir geschenkt wird und jeder brauch ja so kleine Inseln in seinem Alltag. Und eine Fahrt mal eben ans Meer, das lohnt sich. Und zuhause angekommen, beantworte ich erstmal alle Smse;-) und nun folgen viele, viele schöne Treffen mit Menschen, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe. Geburtstage sind doch schön. Ich freu mich drauf!
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28. April 2009 2 28 /04 /April /2009 14:59

Ich hasse Abschiede, vor allen Dingen, wenn sie so still sind. Jetzt sitze ich hier auf meinem Koffer und warte auf den Bus. Ich bin einfach eine Reisende, ich reise zu gern. Reisen heißt, unterwegs zu sein, irgendwohin, wonach ich Sehnsucht habe.
 
Reisen ist ein Bild auch für das Leben. Sind wir nicht alle Reisende auf dem Weg, zurück nach dem Ort, nach dem wir uns sehnen....obwohl ich diese Welt liebe, sonst wär ich ja nicht unterwegs, gerade auch dieses kleine Stückchen Welt, in der ich mich in der letzten Woche aufgehalten habe.
 
Ein letzter Blick auf die Berggipfel, auf den Patscherkofel, so heißt er, meint mein Töchterlein und von ihrem Haus aus hatte ich jeden Tag den Blick vom Küchenfenster aus.
 
Autos rasen schon an mir vorbei, in das Leben, dass die Fahrenden erwartet. Kinder auf dem Weg zur Schule. Über dem Berggipfel vor mir kreist ein Greifvogel, frei, kein Zwang, nur die tägliche Nahrungssuche, ansonsten Freiheit, fliegen, schweben, ich wäre gern ein Adler.
 
Ich glaub, ich bin eine hoffnungslose Romantikerin. 2 Gramm soll die Seele schwer sein, hab ich diese Woche gelesen, sagt der Autor des Romans "Populärmusik in Vittula", Mikael Niemi, ein wunderbarer Roman. Er meint, um 2 Gramm sei der tote Körper leichter, wenn sie ihn verlassen hat, die Seele, zurück, auf dem Weg, suchend nach dem Ort der Wärme, aus der sie gekommen ist. Man kann nicht immer nur Wärme geben.
 
Im Haus gegenüber wird der Rolladenkasten hochgezogen. Aufstehen, strammstehen, bereit sein für den Tag. Mein Kopf ist erkältungsschwer an diesem Morgen, auch das noch, am letzten Tag. Es hat mich erwischt. Nicht schlimm. Vielleicht der Abschiedsschmerz....vielleicht aber auch der Schmerz, der schon seit einiger Zeit in mir tobt, wegen des Schweigens eines Menschen, der mir näher war, wie ich gedacht hatte. Ohne Worte.....einfach verschwunden. Weil es zu dicht wurde? Ich weiß es nicht.
 
Endlich kommt der Bus. Ein letztes Mal vorbei an den glitzernden und verlockenden Geschäftspassagen. Die roten Schuhe, die hatte ich mir oft angeschaut, schick waren die, mit dem kleinen Absatz, sehr feminin, die haben mir gefallen. Hätten gut zu meinem schwarzen Glockenrock gepaßt und dem pinkfarbenen T-shirt. Sehr weiblich, ich mag das, ich bin gerne Frau.
 
Die Bedienungen in der Gastronomie machen die Tische fertig für die Touristen, für die, die nur oberflächlich mitnehmen wollen, damit sie irgendwann sagen können, das Goldene Dachl, die Hofkirche, die Skischanze, wir haben alles gesehen. Doch verändert hat das das Leben nicht. Aber auch für die, die gekommen sind, um mehr zu sehen, einzutauchen in ein anderes Leben, ertasten, erspüren, die noch Zeit hatten, durch die Gassen zu streifen, die scheinbar unspektakulär, aber doch so viel mehr über das Leben der Menschen vor Ort erzählen. Menschen, die eingetaucht sind, in das Leben der anderen in einem anderen Land. Es wierderholt sich überall auf der Welt, selbst im kleinsten Ort, an dem wir manchmal nur ein Paradies vermuten. Und dennoch finden wir auch hier Leid, Freude, Krankheit, Tod, Geburt, Trennung, Liebe, Haß, Verletzungen, Ablehnung und Zuneigung. Immer das gleiche Spiel. Es ist gut zu wissen, zu erfahren, dass man nicht allein damit ist.
 
Angekommen am Bahnhof. Die letzte Möglichkeit zu erwerben, was man meint, unbedingt zu brauchen. Ein Souvernir, eine Zeitung oder etwas zu essen, für unterwegs. Überall...Reisende, aber da, in einer Ecke, die sind anders.
 
Scheinen hier am Bahnhof einen Ort der Sehnsucht gefunden zu haben. Sitzen jeden Tag dort, die Bierflasche an ihrer Seite, Junge und Alte, Gescheiterte, träumend von einem ganz anderen Leben. Ist es nicht so, die einen verlassen es freiwillig, dieses Hamsterrad, entscheiden sich für eine andere Art von Freiheit, die anderen werden hinausgeworfen, ungefragt. Die einen versuchen zu recht zu kommen, passen sich den Gegebenheiten an, versuchen das Beste draus zu machen, die anderen resignieren, ertränken ihre Hoffnungen und Träume, jeden Tag.
 
Ich gehe noch in ein Cafe. Noch nichts gegessen an diesem Morgen. Ich wollte keinen Krach machen. Es schlief noch alles. Versunken bei einem Late Macchiato versuche ich zu erspüren, wer sie sind, die Menschen, die hier sitzen. Oben in der Ecke läuft der Fernseher. Ein Bollywood-Video, schöne Frauen auf denen alle Männerblicke gerichtet sind, wie gefesselt. Frauen sind überall gleich, nur die äußere Schönheit ist anders.
 
Die Frau neben mir spricht mich an, erzählt mir, dass sie jeden Morgen hier in diesem Bahnhofscafe sitzt, vor der Arbeit. Sie lebt allein, sie braucht ein paar Minuten das Gefühl, Leben um sich zu haben. Seltsam, denke ich. Brauchen also die, die daheim bleiben, die, die sich auf den Weg machen und suchen, beim Reisen. Aber wonach sucht man eigentlich?
 
Im Grunde ist jede Reise eine Suche nach sich selbst. Nirgendwo, an keinem Ort, lernt man sich besser kennen, als in der Fremde. Wieso eigentlich?
 
Warum erkennen die, die einem am nächsten sind, einen so wenig und warum erkennt der Fremde das ureigene Wesen, das, was einen ausmacht, sofort?
 
Suchen wir nicht ständig danach einmal ganz in unserem Sein mit allem, was uns ausmacht, von einem Anderen erkannt zu werden? Und was dann? Wenn es geschieht? Ist dass dann Erfüllung?
 
Viele wissen gar nicht mehr, dass sie suchen, dass alles, was sie tun, kaufen, die Sinne befriedigen, Wissen anhäufen, sich Nachrichten einverleibend, ein Irrweg ist, ein sich Ablenken, auf der Suche nach sich selbst. Kein Wissender hat je die Welt verändert, allenfalls hat er eine Möglichkeit geschaffen, sie zu erklären, die Welt. Es gibt soviele Grundlagen des Wissens, die die Welt und das Leben der Menschen erklären wollen, das Woher und Wohin....doch alles Wissen endet im Nichtwissen. Niemand weißt letztendlich, denn am Ende bleibt es ein Geheimnis.
 
Der Zug fährt an. Ich werde umsteigen müssen in Landeck. Gleisbaustelle, das war nicht geplant. Schade, eines der schönsten Strecken.
 
Das Abteil ist leer, sehr angenehm. So hab ich es gern. Allein im Zug. Ach, ich reise so gern. Ein Traum wäre es, immer weiterzufahren, wie Sten Nadolny damals, mir einer Jahreskarte. Dann schrieb er seine Deutschlandreise. Einfach einsteigen, irgendwo aussteigen, dableiben, erleben, schauen, vielleicht bei den Menschen vor Ort wohnen, sie kennenlernen, um dann wieder weiterzufahren, an den nächsten Ort. Nur so, lernt man seine Heimat und die weite Welt kennen. Schade, dass es nur ein Traum bleibt.
 
Warum können sich viele Menschen ihre Träume erfüllen und tun es nicht....bleiben gefangen in einem Leben, dass sie gar nicht wollen und warum gibt es so viele, die sich sofort aufmachen würden, aber es nicht können? Warum verstehen die, die im täglichen Einerlei bleiben, nicht die, die nicht dazu geboren sind, für ewig und immer an einem Ort zu bleiben? Warum werfen sie ihnen manchmal Rastlosigkeit vor, wo nur pure Lebensfreude, Neugier auf die Schönheit der Welt ist. Ist es nur eine Ohrfeige, die sie austeilen, weil auch sie Träume haben, nur andere vielleicht, aber sie nicht leben?
 
Der Zug fährt, der Abschied wird dichter. Ein letztes Mal die Berge, dann kommt der Tunnel, kilometerlang, bis Landeck.
 
Schon kommen die ersten Erinnerungen hoch an das, was gewesen war, die Gespräche, die Begegnungen mit den jungen Leuten, die hier so ganz anders leben, als in einer Großstadt mit viel Freizeit in der Natur und viel Ehrgeiz für´s Studium.
 
Der Abend im Club, wo die Reggae-Hip-Hop-Band spielte, wo ich mich vergessen konnte im Rhythmus, im Tanz, ein bißchen, für ein paar Stunden, zwischen all den jungen Leuten. Die Texte der Band sprachen von den Wünschen der jungen Menschen, die sich gar nicht von den meinen unterschieden.
 
Respekt und Akzeptanz vor dem Gegenüber, keine Gier, keine Macht, kein Reichtum, nur suchen nach dem, was wirklich innerlich glücklich macht und zufrieden. Und eine friedliche Welt....und dem Einsatz jedes einzelnen Menschen dafür...aber auch die Einsicht, dass man Frieden nur schaffen kann in seinem eigenen Umfeld. Im kleinen fängt der Frieden an. So einfach ist das.
 
Der Intercity fährt gemütlich, nicht zu schnell. Er hält an jedem kleinen Bahnhof. Was gibt es schöneres, als in diesem Zug zu sitzen und die Welt an sich vorbeisausen zu lassen. Ich fühle mich so herausgenommen. Draußen geht der Wahnsinn weiter, während ich hier drinnen im Zug, in Sicherheit bin und vor meinen Augen die eigelbdotterfarbenen Löwenzahnwiesen, die ich aufsauge und die Birkenbäume, deren noch frisches Grün mein Herz erwärmt.
 
Die Beine gemütlich auf dem gegenüberliegenden Sitz schaue ich schläfrig in den Himmel, sehe die Wolkengebilde, Riesen, Zwerge, Gnomen, aber manchmal auch Gesichter, an denen ich hänge, bis ich einnicke, diesen nur Minuten anhaltenden Dämmerschlaf. Ach, es könnte ewig so weitergehen.
 
Wäre es doch im Alltag auch so, diese Haltung zu bekommen, fest zu stehen, wie ein Fels in der Brandung und von allem, was geschieht, was einem angetan wird, was einen verletzt, was Probleme macht, sich nicht erschüttern lassen, es einfach an sich vorüberziehen lassen, wie ein Gewitter, das vorbeigeht.
 
Das Goldene Dachl taucht auch in meinen Gedanken wieder auf, diesem Wahrzeichen Innsbrucks, dessen 2.657 vergoldete Dachschindeln in der Sonne einem schon von weitem entgegenstrahlen. Kaiser Maximilian, der übrigens wie so viele kaiserliche Hoheiten in Aachen gekrönt wurde, hat sie selbst um 1500 in Auftrag gegeben. In diesem Goldenen Dachl repräsentierte er seine Macht. Ein Kunst- und Kulturliebhaber soll er gewesen sein, der beides für seine politischen Zwecke genutzt hat. Viele, viele Künstler haben am Dachl gearbeitet, deren Namen unbekannt geblieben sind und dennoch haben sie sich verewigt in diesem Gebäude, ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Skulptur und Malerei.
 
Von Maximilian stammt auch der Spruch "Alles auf der Welt vergeht, nur die Ehr steht", wie wahr! Da mußte ich an Sloterdijk denken, dessen Buch in meinem Schoß liegt und Rilkes Schlußsatz unter seinem Torso-Gedicht:"Du mußt dein Leben ändern!" Stimmt! Um zu Ehr und Ruhm zu kommen, muß man es wohl fürwahr, egal in welche Richtung. Apropo, Sloterdijk´s Betonung liegt auf dem Wörtchen "muß" und nicht "du sollst!". Also Freiheit. Ein feiner, aber großer Unterschied.
 
Nun denn....Maximilian hat sich ein Ehrenmal gesetzt im Goldenen Dachl und in der Hofkirche, in dem er sein Grabmal hat errichten lassen, bewacht von großen schwarzen Figuren, sehr beeindruckend. Aber zu Lebzeiten ist er arm verstorben und am Ende aus Innsbruck verwiesen worden, wegen seiner Schulden. Er starb entfernt, einsam und allein.
 
Ich glaub, ich hör mal auf und erzähle morgen, oder übermorgen weiter, wie es mir so ergangen ist, unterwegs:-)))

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