Der Film beginnt und ich bin überrascht. Er ist so ziemlich das Abgedrehteste, was ich in der letzten Zeit gesehen habe. Jack Lucas, ein Radiosprecher, steht vor seinem großen Durchbruch. Er nennt sich „die Stimme“, ist so was wie ein Domian, die Menschen rufen bei ihm an und wollen seelischen Rat. Eines Tages frustriert er einen Hörer so sehr mit einer lässig hingeworfenen Bemerkung, dass dieser in ein chinesisches Lokal geht und dort ein Blutbad anrichtet, sieben Menschen tötet.
Der Film macht einen Schnitt und es ist drei Jahre später. Jack hat dieses Ereignis aus der Bahn geworfen. Er lebt mit einer Videotheken-Besitzerin zusammen, ist aber selber ohne Lebensmut, von Schuldgefühlen geplagt und hat sich dem Alkohol ergeben. Eines Nachts macht er einen Spaziergang und wird von einem kleinen Jungen für einen Obdachlosen gehalten. Dieser Junge schenkt ihm eine kleine Pinocchio-Puppe. Jeder kennt die kalte, starre, hölzerne Puppe, mit der langen Nase. Er begreift durch dieses Ereignis, dass er auf einem absteigenden Ast sitzt. Er denkt an Selbstmord. Dabei wird er von zwei jugendlichen Schlägern aufgegriffen, die ihn schlagen, mit Benzin übergießen. Sie wollen das Viertel von Gestalten wie ihn reinigen. Im letzten Moment erscheint ein grotesk verkleideter Obdachloser und seine „Ritterschar“ und jagt die Angreifer in die Flucht. Dieser nimmt ihn mit.
Jack erwacht in einem Heizungskeller, die Behausung seines Retters, Parry. Parry lebt in einer anderen Welt, Parry steht im in Kontakt mit „den kleinen Menschen“, die ihn auf die Suche nach dem Heiligen Gral senden. Er ist davon überzeugt, dass nur dieser Gral sein Leben wieder in normale, gesunde Bahnen bringen kann. Der Gral befindet sich zu diesem Zeitpunkt in den Händen eines New Yorker Milliardärs. Er. Jack, sei auserwählt, den Gral von dort zu stehlen, darüber ist sich Parry sicher. Er erzählt ihm die Legende vom König der Fischer, der ebenfalls auf der Suche nach dem Gral war.
Parry schließt eine merkwürdige Freundschaft mit diesem Parry. Er erkennt eines Tages, dass Parry ein Überlebender des vor drei Jahren stattgefundenen Massakers ist. Parry war Geschichtsprofessor, bevor dieses Unglück passierte. Er hatte seine über alle geliebte Frau dabei verloren.Parry wird von Robbon Williams gespielt, eine unglaubliche Rolle, die er faszinierend darstellt.
Jetzt geschieht etwas Ungewöhnliches. Jack, gespielt von Jeff Bridges, spürt ganz tief, dass er jetzt eine Chance hat, seine Schuld zu sühnen. Kann ein Mensch seine Schuld sühnen? Merkwürdigerweise erinnerte ich mich genau an diesem Punkt des Films an einen anderen Film. Nämlich an Schindlers Liste. Dort wurde der Satz gesagt, wenn Du einen Menschen in deinem Leben rettest, hast du auch dein Leben gerettet. Es ist beeindruckend zu sehen, welche Verwandlung mit diesem vorher egoistischen, selbstverliebten Menschenhasser vor sich geht. Jack war kein Menschenfreund, er hat nur Kälte in der Welt um sich herum gesehen, und auch er war innerlich erkaltet, hatte keine Seelenwärme, kein Herz mehr, unfähig Liebe zu empfinden und zu geben.
Aber zu diesem merkwürdigen Parry fühlt er sich hingezogen, weil er tief im inneren spürt, dass diese Begegnung sein Leben retten kann. Er zieht also mit Parry durch die Gegend und es gibt einfach wunderbare Szenen in dem Film, wie gesagt, völlig abgedreht, aber unglaublich schön. So lieget er eines Nachts neben dem völlig nackten Parry und schaut in den Abendhimmel über den Central-Park. Sprich er macht Dinge, die so verrückt anders sind, als sein Alltag und das Leben der Menschen, das in festgefahrenen Bahnen verläuft.
Er erfährt, dass Parry unsterblich in die Lektorin Lydia verliebt ist, aber aufgrund seines Traumas sich nicht wagt, diese anzusprechen., Jack lockt Lydia in die Videothek seiner Freundin und arrangiert ein treffen mit Parry, das ein voller Erfolg wird. Die Beiden, Parry und Lydia gestehen sich noch am selben Abend ihre Liebe. Jack ist glücklich und er bekommt wieder festen Boden unter seinen Füßen. Beginnt wieder zu arbeiten. Was er nicht weiß, ist, dass noch am selben Abend Parry sein altes Trauma einholt, er völlig durchdreht, die Szenen der Ermordung in dem chinesischen Lokal immer wieder vor Augen hat. Er ist dem Wahnsinn nahe und flüchtet. Dann wird er von genau denselben Jugendlichen überfallen und brutal zusammengeschlagen.
Als Jack es erfährt, ist er fassungslos. Es gibt unglaubliche Szenen in der Psychiatrie von Menschen, die aus Gründen ihrer tiefsten Sensibilität an der Welt zerbrochen sind. Irgendwie erinnern sie mich an den Film „Einer flog übers Kuckucksnest“!
Selber wieder in sein altes Schema gefallen, wieder Schuldgefühle, unfähig ja zu sagen zu einer Beziehung mit seiner Freundin, kümmert er sich um Parry und jetzt passiert etwas völlig Skurriles. Er verspricht Parry den Gral zu holen. Wunderbare Szenen, wie er in der Nacht in das burgähnliche Domizil des Milliardärs einbricht, um den Gral zu holen. Und mit dieser Aktion rettet er sogar dem Milliardär das Leben, denn der hatte ausgerechnet in derselben Nacht Selbstmord begangen.
Er bringt Parry den Gral und der erwacht endlich aus seinem Schlaf. Das Leben beginnt für alle Beide und am Ende liegen sie beide nackt im Central-Park und schauen den Sternenhimmel an.
Ich sitze am ende des Films immer noch total beeindruckt mit dem Filmvorführer allein in dem großen Raum. Ein Film für mich ganz allein. Ein Film, der voll von Zitaten aus den verschiedensten Quellen bestückt ist, z.B. die Gralssage, die ich als Jugendliche verschlungen hatte.
Der Film ist eine Geschichte um Schuld, Verantwortung und Erlösung. Alles Worte, die an dem Menschen unserer Zeit vorbeigehen. Wer fragt sich noch, ob er schuldig geworden ist. Wen bewegt sein Herz noch zur Umkehr. Und ist nicht eine innere Umkehr absolut notwendig, um die eigene kleine Welt um sich herum zu verändern und somit einen Schritt zu tun, in die Veränderung des allumfassenden Weltgeschehens. Die Veränderung, dir Menschen ständig suchen, beginnt mit uns selber, mit unserer Umkehr! In dem wir erkennen, das nichts anderes im Leben zählt als die Liebe, zu uns selber und dem Nächsten und dass wir erkennen, dass alles zusammengehört, was passiert.