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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:38
Schon als Kind hatte ich immer Haltungsschäden aufgewiesen. Damals wußte ich natürlich noch nichts davon, dass Psyche und Körper zusammenwirken, und jede psychische Belastung sich auch auf die Haltung auswirken konnte. Daher begann es schon sehr früh, dass mein Rücken sich krümmte! Es war die Auswirkung des Zuhause Erlebten!
 
Ich mußte schon sehr früh zu physiotherapeutischen Anwendungen! Hatte aber alles nichts genützt! Ich schleppte mein "Päckchen" halt immer mit mir auf dem Rücken!
 
Später dann haben Ärzte immer wieder darauf hingewiesen, mir Tipps gegeben, daran zu denken, mich "gerade" zu halten!
 
Ich habs versucht, vieltausend Mal, im Alltag:" Denk dran, Röschen, geh gerade!" Mein Vater haute mir manchmal mit der Faust in den Rücken." Geh grade!" Das hat am wenigsten geholfen!
 
Nun denn, ich hab es versucht mit Yoga, was natürlich eine große Hilfe insgesamt für mich war und was ich auch heute noch regelmäßig ausübe, aber die Haltungsschäden hat es nicht regulieren können, die Beweglichkeit schon.
 
In den letzten Jahren hat mir meine Haltung immer mehr Schwierigkeiten und Probleme bereitet. Immer wieder litt ich unter Verspannungen und Kopfschmerzen vom Halswirbel aus und der Wirbelsäule.
 
Ich wußte mir keinen Rat, bis zu dem Tag, als ich einen Menschen kennenlernte, der mich auf die Feldenkrais-Methode aufmerksam machte. Was war das denn? Hatte ich noch nie von gelesen und gehört, oder vielleicht einfach nicht wahrgenommen!
 
So begab ich mich in eine erste Feldenkrais-Stunde und war überwältigt! Nein, nicht von dem, was passierte in dieser Stunde. Es passierte nämlich gar nicht viel. Ich lag da, mit geschlossenen Augen, der Übungsleiter zog hier und da an meinen Zehen, berührte hier und da einige Punkte im Rücken und Brustbereich, mehr nicht. Dann rollte ich meinen Kopf, diagnonal mit meinen aufgestellten Beinen mal nach rechts, mal nach links, das war es schon.
 
Die erste Stunde war überstanden. Ich dachte, hm, und das soll jetzt was bringen? Als er mich verabschiedete, sagte er:" Fahr lieber nicht mit dem Rad nach Hause, Deine Konzentration könnte nicht geschärft sein. Auch wirst Du müde sein!".
 
Ich schaute ihn ungläubig an! Aber schon, als ich die ersten Meter mit dem Rad fuhr, spürte ich eine Schwere in meinen Beinen, die es mir unmöglich machten, noch weiter zu fahren. Also stieg ich ab und schob das Rad. Zuhause angekommen, mußte ich mich tatsächlich hinlegen und schlief geschlagene 2 Stunden am hellichten Tage. So was! Vom Nichtstun. Ich war sprachlos.
 
Also probierte ich es weiter! Und ich muß sagen, es ist unglaublich. Meine über 4o Jahre manifestierten Haltungsschäden beginnen, sich aufzulösen. Ohne Anstrengung. Einfach so. Ohne, dass ich dauernd ständig denken muß." Halt dich gerade, Röschen!".
 
Was ist also Feldenkrais? Der Gründer dieser Bewegungstherapie, Moshe Feldenkrais geht davon aus, dass menschliches Denken, Fühlen und Wahrnehmen und Bewegen niemals isoliert anzutreffen sind, sondern alles ein Zusammenspiel ist. Genau sagt er, dass alles, was wir im Leben erfahren und wie wir damit umgehen, einen Einfluß auf unsere Haltung hat. Man muß sein Bewußtsein schärfen, in dem man einfach nur wahrnimmt, wie man steht, sitzt oder liegt. Alles was wir tun hat auch zur Foge, dass wir in diesem Tun bestimmten körperlichen Verhaltensmustern ausgesetzt sind. Unsere Haltung drückt aus, ob wir zögerlich, ängstlich oder forsch an die Dinge herangehen, wie wir jemandem begegnen!
 
Man macht bestimmte Übungen und der Körper erinnert dich ganz von selbst daran, dass ist das Erstaunliche. Man muß sich keinen Ruck geben, um sich aufzurichten, sondern der Körper will es von alleine tun, einfach in dem Moment, wo man sich der Fehlhaltung bewußt wird.
 
Feldenkrais-Therapie hat sich auf dem Gebiet der Rehabilitation zur Wiedererlangung von Mobilität nach Verletzungen als absolut positiv ausgewirkt.
 
Feldenkrais-Übungen strengen gar nicht an, aber die Wirkung ist absolut überraschend und wirksam! Ich kann es immer noch nicht glauben, dass es seine Wirkung zeigt.
 
Feldenkrais hilft dem Körper, es selber zu tun! Sich selbst zu regulieren. Einfach klasse!
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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:37
Nein! Der Rucksack ist noch nicht gepackt. Warum denn auch? Das bißchen, was ich brauche! Reicht einen Tag vorher! Absolut!
 
Angst! Hab ich Angst? Ich weiß es nicht! Aber ein Fragezeichen, ein dickes, ist in mir!
 
Hohenrausch, Höhenangst, Höhenkrankheit!
Alles Worte. Hör ich oft, die letzten Tage!
 
Du wirst krank werden, ganz bestimmt! Ja klar, da rechne ich mit! Indien laß ich trotzdem nicht los!
 
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Oder?
 
Bleib Du doch sitzen auf Deinen Träumen. Ich werde es nicht tun! Ich will Grenzen sprengen, meine und die der Anderen!
Grenzen sind dazu da, um sie zu überwinden, oder?
 
Sitze im Auto. Stau! Aber kein Gefühlsstau! Einfach rauslassen. Der, der neben mir sitzt, lächelt mich an! Was willst Du mir sagen mit Deinem Lächeln?
 
O.K. Robin, du hast Recht:" Life is to short to be afraid"
 
Komm her du Wörtchen namens "Angst" ich krieg Dich, nicht du mich!
 
Das Wartezimmer voll! Schon wieder! Warten! Ich warte nie! Ich nutze die Gelegenheit. Ich schaue, ich höre, ich denke, ich genieße! Es gibt kein Warten! Niemals!
 
Ach ja! Du hattest ein schönes Grillfest! Super! Wenn Dir das genügt! Ein bißchen essen, ein bißchen Smal talk! Mach was Du willst. Hauptsache Du bist zufrieden! Oder glücklich! Und läßt die anderen ihr Leben leben!
 
Bist du glücklich! Warum ißt Du dann so viel? Warum begnügst Du Dich dann mit ein bißchen Anerkennung über das, was Du kannst oder meinst zu können? Hast Du Dir die Frage schon mal gestellt?
 
O.K. ich rauche! Na und? Ich weiß, jeder Zug ist eine Suche! Aber immerhin! Ich suche noch! Wogegen Du hast es schon aufgegeben. Sitzt. Bewegungslos!
 
Ich will gehen, laufen, rennen! Wohin? Keine Ahnung. Ich gehe einfach meinem Gefühl nach und meinen Träumen und Sehnsüchten.
 
Sag mir nicht, dass Du weißt, was Wahrheit ist. Was ist schon Wahrheit? Meine ist genauso gut wie Deine!
 
Aha! Du meinst mich zu lieben! Du brauchst mich! Aber ich will nicht, dass Du mich brauchst! Du sollst Dir selber genügen. Erst dann weiß ich, dass Du mich liebst! Ich gehöre nur mir. Ich bin der Pfeil, der abgeschossen wurde vom Bogen des großen Schöpfers.
 
Wohin er fliegt, weiß ich nicht. Wo wird mein Ziel sein? Ich bin gespannt.
 
Ich bin noch neugierig. Ja, ich will fliegen in ein unbekanntes Land, dass Sehnsucht heißt!
 
O.k. übe Du Dich weiter im Urteilen, Verurteilen, Beurteilen! Am Ende bist Du der Größte. Das wolltest Du doch, oder?
 
Niemand hat das Recht, mich zu urteilen! Niemand! Denn Du kennst mich nicht! Aber Du brauchst das, um Dich selber gut zu finden, nicht wahr?
 
Meine Geduld ist am Ende! Manchmal! Dann dreh ich mich um! Innerlich, für einige Momente, um dann doch wieder auf Dich zuzugehen! Dabei hast DU es gar nicht verdient! Jawohl!
 
Du verschiebst Deine Träume auf Morgen? Na dann mach mal! Aber was weißt Du, was das Morgen bringt! Ein Arztbesuch, peng, Diagnose tödlich!
 
Ein Knall, unverhofft. Hattest Du nicht mit gerechnet! Dann sitzt Du im Rollstuhl! Du denkst vielleicht, Dir kann das nicht passieren. Aber das ist ein Trugschluß. Ich kenne genug, die das dachten!
 
Jeden kann es treffen, auch Dich! Es gibt keine Sicherheit! Für nichts!
 
Na dann, ich fliege, bald, noch eine Woche. Vielleicht meine letzten Worte! Ich hoffe nicht! Aber wer weiß das schon! Ich wünsche einen Koffer voll Erfahrungen, Gerüche, Farben mitzubringen aus dem Land, nach dem ich mich sehne!
 
Bleib nicht sitzen! Steh auf, beweg Dich. In der Bewegung liegt die Kraft! Mann kann alles überwinden. Am Ende auch den Tod! Lach ihm einfach entgegen. Laß Dich von ihm nicht aus der Ruhe bringen. Er will Dich nur auf einen falschen Weg führen.
 
Indien! Ich komme! Komm mir auch entgegen! Und auch das, was ich nicht sehen will, werde ich sehen müssen. Es wird mich verändern! Ich weißt. Aber ich will mich verändern! Immer! Jeden Tag!
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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:35

Das perfekte Herz!
 
Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, was sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.
Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, Dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.
 
Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken.....genauer... an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten.
 
Die Leute starrten ihn an. Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie? Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "Dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und Deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen."
"Ja", sagte der alte Mann, "Deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit Dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige rauhe Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen.
 
Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde....und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?"
 
Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.
 
Narben auf dem Körper bedeuten, daß man gelebt hat....
Narben auf der Seele bedeuten, daß man geliebt hat.

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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:33

Diese Überschrift bzw. das Ergebnis einer Studie las ich heute morgen in der Beilage des KStA! So was!
 
Ist das wirklich so? Gut, ich kenne einige Menschen, darunter nicht nur Frauen, sondern auch Männer, die mit zunehmenden Alter eher verbitterter und unzufriedener geworden sind! Warum? Verpaßte Lebenschancen, Lebenslügen, unterdrückte Wünsche und Sehnsüchte. Zu viele Enttäuschungen, was darauf schließen läßt, dass zu viele Erwartungen an andere und sich selber gemacht wurden. Zu viele Verletzungen, die Rückzug nachfolgen ließen!
 
Ist man wirklich glücklicher, wenn man noch jung ist. Vielleicht ist man nur so gefangen von den Zukunftsperspektiven oder den eigenen Plänen, dass man meint, man seie glücklich, weil man noch meint, viel realisieren zu können. Aber dann wäre unter der Definition Glück ein Mißverständnis entstanden!
 
Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, bin ich eigentlich mit zunehmenden Alter zufriedener und glücklicher geworden. Warum? Weil ich durch die Erfahrungen, die ich gemacht habe, einsichtiger und vielleicht auch ein Stück weiser geworden bin. Das fängt schon damit an, dass ich an Andere keine Erwartungen mehr habe, mich eigentlich nur über das freue, was ist. Keine Erwartungen zu haben ist ein großes Glück, wie ich finde!
 
Ob das Problem mit dem Älterwerden bei Frauen eher verbreitet ist, weil die Ängste, über den Verlust der äußeren Attraktivität, sehr oft zu hören sind.  Ich für meinen Teil hab mich z.B. in jungen Jahren selber nicht schön empfunden, konnte mich selber oft, innerlich wie äußerlich nicht annehmen. Meine Macken, meine Defizite, hab gegen mich selber gekämpft oder gegen Andere!
 
Das hat sich total verändert. Erst seit ungefähr 5, 6 Jahren habe ich eine Entwicklung zurückgelegt, die mich mich selber annehmen ließen, so wie ich bin, mit allem was ist, das ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Daraus habe ich auch gelernt, Andere anzunehmen wie sie sind. Gestern noch saß ich in einem Cafe, schlürfte gelassen an meinem Eiskaffee und beobachtete die Menschen um mich herum. Früher hab ich oft Beurteilungen im Kopf gehabt, der sieht aber merkwürdig aus, oder wie reden die denn mit ihrem Kind, die ist aber unfreundlich. Heute, sitze ich nur und schaue, nehme wahr, aber beurteile nicht mehr. Das ist schön und gibt mir ein Gefühl von Freiheit! Heute kann ich auch sagen, ich finde mich schön, ich gefalle mir, so wie ich bin. Ich glaube, dass ist auch die Voraussetzung, dass man auf andere auch so wirkt.
 
Als ich vor drei Jahren 50 Jahre alt geworden bin, hatten meine Kinder mir eine große Party organisiert. An die Wände hatten sie überall Bilder aus meinen früheren Jahren aufgehängt. "Mutti", sagte meine Tochter da zu mir, wie Du Dich entwickelt hast. Unglaublich, du siehst heute besser aus, wie früher!
 
Dass ich mit zunehmenden Alter immer mehr zu dem stehe, was ich denke, fühle und tue, macht mich ebenfalls freier. Früher war ich viel zu viel damit beschäftigt, ob mich das Gegenüber dann noch lieben wird. Heute ist mir das nicht mehr so wichtig. Ich habe meine Freunde, Menschen, auf die ich mich verlassen kann, das allein zählt für mich. Ich muß nicht von allen geliebt werden, auch das macht mich frei.
 
Eine andere Freiheit, die ich bekommen habe, mit den Jahren ist, zu differenzieren und zu trennen. Es gibt immer Dinge, die mich vom anderen trennen, Meinungen, Ansichten, Lebensweisen! Ein Gegenüber kann eine völlig konträre Meinung zu einem Thema haben, wie ich selber, aber das hindert mich nicht, mit ihm nicht mehr zu kommunizieren oder gemeinsam etwas zu unternehmen. Gerade die konträren Dinge sind für mich sehr fruchtbar im Austausch geworden. Früher meinte ich immer, man müsse gleich denken und fühlen, aber ich hab erkannt, dass ich mich darin nur bestätigt sehen wollte in meinem eigenen Denken und Fühlen. Heute habe ich die Bestätigung in mir selber gefunden für das was ich tue und denke!
 
Schön ist es auch, erfahren zu haben, dass ich Veränderungen in mir gut annehmen kann. Früher hatte ich Angst vor Veränderungen, brauchte meinen Raum, der mir Sicherheit gab. Heute mache ich immer mehr die Erfahrung, dass ich überall sicher bin, wo ich gerade gehe oder stehe. Ich fühle mich in mir zuhause, das ist die Voraussetzung dafür.
 
Also im Großen und Ganzen kann ich von mir sagen, dass ich mit zunehmenden Alter glücklicher und zufriedener geworden bin, vor allen Dingen aber auch dankbarer, für das, was ist. Die Freude, die ich heute über Kleinigkeiten empfinde ist riesig. Mein Gefühlsleben ist um vieles intensiver geworden! In keinster Weise würde ich mir wünschen, die Uhr noch einmal zurückzudrehen und in die Sklaverei der Vergangenheit zu fallen.
 
Also stimmt das wirklich so! Sind alle Frauen im Alter wirklich "unglücklicher?"
 
Ich meine nicht!
 
 

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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:31
Still, still
 
wenn die Welt
auch untergeht
 
Dämonen
sich die Zeit
vertreiben
 
die Kämpfe
immer härter
werden
 
still, still,
 
bleib einfach stehn,
schau zu
wie sie sich
abschlachten
 
du kannst nur
anders gewinnen
 
still, still,
 
sei einfach
ruhig
gehe Deinen Weg
an ihnen vorbei
geh einfach
mitten durch
das Gemetzel
 
still, still
 
denn irgendwann
wird auch ihnen
die Kraft fehlen
 
still, still
 
die Schwerter
werden fallen
Entsetzen
in ihren Gesichtern
über die
eigenen Wunden
 
still, still
 
und dann bist
du da
nimmst sie
an der Hand
 
still, still
 
es ist
alles gut
sie sind
angekommen!
 
still, still
 
aus, vorbei
jetzt kann es endlich
neu beginnen!

E.L.
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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:30

Vielleicht bin ich einfach zu romantisch oder bloß sentimental. Normalerweise sag ich immer, ich häng an nichts, aber man merkt es erst, wenn etwas weg ist.
 
Ich erinnere mich noch genau, wie es war.
 
Wir haben einen schönen Hinterhof mit Garten und Terrasse, für´s ganze Haus! Da kann auch jeder ein Eckchen für sich allein finden. Und jeder hat sich sein Eckchen so gestaltet, dass er dort auch in Ruhe gelassen wird. Und so hab ich vor fünf Jahren angefangen, mein/unser Plätzchen auf der Terrasse schön zu gestalten. Gut, das war nicht ganz einfach, denn dort stehen auch die Mülltonnen. Also hab ich erstmal eine von diesen fertigen Holzstellwänden gekauft, um den Blick auf die Mülltonnen zu versperren. EInen Tisch, Stühle, einen Sonnenschirm und schon sah es ganz gemütlich aus.
 
Dann bin ich losgefahren, nach Maria Laach. Ist immer schön dort, unter der Woche, wenn nicht zuviel Touris unterwegs sind. Rein in die Klostergärtnerei, in der man mich grundsätzlich raustragen muß, weil ich nicht genug bekomme, von all der Vielfalt, die sich dort bietet, an Garten- und Topfpflanzen. Was nimmt man, um eine häßliche Wand zu verstecken, was schnell wächst und trotzdem blüht? Eine Clematis. Und da fällt sie mir auch schon ins Auge. Eine kleine Blüte, groß und ihre lila Blüte strahlt mich an, ein junges Pflänzchen eben. Das ist sie, dachte ich, die nehm ich. Gesagt getan! Noch hier und da ein paar Töpfchen Margeriten, Löwenzahn, Königskerze, Lavendel, Kräuter aller Art und ab ins Auto, noch eine Runde um den See und wieder Richtung Köln.
 
Voll stolz komm ich mit meinem Karton nach Haus. Der Nachbar guckt, er ist ebenfalls ein leidenschaftlicher Gärtner. Na dann, Röschen, meint er, bin ich gespannt, ob die Clematis in dem kleinen Kasten genug Platz hat, um sich auszubreiten, zu wachsen und sich zu entfalten. Na klar, sagte ich, ich werde ihr meine ganze Liebe schenken, das hilft.
 
Und so verging die Zeit. Anfangs war noch nicht viel zu sehen, aber von Jahr zu Jahr wurde sie größer und jedesmal vermehrte sich die Blütenpracht. Es war ein schöner Platz, an dem sie stand. Die Sonne speicherte ihre Wärme an der Wand und der Clematis ging es gut. Zuletzt trug sie gut 30 Blüten, die mich für eine lange Zeit des Sommers erfreuten. Und auch das Efeu, dass aus dem Garten herüberwuchs, hatte sich schön auf der angebrachten Leiter an der Wand ausgebreitet und versperrte den häßlichen Blick auf dieselbe. Ach schön war es. Ich liebte meine Clematis. Unser Plätzchen war schön, wirklich.
 
Im letzten Frühjahr und Sommer konnte ich mich nicht so recht um den kleinen Platz auf unserer Terrasse kümmern, da ich ja viel unterwegs war. Das machte aber nichts, denn die Clematis ist anspruchslos. Ein bißchen Wasser, Sonne und sie wächst und gedeiht. Ich konnte sie also ruhig und gelassen allein lassen.
 
Jetzt ist der Sommer vorbei. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl, nach Hause zu kommen und in die kalte Jahreszeit zu gehen. Als wenn etwas fehlt. Jedenfalls, zuerst hab ich es gar nicht bemerkt. Aber heute Morgen, als ich in unseren Hof ging und meinen Blick in den Garten schweifen ließ, mich einfach auf einen Stuhl fallen ließ, um mein Gesicht den doch noch warmen Strahlen der ersten Herbstsonne entgegenzuhalten, da sah ich es dann. Zuerst traute ich meinen Augen nicht. Ich stand auf, ging in die Ecke, wo an der Wand sonst meine Clematis wuchs. Und was soll ich sagen, sie war weg. Ratzeputz kahlgeschnitten. Nichts mehr zu sehen. Ich war fassungslos! Meine Clematis, die ich nun fünf Jahre gehegt und gepflegt hatte und die uns alle erfreut hatte, war nicht mehr da. Jahrelange Arbeit dahin!
 
Wer tut so etwas? Völlig verwirrt rief ich meinen Mann an, mach ich sonst nie, dass ich ihn wegen Kleinkram belästige, wenn er bei der Arbeit ist und erzählte ihm von der verschwundenen Clematis.
 
Ach je, sagte er, jetzt haste es entdeckt. Ich wollte es Dir gar nicht sagen, aber die Nachbarin, die neue, die hat zwei Tage, nachdem du fortwarst, im Hof gewütet und alles weggeschmissen, was nicht niet- und nagelfest war, ohne zu fragen. Keine Ahnung warum!
 
Das kann doch wohl nicht wahr sein, sagte ich. Das gibt es doch nicht! Und doch, es gibt nichts, was es nicht gibt!
 
Jedenfalls, da merkte ich, wie ich an ihr gehangen hab, an meiner Clematis. Es war ja schließlich mein Erstlingswerk und die Erinnerung an den schönen Tag, den ich damals in Maria Laach verbracht habe und der Stolz über all die Jahre hinweg, dass sie so prächtig gediehen war, waren noch ganz in mir. Und jetzt spüre ich sie, die Leere, jedesmal wenn mein Blick nach unten fällt, auf den Hof, in unsere schöne Ecke, die jetzt im nächsten Sommer ohne den schönen Wandbewuchs auskommen muß und mein Blick nun jedesmal auf die häßliche Wand fällt.
 
Und da bin ich wieder ratlos mit mir selber. Soll ich jetzt was sagen, soll ich schimpfen, soll ich verärgert sein. Aber Ärger spür ich nicht, nur Traurigkeit. Oder soll ich vielleicht die Nachbarin verklagen? Auf Schadensersatz? Und da muß ich mal wieder selber vor mich hinlächeln, weil mir in diesem Moment die Frage eines Nepalesen einfällt:" Stimmt es, dass die Deutschen die meisten Gesetze haben und dass sich Nachbarn sogar wegen herüberhängenden Zweigen von Bäumen auf ihr Grundstück in die Haare bekommen und vor Gericht gehn?" Jedenfalls hatte ihm das sein Freund erzählt, der für ein Jahr an einer deutschen Universität zwei Semester Jura studiert hatte. Es war mir etwas peinlich, ihm zuzugestehn, dass es leider so ist.
 
Aber ich doch nicht. Ich mache doch keinen Aufstand. Aber sie fehlt mir! Aber fragen werd ich sie doch, die Nachbarin, warum sie das getan hat. Schließlich will ich doch verstehn!
 
Aber da kann man nix machen. Weg ist weg. Ich häng eben doch manchmal an etwas. Und wenn es nur eine Clematis ist!
Ich sag ja immer, loslassen muß man jeden Tag lernen, auch in den kleinsten Dingen!

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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:29

Es ist alles eine Frage der Perspektive. Wie ich auf die Welt zugehe, so kommt sie mir entgegen! Wie ich in den Wald rufe, so schallt es zurück. Die Welt ist so schlecht, wie ich selber schlecht bin, oder? Jedenfalls es kommt immer auf den Blick an, mit dem wir die Dinge anschaun! Es gibt immer Dinge, die geschehen, die Angst machen, die bedrücken, das wird auch immer so sein. Daher, nicht unterkriegen lassen, das Übel sehen, tun, was man kann und ansonsten den Blick auf das Positive, Schöne richten. Nur so entsteht die Kraft gegen das Übel. In diesem Sinne eine kleine Geschichte aus Indien, die mir sehr gefallen hat.
 

Es gab in Indien den Tempel der tausend Spiegel. Er lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages kam ein Hund und erklomm den Berg. Er stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel.
 
Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne.Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe.
 
Einige Zeit später kam ein anderer Hund, der den Berg erklomm. Auch er stieg die Stufen hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf.
 

Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen sind.
 
Eine Geschichte aus Indien

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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:28
Kann eine Liebe ewig halten? Was macht man, wenn sie verlorengeht oder einer der Partner in der Beziehung unglücklich ist. Man lebt all die Jahre zuammen, hat etwas zusammen aufgebaut, aber schon lange ist es so, dass man eher in einer Art Freundschaftsbetrieb zusammen den Alltag bewältigt. Der eine ist beim anderen nicht mehr. Der eine merkt es nicht, der andere sehnt sich. Und wenn dann..., ja wenn dann....
 
Worüber ich spreche? Schon vor meiner Reise hatte ich einen Ausschnitt aus dem Film "Wolke 9" gesehen und er stand ganz fest auf meinem Plan. Als ich nach Hause kam, erzählten mir Freunde und Bekannte davon und meinten, du mußt ihn dir ansehen, unbedingt.
 
Eigentlich wurde der Film ja auch schon wegen der Thematik "Sexualität im Alter" überall hochgelobt. Und ich muß sagen, es waren berührende, schöne, ja sehr sinnliche Szenen. Sexualität im Alter, ja das ist doch ein Thema, dass eigentlich absolut tabu ist. Die Kinder in einer Ehe rätseln, haben die Eltern überhaupt noch Sexualität? In unserer Zeit des makellosen Körpers, scheint es für die jungen Menschen oft, jedenfalls nehme ich es an Äußerungen so wahr, eher unappettitlich sein, sich der Vorstellung hinzugeben, dass alte Körper Verlangen nach Sexualität haben und sie auch leben wollen. Andererseits, in vielen Beziehungen ist entweder beim einen oder beim anderen Partner das Bedürfnis nach Sexualität nicht mehr da, man hat sich anders arrangiert. Aber was ist, wenn einer in seinem Begehren und Sehnsüchten auch nach körperlicher Befriedigung allein bleibt. Wie geht man damit um?
 
Der Film jedenfalls hat auf unnachahmliche und wunderbare Weise gezeigt, dass Sexualität immer lebendig sein kann und dass er nichts damit zu tun hat, dass Körper makellos sein müssen, um sie zu leben. Wo die Nähe zum Anderen da ist, da sieht man den anderen mit den Augen der Schönheit. Und hat nicht jeder Körper in jedem Alter seine eigene Schönheit? "Du bist schön!", sagt er zu ihr in dem FIlm und man muß aufpassen, seine Augen nicht mit dem Blick unseres heutigen "makellosen Körper-Blick" zu schauen.
 
Aber das zum Thema Sexualität. Für mich war es eigentlich gar nicht das Entscheidenste oder das Bewegendste in dem Film. Für mich ging es eigentlich um mehr. Um das doch viel Entscheidendere, Existenzielle einer Beziehung. Der eine ist beim anderen nicht mehr! Man hat sich arrangiert. Geht ja auch gut. Ist alles freundlichschaftlich, der Alltag läuft. Die Kinder sind zufrieden. Klar, die Kinder wollen immer ihre Heimat, ihr Elternhaus behalten. Kinder leben ihr eigenenes Leben und haben oft kein Gespür dafür, dass die Mutter oder der Vater auch noch Sehnsüchte und Träume hat. Wie denn auch. Die Eltern haben ihr Leben auf die Kinder ausgerichtet, waren immer für sie da, später dann für die Enkel. Und nun das?
 
Was? Also sie, die Frau, begegnet einem "Andern!" Es bewegt sie. Sie spürt die ANziehungskraft, ohne dass große Worte gewechselt werden. Überhaupt, der Film kommt mit wenig Woren aus, auch keine Hintergrundmusik. Die Szenen, die Gesten, die einzelnen Sätze sprechen eine ganze Geschichte dieser Beziehung aus. Unglaublich faszinierend.
 
In ihrem Gesicht, während sie mit ihrem MAnn dem Alltagsgeschäft nachgeht, spiegeln sich ihre Zweifel wieder, ihre Gefühle, die im Widerstreit liegen. Was soll sie tun. Nach 3o Jahren gehen? Es scheint ihr unmöglich zu sein. Aber die Kälte, ja es ist die Kälte, die Wand, gegen die sie in ihrem Alltag läuft, wenn sie mit ihrem MAnn zusammen ist, die sie erschauern läßt, immer wieder.Seine Gefühlskälte kommt sehr deutlich zum Ausdruck, in der Szene, als sie bei seinem Vater sitzen, der gebunden an den Rollstuhl, nicht mehr eigenverantwortlich leben kann und er ihn füttert, den Satz spricht:" Wenn ich im Alter so ende, erschieße ich mich!" Aber auch sein Moralismus kommt dabei deutlich hervor. Er kann es nicht ertragen, seinen Vater so zu sehen, möchte am liebsten fliehen, aber sein Moralempfinden untersagt ihm dies. SIe ist unglücklich. Und dieses Unglücklichsein treibt sie an, ihn, den "Anderen" aufzusuchen. Und sie finden sich, wie zwei Magnete, die schon immer zusammengehören.
 
In all ihrer Verzweiflung vertraut sie sich der Tochter an. Ach, das ist doch schön, Mama, genieß es, rät diese ihr. Nimm es mit, aber sag nichts. Laß es unser Geheimnis bleiben.
 
Sie versucht es, aber kann ihrem MAnn nicht mehr ins Gesicht sehen. Sie kann mit einem Doppelleben nicht leben. Was manchmal in Leben ganz normal für einige scheint, kann sie nicht ertragen.
 
Und sie tut es. EInes Tages sagt sie ihm die Wahrheit. Er scheint wie aus einer anderen Welt zurückzukommen. Will nicht wahrhaben. Es rührt an und bewegt, wie ihre Verzweifelung zum Ausdruck kommt. "Ich wollte es doch nicht!" "Ich habe es doch nicht gesucht!" "Es ist einfach so passiert!" SO ihre Aussagen, mehr nicht. Aber er versteht nicht. Das immer und ewige Problem des MAnnes, der in seiner eigenen Welt lebt und keinen Blick mehr hat für das Gegenüber. Das immer und ewige gleiche Problem der Menschen, die den Anspruch haben, immer und ewig ist es nur der oder die eine, die man lieben kann.
 
Das ist as eine, aber nun, wie geht man damit um, wenn es passiert, egal, ob nach drei, 1o, 2o oder 3o Jahren. Die Moral sagt, du hast die Verantwortung für das Gegenüber und im FAlle einer FAmilie mit Kindern auch die Verantwortung für die weitere Zukunft der Familie. Schon hast du das Päckchen auf den Schultern. DIe Kirche sagt:" bis dass der Tod Euch scheidet". Kann das wirklich gehen? KAnn derjenige, dem es passiert, mit dieser Verantwortung leben, sich zu verbieten, geschehen zu lassen, was er sich gerne wünscht. Bleibt er nicht dann der, der bis an sein Ende unglücklich sein wird, bis der Tod ihn ereilt und er vielleicht bereut. Und wenn er, wie im Film, den Schritt wagt, spät noch, dann wird der andere unglücklich. Das muß er in Kauf nehmen.
 
In diesem Zusammenhang fiel mir der SAtz des Inders ein:" Liebe ist ein schmerzliches Vergnügen!".
 
Das Ende des Films möchte ich nicht verraten, aber es hat mich schockiert, damit habe ich nicht gerechnet. Und es wirft eine neue Frage auf: "Schuld oder nicht!". Bewegend und es ist nur ein Film, doch tausende Male passiert es wirklich im Leben.
 
Viele Themen, viele Fragen, viele Diskussionspunkte birgt dieser wunderbare Film von Andreas Dresen, der mit dem Projekt eine Fortsetzung seines ersten Werkes "Halbe Treppe" weitgerführt hat. MAn muß ihn sehen, still und ruhig läuft er vor dem Auge hab, mit großer Dramatik über das, was immer und jedem jeden TAg passieren kann.
 
Wolke 9 läuft noch im Off Broadway auf der Zülpicher Strasse. Geht hin, schaut ihn Euch an. Es lohnt sich!
 
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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:25
Ich friere, schon seit Tagen. Kalt ist es geworden. Sehnsucht nach der Wärme, die ich verlassen habe. Immer sehnt man sich, nach dem, was man nicht hat!
 
Und ich dachte, wir befänden uns in der globalen Erderwärmung! Eisberge schmelzen.
 
Diese riesigen Gebilde aus Eis! Gefährlich! Liegen versteckt unter Wasser, bedrohen die daherkommenden Schiffe, die friedlich ihren Weg suchen. Zerstören die Erdoel- und Gasleitungen unter Wasser! Müssen immer unter Kontrolle sein. Wollen beobachtet werden.
 
Ich friere, ja, ich friere, schon lange. Nicht erst seit gestern oder vorgestern.
 
Sehen ja eigentlich schön aus, wie sie da mit ihrer Spitze aus dem Wasser ragen, die Flächen des Ozeans bedecken. Schimmern manchmal in vielen Farben. Keiner weiß, woher sie stammen, die Farben. Wer sie gemacht hat.
 
Ich friere, immer noch, denn sie schwimmen nicht nur auf den Meeren. Sie schwimmen durch die Straßen, in den Häusern, in den Wäldern.
 
Ausweichen! Keine Möglichkeit, manchmal!
Aufprall, abgeblockt, mal wieder. Hat sie mich berührt die Kälte, ich friere!
 
Keine Idee mehr! Wie weiche ich ihnen aus? Wie schaffe ich es, sie zum Schmelzen zu bringen.
 
Sonne, ich brauche Sonne, um an die Härte des Eises heranzukommen!
 
Ich friere, immer noch.
 
Am besten, ich nehme einen Eispickel, und haue einfach drauf! Haue dem Berg die Kälte aus dem Leib.
 
Ja, manchmal, wenn ich friere, wie jetzt, dann möchte ich sie zertrümmern,
damit sie sich auflösen, verschwinden. Damit die Welt wärmer wird.
 
Dabei kann man nichts machen, gegen manche. Sie werden so alt, manchmal, an die 1oo Jahre! Das schaff ich nicht allein. Sie werden mich überleben!
 
Am besten wir treiben sie alle zusammen! Die Eisberge! Sollen sie unter sich bleiben!
Sie frieren wohl nicht! Spüren nichts mehr! Haben nur ein Ziel! Die Kälte zu bringen.
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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:23

Köln hat mal wieder gefeiert. Kölner sind bekannt für ihre fröhliche Gesinnung! Alles kann ein Fest werden! Na und?
 
Dieses mal war es der Marathon. Klar, es waren einige weniger wie im letzten Jahr. Das Wetter! Haben sich auch einige Läufer abgemeldet oder gar nicht erst angemeldet. Wegen des Wetters. Aber der Rest? Hat sich nicht beirren lassen. Stand am Straßenrand, Regenschirm auf, Regenklamotten an und ab ging die Post!
 
So jedenfalls hab ich es erlebt! War ja auch dabei. Mit der Samba-Band. Schon früh am Morgen trafen wir uns im Proberaum, um uns einzustimmen und dann los. Auch bei uns gab es einige Ausfälle, Krankheit, Arbeit und *das Wetter!*
 
Die jedenfalls, die es gewagt haben, hatten ihren Spaß und ihre Freude! Was ist denn eigentlich so furchtbar an der Feiermentalität. Menschenskind, sind wir doch froh, dass wir noch feiern können. Der Alltag st oft belastend genug, man sehnt sich nach ein bißchen "vergessen", Ablenkung, sich einfach einmal anderen Dingen zuzuwenden, nicht nachdenken, nichts überdenken, nichts zu entscheiden. Einfach nur da sein, Freude empfinden und Freude geben.
 
Mich hat der Regen nicht abgehalten. Die Trommel naß, die Regentropfen im Gesicht, vergaß ich mich und alles, was an Problemen zu bewältigen ist.
 
Und ich hab es gespürt und gesehen, die Menschen sind mitgegangen. Die Läufer haben auch alles vergessen für diese kurze Zeit des Laufes. Die "schnellen", die als erster das Ziel erreicht haben, waren in ihrer Geschwindigkeit, haben an nichts anderes gedacht, als als erste(r) das Ziel zu erreichen. Die weniger "schnellen" haben an nichts anderes gedacht, als es einfach in einer guten Zeit zu schaffen. Die noch weniger schnellen haben alles vergessen, weil sie einfach dabei sein wollten, sich einmal im Leben beweisen wollten, etwas durchzuhalten und waren am Ende stolz auf sich. Und dann die langsamen und die ganz langsamen, die, die alles vergessen haben, weil sie einfach Spaß an der Freude hatten, verkleidet in verrückten Kostümen liefen sie die Strecke entlang, winkten dem ein oder andern zu, das Lachen in ihren Gesichtern. Hörten auf zu laufen und tanzten ein paar Takte zur Sambamusik. Wir trommelten wie verrückt, Blasen an den Fingern, vergessen die Tapes zu benutzen, aber war doch egal. Zu sehen, wie es ankam, wie die Menschen mitgingen, das allein schon genügte.
 
Und dann die, die anderen, die einfach am Straßenrand standen, vergaßen auch alles, feuerten an, versuchten den ein oder anderen zu entdecken, den sie kannten, um sich mit ihm oder ihr zu freuen. Manche wiegten sich in unserem Sambatakt, freuten sich an der Stimmung. Ein Bierchen in der Hand und schon war war der Alltag für ein Moment vergessen.
 
Und warum auch nicht? Stellt Euch vor, Köln wäre ein Dorf von nur 2000 Einwohnern. In jedem kleinen Dorf, egal wo, ob in der Eifel oder im Sauerland, hat man seine Festivitäten, bei denen man sich trifft um einfach beieinander zu sein, sich Musik, Tanz und auch dem ein oder anderen Kölsch hinzugeben. Ist das denn so schlimm? Ich höre manchmal diese Stimmen, jaja, die Kölner mit ihrer Feiermentalität. Alles wird abgefeiert. Gott sei dank, kann ich nur sagen. Gut, ich bin auch nicht auf jedem Fest dabei, aber hin und wieder, tut das doch so richtig gut.
 
Und wirklich, wir haben doch einen Grund zu feiern. Klar, es gibt Probleme in unserer Stadt, in unserem Land, auch schwerwiegende. Aber wo gibt es die nicht. Gerade auf meinen Reisen jetzt bin ich mit ganz anderen Problemen der Menschen konfrontiert worden, Armut, Elend, politische, schwerwiegende Situationen. Und? Hat das den Menschen den Spaß an der Freud verdorben? Nein! Im Gegenteil! Nie hab ich so fröhliche, freundliche Menschen miteinander feiern sehen. Und wie die feiern können, da gibt es noch Zuwendung zum anderen, wirkliche Zu- und Hinwendung. Eine Freude daran, dass man lebt, auch wenn der nächste Tag wieder schwer wird, weil man schauen muß, wie man den Lebensunterhalt für den Tag verdient. So einfach leben die Menschen an manchen Orten auf dieser Welt, aber sie haben eine Freude und eine Lust am gemeinsamen Feiern, dass man schon neidisch werden kann. Und wir, wir müssen uns manchmal die Häme anhören, ach ja, Köln hat mal wieder gefeiert.
 
Ich find es schön, nein, ich find es klasse.
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, es gibt keine anderen. Und wer nicht feiern kann, der hat halt was verpaßt. Ein kleines oder ein großes Fest, ist immer eine Möglichkeit, mal aus sich herauszugehen und dem Alltag ein Schnippchen zu schlagen. Und wer das nicht kann, der hat ein Problem! Was anderes ist, wenn er nicht will. Das ist ja auch in Ordnung. Aber dann sollte derjenige nicht mit dem Finger auf die zeigen, die es noch können, die die pure Lust am Leben und an der Freude empfinden.
 
In diesem Sinne, die Kölner haben den Marathon gefeiert, die Menschen, die sich dem Wagnis ausgesetzt haben, sich einmal bis an ihre Grenzen bringen zu lassen, sich einmal dem Adrenalin auszusetzen, den dieser Marathonlauf in ihren Körper pumpt. Und ein Kenianer hat gewonnen, in einer sensationellen Zeit: 2,1o,34, manoman. Muß man sich mal vorstellen. Ist doch ein Grund zur Freude, dass Mensch eine solche Leistung bringen kann! Auch wenn danach Erschöpfung wartet. Schön war es!
 
Auch wir, von der Sambatruppe waren am Ende erschöpft, vom stundenlangen spielen, aber wir waren froh, dass wir es gewagt hatten, trotz des Regens. Eine dicke Portion Freude ist auf uns zurückgefallen. Die Freude an der Musik, am Rhythmus und an den Menschen, denen wir ein bißchen Freude schenken konnten und an den Läufern, die unser Spiel dankbar als Anfeuerung angenommen hatten.
 
Ich freue mich schon auf den nächsten Marathon oder auf das nächste Fest. Da bin ich wieder dabei. Und das ist prima!
 
Morgen ist Montag, da bin ich auch wieder dabei, bei all dem, was der Alltag so fordert und ich sag euch, ich bin "ganz" dabei, weil ich aus der Freude die Kraft schöpfe für alle Unwegbarkeiten.
 
Also, wer dieses mal nicht dabei war, hat ja im nächsten Jahr eine neue Chance!

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