Ich mußte schon sehr früh zu physiotherapeutischen Anwendungen! Hatte aber alles nichts genützt! Ich schleppte mein "Päckchen" halt immer mit mir auf dem Rücken!
Später dann haben Ärzte immer wieder darauf hingewiesen, mir Tipps gegeben, daran zu denken, mich "gerade" zu halten!
Ich habs versucht, vieltausend Mal, im Alltag:" Denk dran, Röschen, geh gerade!" Mein Vater haute mir manchmal mit der Faust in den Rücken." Geh grade!" Das hat am wenigsten geholfen!
Nun denn, ich hab es versucht mit Yoga, was natürlich eine große Hilfe insgesamt für mich war und was ich auch heute noch regelmäßig ausübe, aber die Haltungsschäden hat es nicht regulieren können, die Beweglichkeit schon.
In den letzten Jahren hat mir meine Haltung immer mehr Schwierigkeiten und Probleme bereitet. Immer wieder litt ich unter Verspannungen und Kopfschmerzen vom Halswirbel aus und der Wirbelsäule.
Ich wußte mir keinen Rat, bis zu dem Tag, als ich einen Menschen kennenlernte, der mich auf die Feldenkrais-Methode aufmerksam machte. Was war das denn? Hatte ich noch nie von gelesen und gehört, oder vielleicht einfach nicht wahrgenommen!
So begab ich mich in eine erste Feldenkrais-Stunde und war überwältigt! Nein, nicht von dem, was passierte in dieser Stunde. Es passierte nämlich gar nicht viel. Ich lag da, mit geschlossenen Augen, der Übungsleiter zog hier und da an meinen Zehen, berührte hier und da einige Punkte im Rücken und Brustbereich, mehr nicht. Dann rollte ich meinen Kopf, diagnonal mit meinen aufgestellten Beinen mal nach rechts, mal nach links, das war es schon.
Die erste Stunde war überstanden. Ich dachte, hm, und das soll jetzt was bringen? Als er mich verabschiedete, sagte er:" Fahr lieber nicht mit dem Rad nach Hause, Deine Konzentration könnte nicht geschärft sein. Auch wirst Du müde sein!".
Ich schaute ihn ungläubig an! Aber schon, als ich die ersten Meter mit dem Rad fuhr, spürte ich eine Schwere in meinen Beinen, die es mir unmöglich machten, noch weiter zu fahren. Also stieg ich ab und schob das Rad. Zuhause angekommen, mußte ich mich tatsächlich hinlegen und schlief geschlagene 2 Stunden am hellichten Tage. So was! Vom Nichtstun. Ich war sprachlos.
Also probierte ich es weiter! Und ich muß sagen, es ist unglaublich. Meine über 4o Jahre manifestierten Haltungsschäden beginnen, sich aufzulösen. Ohne Anstrengung. Einfach so. Ohne, dass ich dauernd ständig denken muß." Halt dich gerade, Röschen!".
Was ist also Feldenkrais? Der Gründer dieser Bewegungstherapie, Moshe Feldenkrais geht davon aus, dass menschliches Denken, Fühlen und Wahrnehmen und Bewegen niemals isoliert anzutreffen sind, sondern alles ein Zusammenspiel ist. Genau sagt er, dass alles, was wir im Leben erfahren und wie wir damit umgehen, einen Einfluß auf unsere Haltung hat. Man muß sein Bewußtsein schärfen, in dem man einfach nur wahrnimmt, wie man steht, sitzt oder liegt. Alles was wir tun hat auch zur Foge, dass wir in diesem Tun bestimmten körperlichen Verhaltensmustern ausgesetzt sind. Unsere Haltung drückt aus, ob wir zögerlich, ängstlich oder forsch an die Dinge herangehen, wie wir jemandem begegnen!
Man macht bestimmte Übungen und der Körper erinnert dich ganz von selbst daran, dass ist das Erstaunliche. Man muß sich keinen Ruck geben, um sich aufzurichten, sondern der Körper will es von alleine tun, einfach in dem Moment, wo man sich der Fehlhaltung bewußt wird.
Feldenkrais-Therapie hat sich auf dem Gebiet der Rehabilitation zur Wiedererlangung von Mobilität nach Verletzungen als absolut positiv ausgewirkt.
Feldenkrais-Übungen strengen gar nicht an, aber die Wirkung ist absolut überraschend und wirksam! Ich kann es immer noch nicht glauben, dass es seine Wirkung zeigt.
Feldenkrais hilft dem Körper, es selber zu tun! Sich selbst zu regulieren. Einfach klasse!