Es gibt Tage, die sind einfach zum Knutschen, ich meine, wenn man einen Tag knutschen könnte. Jedenfalls heute könnte ich es von Anfang an schon. Erstens hab ich mir, wie ich das selten tue, einen Sprech-mich-nicht-an-Kaffee gemacht, mir war danach. Dann war endlich Ruhe im Karton, ich meine Zuhause, keine Dienstleistungen mehr, weder telefonisch noch an der Türe, was kann schöner sein, als wenn der Tag so beginnt. In Ruhe hab ich also die Schritte getan, damit der Tag beginnen kann.
Dann endlich 1o.3o Uhr, es ging auf den Termin an, den ich mit einem User verabredet hatte. Mensch, der wollte mir doch glatt ne neue Tastatur spendieren, damit ich mein Schriftbild endlich mal ordentlich hinbekomme. Ich wollte das noch gar nicht glauben, dass es so was gibt. Also Aufbruchstimmung, Jacke, Mütze, Schall, HAndwärmer übergezogen, ringeldingelding, Telefon! Also doch! Ich:" Hier Dienstleistungsunternehmen Röschen!". Am anderen Ende ein fröhliches Lachen, nö, ich will gar nichts von dir, nur hören wie es dir geht. Na so was, das gibt es auch! EIn Pilgerbruder aus Santiago. Klasse! Ich freu, freu, freu über beide Ohren. Aber Blick auf die Uhr, 1o.45 Uhr, mensch, ich muß los, sonst kann ich meiner doch von allen gerühmten Tugend, ich sei immer pünktlich, nicht nachkommen. Rauf auf´s Rad und ab die Post. Radle wie ne Wilde Richtung Ehrenstraße und komme, o.k. mit 31/2 Minuten Verspätung im verabredeten Cafe an. Hach, ein frohes Lachen, ich entschuldige mich, wegen der Verspätung mit:" EIgentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu!". Das Eis war gebrochen, für mich jedenfalls, denn schließlich kenne ich ihn ja gar nicht richtig, den anderen Blogger. Aber es ist mal wieder unglaublich, es gibt Menschen, die meint man schon ewig zu kennen. Und so sind wir auch gleich im Gespräch. Wir sind beide voll, aber es kann ja immer nur einer reden und ich lächle ihm interessiert, ob alld e DInge, die er mir so erzählt, an. Ach, ich rede zuviel, meint er dann, er sei so voll. Nö, kein Problem, ich kenne das, ich höre gerne zu.
Ist schon lustig, wenn man entdeckt, dass man dann auch noch gemeinsame Bekannte hat, die gleichen Erfahrungen i mLeben gemacht hat, mit so dies und das, und irgendwie paßt es. Nun aber los, meint er, die Tastatur wartet. Also wir beide rauf auf´s Rad und ab Richtung Pro...Media, oder was auch immer. ANgekommen, rein in die Abteilung, die Tastaturen inspeziert. Ich habe keine Ahnung, er ebenfalls nicht. Da muß der Service her. Gesucht, gefunden und für fachkundig erwiesen. Preise schwanken zwischen 9.--€ und 3o,--€, von der einfachsten bis zur Turbotastatur. Ne, klar, Turbo brauch ich nicht, ich schreib ja turbo, das reicht.
Die Entscheidung ist schnell gefallen, also her mit der Tastatur. Ne klar, geschenkt, wiederholt der Blogger nochmal, ich faß es nicht. Aber gut ist, dass ich gelernt hab, anzunehmen. Ist einfach super, ich find das einfach gigantisch. So einfach so. MAn kennt sich nicht und verschenkt. Wann erlebt man das schon mal. Ich konnte immer gut geben. das Nehmen, mußte ich erst lernen. ICh lächele den Verkäufer an, mache noch ein paar Scherze, hey, der Mann neben mir, den ich gar nicht richtig kenne, der schenkt sie mir, ist ein ganz Lieber. Der Verkäufer guckt mich bißchen verstört an, der Blogger lacht auch, Sachen gibt´s. Wir höre n jetzt auf zu albern, sag ich, sonst meint er noch, wir hätten was genommen und ziehen fröhlich von dannen.
Abschied, nich für immer. Wir sehen uns wieder, das ist mal klar, schon wegen der positiven Revolution.Hach, was sag ich, die muß gar nicht erst entwickelt werden, die hat schon begonnen. Da wo Menschen wie Brüder miteinander teilen udnd offen füreinander sind, das ist schon Revolution genug, meine ich jedenfalls. Aber wer weiß, was noch alles passiert. Jedenfalls, Ideen gibt es genug, schaun wir mal.
ALso geht es weiter, auf´s Rad, Richtung neuen Arbeitgeber, Unterlagen abgeben und wie immer, ist die zuständige Dame voll von Terminen und Organisationen und erzählt ganz schnell, was alles so ansteht. Ne klar, kein Problem, ich kann gut zuhören. Hatte ein bißchen schlechtes Gewissen, weil ich selber die Kopien nicht gemacht hatte und sie bat, es für mich zu tun. Nö, war auch kein Problem. Siehste, denke ich, Röschen, mach dir nicht immer so einen Kopp, wat sein muß, wat nicht seind arf, ist doch alles kein Problem. WIr verabreden einen weiteren Gesprächstermin, ach ja, sie erzählt noch, dass drei Leute abgesagt haben, ganz plötzlich, die Bezahlung sei so schlecht, meinten die. Aha, sag ich, na so was. Für mich ist sie o.k. Besser so als gar nicht arbeiten. Das meint sie auch und erzählt mir noch das Beispiel ihres Vaters, der für 5,--€ einen Wärterdienst übernommen hat. 5,--€, das ist wirklich heftig, sag ich. Na ja, meint sie, ihr Vater sei Rentner und er meint, 5,--€ sind viel, wenn man sie eigentlich nicht wirklich braucht und außerdem habe er eine weiter Fliege mit der Klappe geschlagen, er sei ja dann für ein paar Stunden außer Haus. Aha, sag ich, wieso? Na ja, meint sie, ihre Mutter sagte immer, später, wenn man älter wird, dann, schicke den Mann arbeiten oder laß dich scheiden. Aha! Soist das also! Na dann. Ich muß lachen, ob dieser kleinen Eheberatung! Ne, wir müssen beide lachen, kniepen uns mit dem AUge zu, wir wissen schon, wie das gemeint ist.
Also rauf´s aufs Rad, die Sonne scheint, ich fahre Schlangenlinien am Rhein entlang, mal wieder durch aufgewirbelte Herbstblätter. Das Leben ist schön. Und ab zu meiner Buchhandlung, wo ich endlich die Termine durchgeben kann, damit ich auch dort noch ein bißchen eingesetzt werden kann. Die Chefin nicht da, dafür meine Kollegin, die mich abgelöst hat, damals, vor einem halben Jahr. Ich mag sie. Sie ist schön! Das sag ich ihr auch, so einfach, ganz plötzluch" Toll siehst Du aus!". Ihr fällt vor Schreck das Buch herunter, hach ne, meint sie, dass es so was gibt. Mein TAg ist gerettet heute. Sag ich doch, ich bin keine Zicke, ich mag schöne Frauen. Und auch hier kann ich mich lachend verabschieden.
Ach ja, mein Buch, das Geschenk, von dem ich eigentlich noch gar nicht wußte, wie ich es finanzieren soll, das hab ich jetzt auch. Dank der geschenkten Tastatur. Siehste, denk ich, Röschen, du sollst dich doch nicht sorgen. s kommt alles, wie es kommen soll. Nie haste was wirklich entbehren müssen.
Hach ne, der Tag könte ewig so weitergehn. Er ist tatsächlich zum Knutschen. Und ja, ich sag´s Euch, wenn heute Abend der EF Zeh gewinnt, wo ich nämlich hingehen werde, EInladung, dann knutsche ich bis zum umfallen. Meinen Mann! Der wird sich freuen!
Ach Tage wie dieser..............
