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12. Februar 2021 5 12 /02 /Februar /2021 12:07

Lebensfeuer oder Wärmetod?

 

Die Zeitung von Heute! Brandaktuell und druckfrisch, begehrt und viel beachtet. Im Vergleich dazu gelten ältere Ausgaben derselben Zeitung als Altpapier. Trotzdem habe ich ein kleines Experiment veranstaltet und mir ein altes Exemplar der *Zeit* vorgeknöpft. Nicht die Zeitung von gestern, sondern eine Ausgabe vom August 2008. Und siehe da, gänzlich verloschen war die Glut der Texte doch nicht. Ich habe etwa 1 Stunde genüsslich in der alten Zeitung geschmökert und hatte nur selten das Gefühl , dass ich mir olle Kamellen zu Gemüte führe, nach denen kein Hahn mehr kräht. 

 

Begierig stürzt sich der Blogger auf jeden neuen Beitrag. Lauern auf die Bombe, die da möglicherweise gerade im Begriff ist, hoch zu gehen. Er gibt seine Kommentare dazu, ereifert sich gelegentlich. Nach sieben Tage verschwindet der Beitrag aus den aktuellen Listen, wird dann zum Privatblog. Und prompt versiegt der Strom der Zugriffe, das Thema gilt als abgehakt, die Karawane der Blogger zieht weiter und wendet sich anderen Artikeln zu. 

 

Stößt man nach einiger Zeit auf das Inhaltsverzeichnis eines Bloggers, so werden Erinnerungen wach, man klickt mal da und dort. Und stellt fest, dass viele Beiträge keineswegs an einen bestimmten Zeitpunkt gebunden sind und auch unabhängig vom öffentlichen Disput einen Reiz in sich tragen. 

 

Die meisten Kinos schmücken sich mit der Bezeichnung *Erstaufführungstheater*. Ein Film *kommt in die Kinos*, wird dann heftig beworben und innerhalb von einigen Wochen verwertet. Es scheint wie ein Adelsprädikat zu sein, dass es sich um eine nagelneue Produktion handelt. Anschließend verschwinden die Filme in der Versenkung, wenn man Glück hat, kann man sie nach einigen Jahren mal wieder in einem Programmkino sehen. Wenn das Fernsehen ältere Filme bringt, wird dies gern abschätzig als *Wiederholung* bezeichnet. Tatsache ist aber, dass zu jeder Zeit viele Filme produziert werden und dass man nur die wenigsten davon kennen lernt. 

 

Manchmal bin ich dankbar, dass ich kein professioneller Journalist bin. Diese ewige Tagesaktualität würde mich fertig machen. Themenwechsel im Stundentakt. Die neue sozialdemokratische Troika (die SPD wählt ihre neue Führung), Flexibel in alle Richtungen (die Krise trifft den Arbeitsmarkt), Gefahr im Salat (auch ohne Pestizide kann das Grünzeug tückisch sein), ist das deutsche Fernsehen Blödsinn (von Dieter Bohlen lernt man darin genauso viel wie von Marcel Reich-Ranicki), usw.usw.. 

 

Millionen von Themen, und der Journalist ist für alle zuständig. Im Banne der drei M - Moment, Meinung, Mode - muss er auf jeden Zug aufspringen und kann nirgends längere Zeit verharren. Der Ofen der Aktualität wird tüchtig angeheizt, und das eine oder andere Strohfeuer kommt da gerade recht. Glücklich der Blogger, der seine Themen frei wählt und der auch selbst bestimmt, wie viel er schreibt und wie lange er bei einer Sache verweilt. 

 

Was ist das *Aktualität* Die Wortherkunft ist wohl das lateinische *actus* für Handlung. Sicherlich spielt die Gleichzeitigkeit und das Unabgeschlossene eines Geschehens in den Begriff mit hinein. Fast noch wichtiger aber scheint mir die Anteilnahme zu sein, die Tatsache, dass sich viele Leute zur selben Zeit über ein Thema aufregen. Man hat es wohl mit einer unauflöslichen Verquickung von Objekt- und Beziehungsebene zu tun. Während die Sache an sich nur wenige vom Hocker haut, gewinnt sie oft gewaltig Bedeutung, wenn sie als Vehikel für Kommunikation, Diskussion und Beziehungspflege dient. 

 

Zwischen diesen beiden Polen bewegen wir uns ständig, zwischen dem Gegenstand der Diskussion und dem weiten Feld der menschlichen Beziehungen. Jedes Sachthema verödet sehr schnell, wenn man bei der Beschäftigung mit ihm die menschliche Realität aus dem Blickfeld verliert. Umgekehrt ist jeder Beziehungsprozeß in Gefahr, oberflächlich, impulsiv und chaotisch zu werden, wenn er nicht mehr in der Zeit verwurzelt ist, wenn keine ernsthafte Auseinandersetzung  mit Sachthemen stattfindet. Geistesleben, Sprache und Handlungen, die sich letztendlich doch immer in der Gegenwart und im Spannungsfeld der lebendigen Sache entfaltet. 

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3. Februar 2021 3 03 /02 /Februar /2021 12:23

Höhenflug

 

Auf den ersten Blick ein Spruch, den man gut findet. Man muss nur sein Bewusstsein schärfen und befreien, dann wird der ganze Mensch schon nachfolgen - auch in seinem Verhalten. Der Blogger schätzt in der Regel die Sprache hoch, ist stolz auf die Leistungen des denkenden Bewusstseins. Es ist für ihn doch ein schöner Gedanke, dass man über das Denken die Gesamtpersönlichkeit beeinflussen kann. 

 

Aber ausgerechnet ein ganz großer Meister in den Disziplinen des Formulierens und des bewussten Denkens, nämlich Friedrich Nietzsche, hat uns gelehrt, dass es sich beim Bewusstsein nur um eine dünne Oberflächenschicht handelt, die auf dem gewaltigen Felsen des Unbewussten und auf der Physiologie der Gesamtpersönlichkeit aufsitzt. Dies rückt die Proportionen zu recht, sagt etwas darüber aus, wie die verschiedenen Schichten der Persönlichkeit zu gewichten sind. Das Bewusstsein macht demnach nur einen kleinen, aparten Teil des Menschen aus. Das bewusste Ich kann also auf keinen Fall als der uneingeschränkte Herr im Hause unserer Persönlichkeit angesehen werden. 

 

Nietzsche formuliert damit die dritte große Kränkung, die dem Menschengeschlecht zugefügt wurde. Auf die kopernikanische Kränkung, der zufolge die Erde keinesfalls das Zentrum der Welt darstellt, folgte die Darwinsché Kränkung, die besagt, dass der Mensch dem Tierreich entstammt. Und schließlich als Drittes die oben genannte Aussage, die üblicherweise mit dem Namen Freuds in Verbindung gebracht wird und die verdeutlicht, dass es Kräfte im Menschen gibt, die stärker sind als das bewusste, Projekte machende Ich.

 

Trotz dieser ungleichen Kräfteverhältnisse im Haushalt des menschlichen Charakters neigt das bewusste Denken gelegentlich zum Vagabundieren, entfernt sich dann unter Umständen weit von der Ausgangsbasis der Gesamtpersönlichkeit. Nicht immer sind die unterschiedlichen Sphären des menschlichen Seelen- und Geisteslebens in einem freundschaftlichen und leichtflüssigen Austausch begriffen, wie es eigentlich wünschenswert wäre. Bei Philosophen sieht mann all zu oft geradezu ein Qualitätskriterium darin, ob sie in der Lage sind, die von ihnen geäußerten Bewusstseinsinhalte auch zu leben und zu verkörpern. Ist der genannte innere Austausch blockiert, dann kann eine Spaltung vorliegen. Es steht dann zu erwarten, dass der Mensch - angetrieben von seinem Bewusstsein - einen Anlauf zu einer Handlung unternimmt...um dann feststellen zu müssen dass er im Begriff ist, etwas zu tun, das nicht im Einklang mit seiner Wesensart steht. Natürlich wird er dabei keine gute Figur machen, sein Wesen wird ihn ausbremsen, dass vom Bewusstsein angestrebte Ziel wird er verfehlen. 

 

Der Blogger ist daran gewöhnt, sich locker in der virtuellen Welt zu bewegen. Dabei pflegt er zumeist einen rein sprachlichen Austausch. Und er ist stolz darauf, freut sich daran. Sind es doch genau die Sprache und das bewusste Denken, die den Menschen vom Tier unterscheidet. Was kann schöner und weniger oberflächlich sein, als einen Menschen über sein Inneres kennen zu lernen? Das Innere, das man bei einem rein verbalen Kontakt kennen lernt, ist häufig nur der bewusste Anteil eines in Wahrheit sehr vielschichtigen und komplexen Charakters. 

 

In dieser Vielschichtigkeit und Komplexität des Charakters liegt natürlich auch ein großer Reichtum, der oft weit über das hinausgeht, was der Mensch verbal von sich gibt. Im Charakter manifestiert sich das Individuum, seine Besonderheit, seine Liebenswürdigkeit, seine ganze Grundorientierung gegenüber dem Leben. 

 

Zum Abschluss soll wieder Nietzsche das Wort erhalten, der für die charaktergebundenen Individuen einen Trost parat hat. Er empfiehlt den Menschen, nicht an ihrer Wesensart zu verzweifeln, sondern in dieser eine Chance zu sehen, ein Mittel, "eine Leiter mit tausend Sprossen". In der Tat ist es wohl so, dass jeder Charakter seine ganz speziellen Chancen in sich birgt. Diese sollte man ausnutzen und dabei nicht vergessen, dass ein wahrer Höhenflug immer  einer des GANZEN Menschen ist. 

 

Free your mind and your ass will follow

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13. Februar 2017 1 13 /02 /Februar /2017 09:35


Vor ein paar Tagen hab ich mich empört! Ja, manchmal kann ich nicht anders. Es gibt Zeiten, da schau ich mir an, was so passiert, gesagt und geschrieben wird und denke mir meinen Teil. Ich bin son Typ. Urteile oder Verurteilen kommt mir nicht in den Sinn. Warum auch, das bringt ja nix.

Aber manchmal platzt mir einfach die Hutschnur. Wenn eine Hutschnur platzt, dann ist erst mal Ende im Gelände. Dann sitzt der Hut nämlich nicht mehr. Er fällt auseinander. Die Hutschnur sorgt nämlich dafür, dass der Hut gut auf dem Kopf sitzt und er nicht auseinanderfällt. Und so geht es mir manchmal eben auch, da fühle ich mich wie ein Hut. Da muss ich aufpassen, ob des Gesagten nicht etwas in mir entzwei bricht, weil es so unerhört ist, dass meine Seele rebelliert und ich muss sehen, dass sie im Gleichgewicht und stabil bleibt. Und mit einem kaputten Hut herum zu laufen, ist nicht unbedingt leicht, weil man ständig aufpassen muss, dass er nicht vom Kopf fällt.

Jedenfalls, mir ist sie geplatzt, die Hutschnur. Weil...es ging in einem Gespräch um das alt sein oder älter werden. Da sagte plötzlich einer *Alter Sack* zu einem anderen. Das hat mir einfach nicht gefallen. Ich konnte das nicht so stehen lassen. Das ging gar nicht. Ich sagte dann auch, ich finde diese Ausdrucksweise unschön. Genau, unschön!

*Alter Sack* ist fast wie Altersrassismus, finde ich jedenfalls. Warum sagt ein Mensch so was zu einem anderen, manche gar zu sich selber. Vielleicht ist das ja auch eine Portion Zynismus ob des eigenen Prozesses des Älterwerdens, ich weiss es nicht.

Für mich ist es eine Form der Respektlosigkeit des Menschen am Anderen oder eben auch an sich selber. Als wenn er das älter werden nicht respektiert, nicht einsehen oder verstehen will, dass es nun mal der Lauf der Dinge ist, dass ein Mensch älter wird. Beim *Alten Sack* sind ja immer Männer gemeint. Es kann ja wohl auch nur auf den Mann angewendet werdne, all die weil Frauen nun mal keine Säcke haben, also Hodensäcke,-) Also echt, wie unschön so was überhaupt zu denken, geschweige denn noch auszusprechen. Bei Frauen ist das ja anders. Die werden dann einfach mal *Alte Schachtel* genannt. Bedeutet nun auch nix anderes, als dass sie wohl nicht mehr zu gebrauchen sind.
 

Es gab eine Zeit, da war das anders in der Gesellschaft. Und es soll auch noch Gemeinschaften geben, irgendwo in fernen Landen, bei anderen Völkern, da ist das Älterwerden eine hohe Kunst und  die Älteren werden hoch angesehen und gewertschätzt. Ihre Lebenserfahrung, ihre Weisheit wird benötigt, sie werden um Rat und Ansichten gefragt. Sie haben einen ganz besonderen Platz in der Mitte ihrer Gemeinschaft.
 
Und, da sag ich ja nun nichts Neues für alle die, die noch richtig sehen und erkennen können. Das läuft mittlerweile anders in unserer Gesellschaft. Da ist für Alte oder das alt werden kein Platz mehr vorhanden. Ausquartiert aus dem System der Herrlichkeit und des Jugendkults. Ist doch so. Ob das im Berufsleben ist oder ganz einfach im normalen Alltagsgeschehen. Wenn du nicht mehr so schnell bist irgendwo an der Kasse im Supermarkt oder beim Überqueren der Strasse, kannst du recht schnell hin- oder her geschubst werden, im übertragenen Sinne.
 
Und ein Blick in die Altenpflegeheime sagt ebenfalls alles. Ausquartierte Menschenleben, die man mit möglichst hoher Effiziens und niedrigen Kosten irgendwie am Leben hält, bis es zu Ende ist. Ich kenne solche Pflegeheime aus meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten sehr genau und ich habe mich einfach nicht an diesen Alltag gewöhnen können, schon gar nicht an den Anblick des Dahindämmerns so mancher dieser Menschen. Das zerbricht mir immer noch das Herz. Ich möchte dann am liebsten...ihr wisst schon...aber das geht ja nun nicht. Kein Mensch kann der Retter für alle sein, das muss auch ich einsehen und beschränke mich dann eben auf einen dieser Menschen.
 
Und zu all dem Verhalten gegenüber alten Menschen oder älter Werdenden trägt eine solche Ausdrucksweise anderer oder sich selber gegenüber bei, finde ich jedenfalls. Es zeugt für mich von Respektlosigkeit und Geringschätzung. Und ich habe was gegen Geringschätzung einem Menschen gegenüber. Jeder Mensch egal, ob jung oder alt, hat seinen eigenen Wert. Niemand ist perfekt, alle haben Macken, Ecken und Kanten. Wenn das eingesehen würde, wäre die Welt zumindestens im eigenen Umfeld ein wenig friedvoller.
 
Vor zwei Tagen ist unser Oppa 90 Jahre alt geworden. Wenn ich ihn anschaue, da geht mir das Herz auf. Seine Zerbrechlichkeit, ich kenne ihn ja nun schon fast 40 Jahre, habe gesehen, was der Prozess des Älterwerdens mit ihm gemacht hat. Wie sein Körper gebrechlicher, runzeliger und anfälliger wurde. Jedoch sein Geist stärker wurde und natürlich er das Glück hat, selbst jetzt, in diesem hohen Alter gerade geistig noch unglaublich aktiv ist und man mit ihm über alle Themen reden kann. Er sagte einmal zu mir, Roeschen, im Grunde ist es so, der Körper altert, aber der Geist bleibt jung. Der Kopf will immer noch zwei Stufen auf einmal nehmen, beim Treppensteigen und schnell sein, aber der Körper will nicht mehr. Daran muss sich gewöhnt, letzten Endes damit abgefunden werden. Es geht beim Älterwerden um nichts anderes als loszulassen, was nicht mehr geht und anzunehmen was ist. Das hat mir eingeleuchtet, verstehen tue ich es erst jetzt, wo ich selber älter werde und genau diese Dinge an mir erfahre.
 
Ich käme nie auf die Idee unseren Oppa als *Alten Sack* zu bezeichnen.
 
Fast zwei Jahre hab ich eine alte Dame von 94 Jahren betreut, jeden Tag vier Stunden lang. Sie konnte kaum noch laufen. Eine grosse stattliche Frau war sie aber immer noch. Meistens lag sie in ihrem Bett. Wenn ich das Essen zubereitet hatte am Mittag kam sie mit ihrem Treppenlift heruntergefahren an den Mittagstisch. Ich half ihr beim Waschen und Anziehen, sorgte für ein angenehmes Umfeld, ging einkaufen, hielt ihren Haushalt in einem guten Zustand. Es war nicht immer leicht, denn auch sie hatte schlechte Tage, wo ihr das alt sein schwer fiel, weil es nicht mehr so ging, wie es eben immer gegangen ist. Das hab ich dann zu spüren bekommen. Manchmal hat es mir Mühe gemacht, auszuhalten, was dann gesagt wurde es gab auch Momente wo ich ihr dann kontra gegeben habe. Letzten Endes darf der Respekt vor dem Älterwerden sich nicht darin zeigen, dass alles geschluckt wird, was kommt. Ich hab ihr dann manchmal auch gesagt, dass sie undankbar sei. Und nach solchen Tagen hab ich dann aber doch meistens gespürt, dass es ihr dann leid tat. Manchmal kann der Mensch eben nicht aus seiner Missmutshaut heraus und da fallen eben Worte, die lieber nicht gefallen wären, sie aber nun auch nicht zurückgenommen werden können. Und da kommt es dann darauf an, das alles nicht so wichtig zu nehmen und weiter zu machen.
 
Also, ich bin froh, dass ich älter werden kann und darf. Das ist ja schliesslich auch nicht selbstverständlich. Im Laufe meines Lebens bin ich dem Tod schon das eine oder andere Mal von der Schippe gesprungen. Aus verschiedenen Gründen. Daher ist in mir eine grosse Dankbarkeit für mein Leben. Und weil ich weiss, was das Leben mit Menschen so anrichten kann von Kindheit an, habe ich jedenfalls auch einen anderen Blick auf das Älterwerden. Und meine Abneigung richtet sich gegen jede Art von Diskriminierung alter Menschen in unserer Gesellschaft, seien es Männer oder Frauen. Diese ganze Herabwürdigung ab einem bestimmten Alter, was ja bei Frauen noch mehr zutrifft, als beim Mann, ist so würdelos und unanständig. Als wenn das Leben nichts mehr bedeutet, wenn der Mensch nicht mehr auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten und des Aktionismusses mithalten kann. Als wenn Leben nur Sinn macht, wenn der Körper jugendlich, glatt und dem Bild von Schönheit entspricht, das uns die Gesellschaft gerade vorgibt. Pfui deibel, das alles ist schon schlimm genug, und dann noch selber daherkommen und sich selber respektlos herabzusetzen, wie dumm ist das denn...
 
Ein altes Gesicht, ein Körper, auch die geistige Gebrochenheit hat viel mehr Zärtlichkeit, Wohlwollen und Achtung verdient. Oder denken die noch Jungen, ein ater Mensch braucht das nicht mehr. Und es ist überhaupt nicht schrecklich, eine runzlige faltenreiche Haut zu streicheln, sie zu liebkosen und sie zu pflegen. Mir jedenfalls hat das nie etwas ausgemacht, im Gegenteil. Weil in jeder Berührung war in mir ein tiefes Spüren, eine Empfindung für das Leben desjenigen Menschen. Als wenn ich das ganze Leben in diesem Augenblick in den Händen halte.
 
Älter werden, alt sein ist eine hohe Kunst und anstatt diesen Prozess, egal in welcher Weise, ob mit Worten oder Taten, herabzuwürdigen, wäre es,  gerade weil unsere Gesellschaft so ist wie sie ist, wichtig dass jeder Einzelne ein Gegengewicht schafft, sich einmal bewusst macht, dass alt werden zum Leben gehört, und das alte Menschen ihren Platz in unserer Gesellschaft haben.
 
Und kommt mir keiner mit: Es war nur ein Scherz! Ich glaube das nicht.

Ich habe fertig!
 
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6. Oktober 2014 1 06 /10 /Oktober /2014 07:21

Ein Fingerhut Benzin brennt mit kraftloser Flamme ab. Erzeugt man hingegen in einem Gefäß ein Luft-Benzin-Gemisch, z.B. durch Schütteln, so genügt ein kleiner Zündfunke, um eine gewaltige Explosion auszulösen...
 
Es waren bevorzugt Tüftler im deutschsprachigen Raum, die sich als Pioniere darum bemüht haben, diese Kraft zu bändigen und für den Menschen nutzbar zu machen. Wer von den alten Haudegen hätte aber gedacht, dass nach einigen Jahrzehnten fast der ganze Globus mit wunderlichen Vehikeln überschwemmt ist, die sich im Grunde immer wieder genau diesen billigen Knalleffekt zunutze machen.
 
Der Stoff, aus dem die Träume sind
 
Heute stehen weltweit etwa 1 Milliarde (!) solcher "Kraftfahrzeuge" bereit, mit deren Hilfe sich der Erdbewohner an einen Ort B befördern lassen kann, möglicherweise weil ihn am Ort A die Empfindung plagt, dass er nicht zur rechten Zeit am rechten Ort ist. Es geht dabei in erster Linie um die rein physische Anwesenheit, also um ein elementares taktisches Problem, mit dem sich auch der klassische Torjäger und Abstauber im Fußball häufig konfrontiert sieht.
 
Der Stoff, aus dem die Träume sind, muss in den meisten Fällen aus fernen Ländern "eingeholt" werden. George Bush sen. hat zu Beginn des ersten Golfkriegs in einem seltenen Augenblick der Wahrheit erklärt, warum amerikanische Soldaten am persischen Golf stehen. Er sagte wörtlich, dass es um die Verteidigung des westlichen Lebensstils ginge. Es ist fast unnötig, hinzuzufügen, was diesen Lebensstil im Wesentlichen ausmacht: Öl, Öl, Öl...
 
Eine unintelligente Technik
 
Beim Erdöl handelt es sich um einen wertvollen fossilen Rohstoff, dessen Entstehung Jahrmillionen in Anspruch nimmt. Der Mensch verbraucht es im großen Stil, verbrennt es und pustet die dabei anfallenden Schadstoffe in die Atmosphäre. Eine unintelligentere Technik kann man sich kaum vorstellen...
 
Wenn man sich unsere Städte anschaut, fühlt man sich stark an den technischen Bereich einer Bundeswehrkaserne erinnert: Einsatzfahrzeuge in Reih' und Glied. Wirklich jedes Haus scheint eine ganze Reihe von Knatterprotzen zu beherbergen. Ein Außerirdischer würde sich bei diesem Anblick an den Kopf fassen.
 
Der öffentliche Raum ist den Blechkarossen vorbehalten. Überliefert ist der Fall eines Autohassers im Süddeutschen, der mitten auf einer belebten Kreuzung in der Innenstadt ein Tischlein aufgestellt hat, um dort eine zünftige Brotzeit abzuhalten. Ihm ist ein unglaublicher Hass entgegengeschlagen. Wer sich dem Vorankommen - sei es auch nur im buchstäblichsten Sinne des Wortes - entgegenstellt, der muss mit dem Schlimmsten rechnen.
 
"CRUISING WELCOME"
 
Wenn auch vielleicht die deutschen Ingenieure in Sachen Technik vorangegangen sind, so sind im Lifestyle doch die Amerikaner tonangebend. Wer sich in den USA in einem geparkten Fahrzeug aufhält, macht sich nicht nur bei den Cops verdächtig: "NO LOITERING". Wer hingegen mit seinem Straßenkreuzer stundenlang um das Karré kurvt, der ist wohlgelitten: "CRUISING WELCOME".
 
Hat früher noch ein Führer gesprochen, um die vor den Volksempfängern lauschende Gemeinschaft zusammenzuschweißen, so wird heute das Wir-Gefühl durch eine Frontberichterstattung zur Verkehrslage gefestigt. Selbst am italienischen Badestrand erstirbt unter den deutschen Urlaubern augenblicklich das Gespräch, wenn der heimatliche Verkehrssender mit vertrautem Klang die Staulängen am Autobahnkreuz Oberhausen durchgibt...
 
Gefühl von Freiheit und Marlboro-Country
 
Merkwürdig, dass das Phänomen gern mit dem Ausdruck "Individualverkehr" belegt wird, handelt es sich in Wirklichkeit doch um eine Massenbewegung, um eine Gleichschaltung... In industriell gefertigten Massenprodukten, die dem Volk zugeteilt werden, dürfen sich die "Kraftfahrer" auf speziellen Pisten bewegen, vorausgesetzt, dass es wegen schierer Überfüllung nicht zum völligen Stillstand kommt... An dieser Tatsache kann auch ein am Kühler angebrachtes "Bullengitter" nichts ändern, welches ein Gefühl von Freiheit und Marlboro-Country vermitteln soll. Rinderherden auf deutschen Autobahnen sind immer noch die Ausnahme.
 
An den Tankstellen riecht es wie in einer Formel 1 - Boxengasse. Nur sind dort attraktive Boxenluder eher selten. Bevorzugt geben sich dort spießige Herren die Ehre, Ritter von der traurigen Gestalt, oft mit Hut und Bierbauch, die dort mit der größten Selbstverständlichkeit ihren Kraftstoff einholen, vergleichbar mit dem Kasten Bier zum Wochenende. Sie tun dies in dem ungemein beruhigenden Bewusstsein, ein Millionenheer von Gleichgesinnten hinter sich zu wissen.
 
Wie in Abrahams Schoß
 
Natürlich fügen sich nicht alle "Kraftfahrer" in dieses Klischee. Oft sieht man auch ausgesprochen zarte Geschöpfe am Steuer eines richtigen Boliden sitzen. Geländegängig, mit Allradantrieb, geschätzte vier Liter Hubraum, man fühlt sich an den Schützenpanzer Marder oder an ein Papamobil erinnert. Mit einem solchen Teil werden Brötchen besorgt oder die Kinder vom Hort abgeholt. Immerhin, die Kleinen können sich wie in Abrahams Schoß fühlen, wenn Mama sie so durch die Gegend schaukelt.
 
In Deutschland sind zur Zeit etwa 50 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen, allein der ADAC hat ca. 17 Millionen Vereinsmitglieder... Diese Zahlen kann sogar eine römisch-katholische Kirche nachdenklich machen, der in der Bundesrepublik etwa 25 Millionen Menschen angehören. Zumal die Automobilisten ihre Ersatzreligion wirklich leben, von Tag zu Tag, von Stau zu Stau und vor allen Dingen von Zahlung zu Zahlung...

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6. Juni 2009 6 06 /06 /Juni /2009 11:12

Was ist Leben? So mancher fragt es sich immer wieder, gerade dann, wenn es schwer wird! Manchmal kommen Ängste hoch! Bei mir sind sie weniger geworden! Ängste die sagen, war das alles, was kommt? Aber was soll kommen? Auf was wartet  man eigentlich?

Auf das Große, Unerwartete, Spektakuläre? Warum wartet man? Weil es gerade alles so schwieirig ist? Ja..mag sein, es gibt diese Zeiten, in denen man scheinbar keinen Fortschritt zu machen scheint. Die Probleme häufen sich an und man weiß nicht, wie man sie bewältigt bekommen soll? Dennoch fordert der Tag das eigene Leben, Schritte, die man zu gehen hat, Dinge, die man erledigen muß, auch wenn es einem nicht danach ist. Freiheit! Man wünscht sich letztendlich Freiheit von all diesen Zwängen des Lebens, die doch nur vordergründig das Leben füllen.

Aber Leben ist etwas anderes für mich! Leben sind nicht die Probleme, die Schwierigkeiten! Leben sind die ganz kleinen unscheinbaren Dinge. Eine Mitbloggerin hat es in einem Blogbeitrag angeschnitten, dieses, kleine, Unerwartete, das eigentlich gar nichts mit dem Leben zu tun hat, es scheinbar nicht verändert zum Positiven oder zum Negativen. Und doch sind es für mich diese kleinen Geschehnisse, die mein Leben füllen, die mich glücklich machen, die mir Luft zum Atmen geben.

Diese Momente...du gehst morgens raus, erwartest Wärme und dann kommt dir ein eisiger Wind entgegen, Regen, der leise fällt, ganz plötzlich.... und du schaust erstaunt...gehst weiter....durch die Straßen...durch diese Welt...mit all den Menschen, die ihre Geschichte am Leib tragen, hindurch durch diese Welt. Ihre Ängste, Sehnsüchte, Träume, Wünsche, Enttäuschungen, Freuden, Leiden, vieles, vieles mehr, dass du erahnst, wenn du sie richtig anschaust.

Plötzlich bückt er sich, der Mann, hebt einen 5-Euro-Schein auf. Gefunden! Einfach so. Irgendjemandem verlorengegangen. Er steht da, schaut ihn sich an, den Schein, ob er echt ist...steckt ihn in die Tasche, was soll er auch sonst machen. Ob er ihn weiterbringt, der 5-Euro-Schein?

Ein bißchen weiter knallt ein Luftballon, das Kind im Wagen sitzend, schaut weinerlich, kämpft mit den Tränen. Die Mutter versucht es zu beruhigen. Ist doch nich so schlimm. Wir kaufen einen neuen. Aber manchmal will man nichts Neues, weil man hängt an genau dem, was man hatte, und nun zerplatzt, wie Wolken, die den Regen entlassen haben. Noch so ein kleines Unglück, wie werden die größeren werden im Leben des Kindes.

An der Kasse im Supermarkt ärgert sich der Mann für einen Moment, weil er vergessen hatte, auszuwiegen, was er im Korb hatte. Er ärgert sich über sich selber, weil er jetzt auffällt, die anderen starren ihn an, ebenso ärgerlich, weil sie jetzt warten müssen. Keine Geduld heute, der Mensch an sich. Immer in Eile. Warum? Was soll einem schon entgehen. Fünf Minuten zu spät irgendwohin zu einem Termin, der sich möglicherweise im Nachhinein als nichtig erweist. Aber weiß man´s vorher. Immer diese Vorstellungen?

Plötzlich ein Lächeln von dem, der vorübergeht, intensiv, ehrlich, freudig.....einfach so...Fremder dem Fremden...ob er weiß? Dass du genauso empfindest, dass das Leben schön ist? Aber ist das wichtig? Gewichtig ist doch das Lächeln an sich, egal, welches Geheimnis des Lebens es mit sich gebracht hat. So ein kleines Lächeln, dass den eigenen Tag um 100 Grad verändern kann, geschenkt, einfach so, mehr wert als ein Lottogewinn! Dumm? So zu denken? Oder empfindsam, noch nah am Menschsein.

Du schaust in dein virtuelles kleines Leben und siehst den Gruß, das Kompliment, da ist einer, weit weg von dir, in einem anderen Land, hast ihn noch nie gesehen und doch hat er gedacht an dich, an diesem Morgen, grau-in-grau, Kühle und Nässe, mit sich bringend. Warum? Wieso gerad du? Welche Sehnsucht verbirgt sich dahinter? Aber auch das ist schön....einfach so....macht dich glücklich, wie das gute Wort, dass eines deiner Kinder gerade noch im selben Moment für dich hatte oder dein Nachbar, dein Freund. Alles hat sein Gewicht! Nichts ist unnütz, nichts geschieht einfach so...

Du hast dich verändert, rasant, sagt der Blumenmann....aber du schaust glücklich dabei aus. Das ist die Hauptsache.. Ja...das stimmt, Veränderung, nicht geplant, einfach über dich hinweggerollt. Und nun? Was macht man damit! Nichts...sage ich..einfach leben mit der Veränderung und schauen, was dir sonst noch so entgegenkommt. Man muß das Leben sich entgegenkommen lassen. Nicht zuviel planen, nur das Nötigste, das unbedingte "muß"...ansonsten offen bleiben, für diese Momente, diese kleinen, Unscheinbaren.

Und gleich gehst du wieder, hinaus....durch die Straßen, schlenderst, schaust, beobachtest all die Menschen, die kleinen Dinge, das Auto, dass die Stoßstange des nächsten touchiert und wie er aussteigt der Mann, schaut, hat es den Wert seines Wagens gemindert? Du siehst, scheint kein Problem zu sein. Gleichzeitig siehst du das Blatt vom Baum da an der Ecke fallen, leise, sanft, rieselt es hinunter. Wieso jetzt... Es ist nicht mal Sommer...wieso fällt jetzt ein Blatt, denkst du. Es stirbt zu früh. So ist es. Auch Menschen sterben zu früh... unerwartet...unvorhergesehen. Der Mensch Teil der Natur.

Nein..du willst nicht an den Tod denken...jetzt noch nicht.... dazu ist das Leben zu schön...und an der nächsten Ecke bietet sich dir ein anderer Blick...ein klein angelegtes Carre mit Blumen bestückt, Rosen, Mohn und Margerite...wie schön...sie blühen in ihrer ganzen Pracht...genau...das ist jetzt dein Leben...du willst blühen hoch hinaus, über dich hinaus... in den Himmel hinein..ihn spüren..den Himmel, in berühren... Der Mensch steht vertikal zwischen Himmel und Erde...es kommt nur darauf an, wo man sich gerade mehr befindet. Manchmal möchten einem Flügel wachsen...um höher hinauszukommen. Die Berührung des Himmels schenkt dir das Leben, das wirkliche, weit entfernt vom Materiellen, von den Sorgen und Nöten...der Himmel schenkt die Leichtigkeit des Seins... Obwohl du nicht weißt, was sich dahinter verbirgt, hinter dem Himmel, hinter dem Universum mit seiner Tiefe, Weite und Größe. Aber ist das wichtig? Nein... nur das wissen, dass es scheinbnar immer weitergeht...ins Unendliche hinein. Alles ist unendlich...nichts hört auf, immer wieder Anfang, immer wieder neu...der Gedanke gefällt mir.

Das alles ist das wirkliche Leben! Genießen wir es, erspüren wir es, schauen wir genauer hin! Es hat so viel zu bieten:-)

Behalt das Leben lieb!
 

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22. November 2008 6 22 /11 /November /2008 15:27

Auf der Panoramaseite des KSTA fiel mir heute ein kleiner Artikel über die reichste Frau Deutschlands, Susanne Klatten, auf. Ich muß gestehen, da ich von der Boulevardpresse so gut wie nichts mitbekomme, war mir bisher auch nichts von dieser Frau bekannt. Was ist mit ihr passiert. Keine Ahnung, nicht wirklich, wie gesagt, ich hab die möglicherweise genaueren Presseberichte nicht verfolgt. Sie soll sich auf eine Affäre eingelassen haben mit einem Mann, der sich im Nachhinein als Betrüger herausgestellt hat und ihre intimsten Erlebnisse dazu benutzt hat, sie um Geld zu erpressen. Was soll man dazu sagen. Appelieren an seine Menschlichkeit? Wissen wir doch, die Gier nach Geld ist so groß, da geht man über Leichen, im wahrsten Sinne des Wortes. Verrückte Welt, in denen die Menschen meinen, mit Geld ihr Leben verbessern oder sichern zu können. Sie haben wohl den Kontakt zu sich selber verloren.

Nun denn, Frau Klatten hat sich an die Öffentlichkeit gewendet mit dem Hilferuf:" Ich wollte nur ein wenig Menschlichkeit!" Dieser Satz hat mich tief getroffen, nein, nicht weil ich nicht darum weiß, dass es an Menschlichkeit fehlt, sondern eher deswegen, weil da jemand wohl so verzweifelt ist, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah. Sie lebte bis dato ein zurückgezogenes Leben. Mich hat es tief beeindruckt, dass ein Mensch gewagt hat öffentlich zu sagen:" Es verletzt mich, wenn ich immer nur am Maß des Geldes gemessen werde!"

 

Was für eine Aussage. Welche Not steckt hinter diesem Satz! Welche Einsamkeit verbirgt sich dahinter. Das hat mich getroffen. Wer wagt es sich, so offen, über seine tiefsten Empfindungen zu reden.

 

Das von ihr erfahrene Leid zeigt erstens, wie Menschen beurteilt werden. Nicht nach ihrem Sein, sondern nachdem, was sie sind und was sie haben, was sie nach außen verkörpern und darstellen, wenn es auch bei manchen nur Fassade ist. Wie sang ein österreichischer Liedermacher, mir fällt der Name gerade nicht ein, in den Siebzigern:" Bist was, dann hast was, und hast was, dann kannst was. Genau so iset. Wie oft hab ich mich selber in meinem Leben dagegen gewehrt. Gegen dieses Beurteilen nach dem, was man vorzuweisen hat. Und genau davon kommt die ganze verflixte Gier doch nur, nach Geld, Anerkennung, irgendeinem besonderen Status, weil es dem Menschen anscheinend nicht genügt, einfach nur zu sein. Ist denn verdammt nochmal ein Müllmann weniger Wert als eine Frau Klatten? Ich sage nein und nochmal nein!

 

Aber weiter beeindruckt mich ihre Haltung, die sie nun entwickelt hat. Sie sagt, sie hat an einem Punkt festgestellt, das sie Opfer ist und dass sie jetzt etwas tun müsse! Also hat sie Anzeige erstattet. Aber, und das ist der wichtigste Punkt, sie hat sich nicht in die Opferrolle drängen lassen, um darin zu verweilen, sondern sie hat mit der Anzeige, mit der Offenbarung ihrer Intimität, in dem sie offen über ihre Gefühle gesprochen hat, ein Zeichen gesetzt. Sie hat gezeigt, dass man nicht Opfer bleiben braucht, sondern dass man sich wehren kann und soll. Das tut sie nun im Namen für alle Frauen, denen ähnliches widerfahren ist.

 

Aber ich finde es ist tatsächlich auch ein Zeichen, dass man sich manchmal wehren muß. Ich hatte selber immer ein gespaltenes Verhältnis zur Gegenwehr. Aber ich komme langsam auch immer mehr dahinter, dass es notwendig ist, nicht nur für einen selber, sondern für alle die, die auch einmal betroffen sein könnten. Dass es sich lohnt, stopp zu sagen, potentiellen Tätern keine Macht mehr über sich zu geben.

 

Wenn ich auch ansonsten an Boulevardmitteilungen aus der Presse kein Interesse zeige, so in diesem Falle ist es anders, weil es wachrüttelt. Weil es möglicherweise die Augen öffnen kann, dass Menschen, die entweder durch ihren Reichtum, einer besonderen Leistung oder sonstwie gearteten Vorzüge, manchmal ziemlich einsam sind und dass der Schein nur trügt.

 

Wir leben in einer Welt, wo nicht das Sein gilt, sondern der Schein. Und wenn es eines gibt, dass mir nie und nimmer egal sein wird, dann ist es das. Müssen wir etwas Besonderes sein, nur um Achtung und Aufmerksamkeit zu bekommen? Müssen wir immer etwas vorweisen können, um Gehör zu finden. Ich meine nein und man kann es nicht oft genug herausschreien. Der Mensch zählt, der neben Dir steht und geht, egal was er ist, wo er herkommt und was er vorzuweisen hat, materiell noch immateriell. Und was wissen wir wirklich über den, der neben uns geht oder steht. Nichts, wenn wir nicht fragen, sondern nur nach dem schielen, was er scheinbar äußerlich ist! Es zählt das, was er erlebt hat, was seine Lebensgeschichte ausmacht, was er denkt, fühlt und wirklich tut in seinem Alltag.

 

Ich wünsche dieser Frau, dass sie findet, was sie sucht, auch wenn manchmal wenig Hoffnung besteht. Sie tut mir aufrichtig leid.

 

 

 

 

 

 

 

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9. November 2008 7 09 /11 /November /2008 12:05

In Lüneburg sollen die Barrikaden gebrannt haben. Nach polizeilichen Angaben soll man es in den Griff bekommen haben! Weiter nach Angaben der Polizei sollen sich ca. 14.500 Menschen zur Demonstration eingefunden haben, das ist ein absoluter Rekord seit 2001! Ich bin überrascht, frag mich allerdings warum? Frag mich allerdings auch, wieso bin ich nicht dabei?

Unter anderem sind die Demonstrationen auch wegen des politischen Streits, ob die Atomkraftwerke längere Laufzeiten haben sollen und auch im Hinblick auf die Einsturzgefahr des Atommüllagers in Wolfenbüttel.

Zwei Männer und eine Frau haben sich auf spektakläre Weise an den Gleisen angekettet! Nach Angaben der Ärzte sind sie aber in einem guten Gesundheitszustand. Es war schwierig, sie wieder von den Gleisen zu entfernen. Sind das unsere Helden der heutigen Zeit! Müssen Menschen sich einer solchen Gefahr aussetzen, damit Politiker wach werden, damit sie sehen, dass das, was sie tun, nicht zum Wohle der Menschheit ist?

12 Stunden haben Kernkraftgegner die Gleise blockiert, um einen Atommülltransporter, der über die deutsch-französische Grenze über die Rheinbrücke in Wörth dann gerollt ist, aufzuhalten. Sie haben  ein Zeichen gesetzt. Nicht alle schlafen. Es gibt Menschen, die wach sind, die wahrnehmen, die sich ängstigen um ihre und ihrer Kinder Zukunft!

Müssen wir alle erst wieder erwachen? Muß erst wieder etwas Furchtbares passieren, wie damals in Tschernobyl?
Warum, mich eingeschlossen, interessieren sich so wenige Menschen für das, was ihre Zukunft bedeutet. Ist es wirklich der Alltag, der einen auffrißt. Kann man den Einsatz für eine bessere Welt nicht auch in den Alltag mit hinein integrieren. Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo ich mit meinen Kindern zu Demonstrationen gegangen bin, um ihnen zu zeigen, dass es wichtig und richtig ist, nicht stillzuhalten, zu zeigen, wie man zu Entscheidungen der Politiker steht. Irgendwann hat es aufgehört, weil, vielleicht auch, weil ich gesehen habe, dass es nichts gebracht hat!

Jetzt, bei dieser Aktion frage ich mich, soll ich mich wieder einmischen? Soll ich wieder da anfangen, wo ich vor vielen Jahren aufgehört habe? Bis jetzt war ich eigentlich der Meinung, ich kann meine Welt nur verändern in meinem kleinen Umkreis, in dem ich praktische Nächstenliebe, Hilfeleistung, Miteinanderteilen, Materielles, wie Menschliches!

Und nun stehe ich plötzlich wieder vor einem großen Fragezeichen. Die Männer und Frauen, die dort ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt haben, erzeugen in mir einen großen Respekt. Aber war es nicht immer so. Die Rufer in der Wüste? In jeder politischen Situation, wenn wir in unsere Geschichte zurückschauen? Aber waren es nicht gerade diese, die man im Nachhinein nicht vergessen hat?

In diesem Zusammenhang fällt mir auf, wie wenig über die Aktion in der Presse erschienen ist. Oder hab ich das nur nicht mitbekommen, erst jetzt, im Nachhinein!  Was muß eigentlich passieren, damit man aufgerüttelt, wach wird, wie kann man solche Aktionen so vernetzen, dass sie jeden erreichen und er die Möglichkeit hat, aufzubrechen, sich nicht in seinem Altersruhesessel zu verkriechen, sondern am Ende seines Lebens sagen können, ich hab gekämpft für eine bessere Nachwelt, für die nächste Generation!

Die wirklichen Helden unseres Lebens sind die, die ihr Leben riskieren, für Dich und für mich!
 

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7. November 2008 5 07 /11 /November /2008 14:34
Es gibt Tage, die sind einfach zum Knutschen, ich meine, wenn man einen Tag knutschen könnte. Jedenfalls heute könnte ich es von Anfang an schon. Erstens hab ich mir, wie ich das selten tue, einen Sprech-mich-nicht-an-Kaffee gemacht, mir war danach. Dann war endlich Ruhe im Karton, ich meine Zuhause, keine Dienstleistungen mehr, weder telefonisch noch an der Türe, was kann schöner sein, als wenn der Tag so beginnt. In Ruhe hab ich also die Schritte getan, damit der Tag beginnen kann.

Dann endlich 1o.3o Uhr, es ging auf den Termin an, den ich mit einem User verabredet hatte. Mensch, der wollte mir doch glatt ne neue Tastatur spendieren, damit ich mein Schriftbild endlich mal ordentlich hinbekomme. Ich wollte das noch gar nicht glauben, dass es so was gibt. Also Aufbruchstimmung, Jacke, Mütze, Schall, HAndwärmer übergezogen, ringeldingelding, Telefon! Also doch! Ich:" Hier Dienstleistungsunternehmen Röschen!". Am anderen Ende ein fröhliches Lachen, nö, ich will gar nichts von dir, nur hören wie es dir geht. Na so was, das gibt es auch! EIn Pilgerbruder aus Santiago. Klasse! Ich freu, freu, freu über beide Ohren. Aber Blick auf die Uhr, 1o.45 Uhr, mensch, ich muß los, sonst kann ich meiner doch von allen gerühmten Tugend, ich sei immer pünktlich, nicht nachkommen. Rauf auf´s Rad  und ab die Post. Radle wie ne Wilde Richtung Ehrenstraße und komme, o.k. mit 31/2 Minuten Verspätung im verabredeten Cafe an. Hach, ein frohes Lachen, ich entschuldige mich, wegen der Verspätung mit:" EIgentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu!". Das Eis war gebrochen, für mich jedenfalls, denn schließlich kenne ich ihn ja gar nicht richtig, den anderen Blogger. Aber es ist mal wieder unglaublich, es gibt Menschen, die meint man schon ewig zu kennen. Und so sind wir auch gleich im Gespräch. Wir sind beide voll, aber es kann ja immer nur einer reden und ich lächle ihm interessiert, ob alld e DInge, die er mir so erzählt, an. Ach, ich rede zuviel, meint er dann, er sei so voll. Nö, kein Problem, ich kenne das, ich höre gerne zu.

Ist schon lustig, wenn man entdeckt, dass man dann auch noch gemeinsame Bekannte hat,  die gleichen Erfahrungen i mLeben gemacht hat, mit so dies und das, und irgendwie paßt es. Nun aber los, meint er, die Tastatur wartet. Also wir beide rauf auf´s Rad und ab Richtung Pro...Media, oder was auch immer. ANgekommen, rein in die Abteilung, die Tastaturen inspeziert. Ich habe keine Ahnung, er ebenfalls nicht. Da muß der Service her. Gesucht, gefunden und für fachkundig erwiesen. Preise schwanken zwischen 9.--€ und 3o,--€, von der einfachsten bis zur Turbotastatur. Ne, klar, Turbo brauch ich nicht, ich schreib ja turbo, das reicht.

Die Entscheidung ist schnell gefallen, also her mit der Tastatur. Ne klar, geschenkt, wiederholt der Blogger nochmal, ich faß es nicht. Aber gut ist, dass ich gelernt hab, anzunehmen. Ist einfach super, ich find das einfach gigantisch. So einfach so. MAn kennt sich nicht und verschenkt. Wann erlebt man das schon mal. Ich konnte immer gut geben. das Nehmen, mußte ich erst lernen. ICh lächele den Verkäufer an,  mache noch ein paar Scherze, hey, der Mann neben mir, den ich gar nicht richtig kenne, der schenkt sie mir, ist ein ganz Lieber. Der Verkäufer guckt mich bißchen verstört an, der Blogger lacht auch, Sachen gibt´s.  Wir höre n jetzt auf zu albern, sag ich, sonst meint er noch, wir hätten was genommen und ziehen fröhlich von dannen.

Abschied, nich für immer. Wir sehen uns wieder, das ist mal klar, schon wegen der positiven Revolution.Hach, was sag ich, die muß gar nicht erst entwickelt werden, die hat schon begonnen. Da wo Menschen wie Brüder miteinander teilen udnd offen füreinander sind, das ist schon Revolution genug, meine ich jedenfalls. Aber wer weiß, was noch alles passiert. Jedenfalls, Ideen gibt es genug, schaun wir mal.

ALso geht es weiter, auf´s Rad, Richtung neuen Arbeitgeber, Unterlagen abgeben und wie immer, ist die zuständige Dame voll von Terminen und Organisationen und erzählt ganz schnell, was alles so ansteht. Ne klar, kein Problem, ich kann gut zuhören. Hatte ein bißchen schlechtes Gewissen, weil ich selber die Kopien nicht gemacht hatte und sie bat, es für mich zu tun. Nö, war auch kein Problem. Siehste, denke ich, Röschen, mach dir nicht immer so einen Kopp, wat sein muß, wat nicht seind arf, ist doch alles kein Problem. WIr verabreden einen weiteren Gesprächstermin, ach ja, sie erzählt noch, dass drei Leute abgesagt haben, ganz plötzlich, die Bezahlung sei so schlecht, meinten die. Aha, sag ich, na so was. Für mich ist sie o.k. Besser so als gar nicht arbeiten. Das meint sie auch und erzählt mir noch das Beispiel ihres Vaters, der für 5,--€ einen Wärterdienst übernommen hat. 5,--€, das ist wirklich heftig, sag ich. Na ja, meint sie, ihr Vater sei Rentner und er meint, 5,--€ sind viel, wenn man sie eigentlich nicht wirklich braucht und außerdem habe er eine weiter Fliege mit der Klappe geschlagen, er sei ja dann für ein paar Stunden außer Haus. Aha, sag ich, wieso? Na ja, meint sie, ihre Mutter sagte immer, später, wenn man älter wird, dann, schicke den Mann arbeiten oder laß dich scheiden. Aha! Soist das also! Na dann. Ich muß lachen, ob dieser kleinen Eheberatung! Ne, wir müssen beide lachen, kniepen uns mit dem AUge zu, wir wissen schon, wie das gemeint ist.

Also rauf´s aufs Rad, die Sonne scheint, ich fahre Schlangenlinien am Rhein entlang, mal wieder durch aufgewirbelte Herbstblätter. Das Leben ist schön. Und ab zu meiner Buchhandlung, wo ich endlich die Termine durchgeben kann, damit ich auch dort noch ein bißchen eingesetzt werden kann. Die Chefin nicht da, dafür meine Kollegin, die mich abgelöst hat, damals, vor einem halben Jahr. Ich mag sie. Sie ist schön! Das sag ich ihr auch, so einfach, ganz plötzluch" Toll siehst Du aus!". Ihr fällt vor Schreck das Buch herunter, hach ne, meint sie, dass es so was gibt. Mein TAg ist gerettet heute. Sag ich doch, ich bin keine Zicke, ich mag schöne Frauen. Und auch hier kann ich mich lachend verabschieden.

Ach ja, mein Buch, das Geschenk, von dem ich eigentlich noch gar nicht wußte, wie ich es finanzieren soll, das hab ich jetzt auch. Dank der geschenkten Tastatur. Siehste, denk ich, Röschen, du sollst dich doch nicht sorgen. s kommt alles, wie es kommen soll. Nie haste was wirklich entbehren müssen.

Hach ne, der Tag könte ewig so weitergehn. Er ist tatsächlich zum Knutschen. Und ja, ich sag´s Euch, wenn heute Abend der EF Zeh gewinnt, wo ich nämlich hingehen werde, EInladung, dann knutsche ich bis zum umfallen. Meinen Mann! Der wird sich freuen!

Ach Tage wie dieser..............
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6. November 2008 4 06 /11 /November /2008 20:32

Hach, es gibt doch immer wieder lustige Sachen. Was haben die Forscher sich da nur wieder ausgedacht?

Also vorweg! Was fand ich das damals cool, o.k. den Ausdruck gab es da noch nicht, aber genau so fühlte ich mich, groß und erwachsen, als ich meine erste Packung Schokoladen-Zigaretten bekam. Wir saßen zusammen an den Nachmittagen, packten unser Päckchen aus und spielten "groß sein!", bis die Schokolade anfing, zwischen unseren Fingern zu zerschmelzen und wir sie uns schnellstmöglichst einverleibten. Ne, dat war ein Spaß. .

Aber das scheint nun in den Augen der Krebsforscher gefährlich zu sein. Denn nun haben sie angeregt, sowie auch der Nichtraucherverbraucherschutz, man solle die Schokoladenzigaretten sofort vom Markt nehmen, weil es die Kinder möglicherweise zu einem späteren Übergang zur wirklichen Zigarette verführen könnte. Früherziehung zum Rauchen nennt man das! Hä! Auch die Kaugummizigaretten sollen darunter fallen! Na dann!

Ich glaub, ich steh im Wald! Das kann und darf doch jetzt wohl nicht wahr sein!

Also wenn das wirklich passieren sollte, dann aber auch bitte konsequent in allen Bereichen!

Verbot von Spielzeugwaffen, wegen der möglichen Gefahr, alle peng-peng-spielenden Kinder könnten möglicherweise im Erwachsenenalter zu hochgefährlichen Killermonstern werden! Jawohl!

Mittlerweile ist der zwanghafte Wunsch, unterlegt durch Gesetze, den Menschen vor allen "potentielen Gefahren" zu bewahren, nur noch lustig und nicht mehr ernstzunehmen. Man kann sich nicht wehren. Die Freiheit des Einzelnen und die Verantwortung für sich selber, wird einem immer mehr abgesprochen!

Demnächst werden Big Mac´s & Co, ebenfalls verboten, weil die Gefahr besteht, jedes Mac-essende Kind wird als Erwachsener nicht in der Lage sein, sich gesund und ernährungsbewußt zu versorgen.

Vielleicht sollte man auch Schokoladennikoläuse verbieten, wegen der Gefahr, das möglicherweise später im Erwachsenenalter die Männer nur noch mit Vollbärten herumlaufen oder gar Schokoladenosterhasen, wegen des Tierschutzes, könnte ja sein, dass ein schokoladenhasenessendes Kind später zum Tierquäler motiert!

Ich weiß es nicht, ob das alles so richtig ist? Sind nur so meine momentanen Gedanken, ob man die Welt und den Menschen retten kann, in dem man präventiv alles verbietet, was möglicherweise einmal zur Sucht oder sonstwie gearteter Gefahr für Körper, Leib und Seele werden könnte.

Na ja, immerhin muß ich ehrlicherweise gestehen, dass seit dem Verbot des Rauchens in öffentlichen Gebäuden und Restaurationen sich tatsächlich einige Menschen in meinem Umfeld das Rauchen ganz abgewöhnt haben. Ist ja auch o.k., ich weiß ja, Rauchen kann tödlich sein. Aber Autofahren auch, Fliegen mit dem Flugzeug auch, Busfahren übrigens auch, wie man gerade wieder gelesen hat, Laufen unter Häuserdächern auch, man weiß ja, könnte ja mal passieren, dass von oben, ihr wißt schon, selbst bei grün über die Ampel gehen, könnte tödlich sein, ach herjeh, das ganze Leben könnte tödlich enden, neiiiin!, es endet mit dem Tod leider.

Ich hab mal gelesen, dass Naturvölker, wie die Indianer früher, alles gemacht haben, geraucht und gesoffen, krank geworden sind sie dadurch nicht. Was den Menschen krank macht ist, dass er in einem ständigen Zwiespalt mit sich selber lebt, in inneren Kämpfen steht, dass er nicht lebt, was er eigentlich leben möchte, dass er nicht im Einklang mit seinem Inneren ist. Das ist es, was einen krank macht und natürlich sind bei jedem Menschen unterschiedlich dann die jeweiligen Organe anfällig. Aber, so sagt man, ein Mensch, der mit sich im Einklang lebt, könne auch ab und zu rauchen, auch mal trinken, selbst mal ein Pfeifchen, ihr wißt schon, rauchen, ohne sich sorgen zu müssen, er werde süchtig oder krank. Denn wissen wir nicht alle, jede Sucht nach einem äußeren Mittel, ist nur die innere Sehnsucht nach Unerfülltem.

In diesem Sinne, sollte man den Kindern die Schokoladenzigaretten lassen, sie ein bißchen erwachsen sein spielen lassen, ihnen ein gesundes Selbstbewußtsein mitgeben und sie lehren, ihr Leben in einer inneren Klarheit und in Übereinstimmung mit dem, zu leben, was sie wirklich wollen, ohne sich verbiegen zu lassen.

Rettet die Schokoladenzigaretten! Jaul!....








 

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3. November 2008 1 03 /11 /November /2008 11:18
Hach, das waren noch Zeiten, als Mamas & Papas diesen Hit zum Besten gaben. Montag, Montag, was bringst Du mir? Ne, es ist wirklich wahr, der Schritt vom Wochenende in den Montag ist immer sehr zögerlich bei mir. Der Kalender ist aufgeschlagen und schon am ersten Tag der Woche warten zig Dinge, die abgehackt werden müssen. Allesleidlich ohne viel Erfolgsaussichten, muß aber doch gemacht werden.

Irgendwo in einem Buch, letztens, las ich den Satz: "Es könnte sein, dass der Mensch, der sich das Frühstück am Morgen erspart, eigentlich tief im Unterbewußtsein Angst vor dem Tag hat!" Ob das wohl so sein kann?

Na ja, ist auch egal, ich frühstücke jedenfalls, gerne und viel, egal zu welchen Zeiten. Also hab ich keine Angst, wohl keine Lust, manchmal, eher.

Und, was hab ich gesagt, alles unleidlich, erfolglos, nicht weiterkommend, beginnt diese Woche mit diesem Montag. Ha, sagt man nicht auch manchmal "Blauer Montag?". Woher das wohl kommt? Also, blau, vielleicht weil man am vorangegangenen SOnntag die Nacht durchgemacht hat und sich am Morgen in einem noch immer anhaltenden blauen Zustand befindet, oder weil man sich überlegt, noch im kuschelweichen, warmen Bett liegend, mit Blick auf die herbstlich verfärbten Blätter, machste heut mal "Blau", gehste zum Arzt und läßt dich krankschreiben! Hach, wird schon nicht so schwer sein, irgendwas hat man ja immer, Husten, Schnupfen, Kopfweh, da fällt einem schon was ein. Aber wieso dann "blau machen?". hach, vielleicht einfach, weil, hat der Arzt dann das ersehnte Attest ausgeschrieben und man befindet sich in der herrlichen Lage einen oder zwei Tage dem einen im Moment nicht gerade verwöhnenden Arbeitsplatz fernzubleiben, man sich dann bei Sonnenschein und warmen Wetter einfach auf eine Wiese liegend, den blauen Himmel anschauen und einfach vor sich hin träumen kann oder aber, ist es zu kalt, sich den blauen Himmel vom Fenster eines netten Cafes bei einer schönen Tasse heißer Schokolade oder einem Cappuccino, von innen ansehen kann, ohne dass die FInger wegen Kälte blau anlaufen. Ach, schon wieder "blau!"

Jedenfalls, ich liege natürlich nicht mehr im Bett, an diesem Montag, wie man schwerlich feststellen wird, sonst gäbe es diesen Bericht nicht, ich bin auch nicht zum Arzt gegangen und hab auch nicht sonstwie "blau" gemacht. Und die von mir projezierten möglicherweise unleidlich erfolglosen Aufgaben, an die ich herangegangen bin, waren dann doch nicht alle so unfruchtbar. Mit manchen Dingen bin ich sogar noch einmal mit einem "blauen Auge" davon gekommen. Na also, geht doch. Irgendwie ist der Montag, der "blaue" irgendwie auch ein "grüner", wie der Gründonnerstag! "Grün" die Farbe der Hoffnung. Na denne, ist doch alles gut. Haben Mamas & Papas doch schon vor zig Jahren gesungen. So schlecht ist der Montag gar nicht. Man muß ihn nur wollen und sich davor verwehren, die Bettdecke über den Kopf zu ziehen.

Hach, ich wünsche allen, einen wunderschönen Montag, keinen blauen, sondern einen "grünen" mit aller Hoffnung auf ein gutes Ende aller unerledigten, ausstehenden Aufgaben, die doch das Leben so bereichern und man am Ende das Gefühl hat, siehste "geschafft!":-)
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