10. Oktober 2008
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18:36
Ich freu mich immer, weil es eigentlich viel zu selten geschieht, wenn ich das Töchterchen in Aachen besuchen kann. Zu einen gefällt mir Aachen sehr gut, es lädt zum Flanieren durch viele nette kleine Straßen mit noch individuellen Geschäften, in denen man noch mit den Besitzern plaudern kann, über Herkunft und Art ihres Sortiments. Ich liebe das indische Restaurant, in dem ich köstliche Speisen, deren Duft meinen Geruchs- und Geschmackssinn betören und ich mag die familiäre Athmosphäre in dem kleinen Raum, wo man bis hinein in die Küche schauen kann.
Es kitzelt mich immer schon im Bauch, wenn ich die fünf Etagen in dem alten, etwas heruntergekommenen Altbau hinaufsteige, natürlich vor allen Dingen, weil ich mein Töchterchen wiedersehe, aber auch, weil ich endlich mal wieder WG-Luft schnuppern kann. Ich gehöre wohl zu den Müttern, die keinen Schock erlitten haben, als ihr Kind verkündete, sie gründet eine Wohngemeinschaft, im Gegenteil. Hab ja selber einige Jahre in selbiger verbracht und denke heute noch mit Wehmut an die schönen Zeiten, damals in Kalkar b. Euskirchen. Ach Mensch, war das herrlich! Schon allein unser Auto, ein alter Opel-Rekord mit lauter blauen Sternchen bemalt war eine Atttaktion für die restlichen, alteingesessenen Dorfbewohner. Die langen Haare und das Hippi-Outfit war besser als jede Fernsehsendung für einige. Ach war dat lustig, man wußte genau, jetzt stehen sie wieder hinter den Gardinen und schauen klammheimlich zu uns herüber! Ne, sie haben nie gewagt, uns zu fragen, wie wir wohl zusammenleben. Aber ihre Kinder, die waren immer sehr zutraulich, mit denen kamen wir oft ins Gespräch. Und da kam dann schon mal hin und wieder ein Klopser, z.B.:"Schlaf ihr alle in einem Bett?" Oder:"Warum habt ihr keine Gardinen vor dem Fenster?" Ach, was haben wir gelacht. Und nach einiger Zeit, spätestens nach der Dorfkirmes, als wir mit dem einen oder anderen einen drauf gemacht hatten, waren wir endlich ein bißchen akzeptiert, blieben aber immer schillernde Vögel!
Genau an diese Zeiten, muß ich immer denken, wenn ich in die WG zum Töchterchen komme. Alles relaxt, aus jedem Zimmer ne andere Musik, jeder Raum ein kleines exotisches Idyll auf seine Weise. In der Küche der Zettel, wer dran ist mit dem Klosaubermachen, wer den Müll runterzutragen hat und welche Döschen, Flaschen und Yoghurts wem gehören und woran man auf keinen Fall seine Hand legen darf.
Abends, wenn man dann nach Hause kam, erstmal ins Zimmer, Rückzug, aber sobald einem nach Geselligkeit war, die Küche, der Ort, wo immer jemand zu finden war und man noch spät in der Nacht plötzlich auf die Idee kam, einen Pflaumenkuchen zu backen und gerade dann die herrlichsten Diskussionen über Gott und die Welt, über Wünsche und Träume stattfanden.
Und jedesmal bin ich ein klein wenig neidisch auf diese WG-Idylle vom Töchterchen und sehne mich danach zurück.
Ich würd schon gern wieder, so mit anderen zusammen und nicht allein, gerade jetzt, mit zunehmendem Alter. Alles ein wenig unkonventioneller, aber finde mal einen, in meinem Alter. Ne, die meisten wollen ihre eigene kleine Burg mit Zaun drumherum und keinen Blick, nicht nie, in ihre heiligen Gemächer und schon gar nicht in den Kühlschrank.
Nächste Woche fahr ich wieder hin, auf jeden Fall und werd mich es mir mal wieder so richtig gut gehen lassen am Küchentisch vom Flohmarkt und es mir gemütlich machen, in dem alten ausgedienten Sessel, der es aber immer noch tut. Dort werd ich warten, falls sie noch nicht da ist und den Stimmen aus den anderen Zimmern zuhören und die leise Musik, die hier und da herübertönt. Und vielleicht, ja vielleicht, finde ich doch noch Gleichgesinnte, die nicht allein im Alter bleiben wollen. Wer weiß es schon!
Es kitzelt mich immer schon im Bauch, wenn ich die fünf Etagen in dem alten, etwas heruntergekommenen Altbau hinaufsteige, natürlich vor allen Dingen, weil ich mein Töchterchen wiedersehe, aber auch, weil ich endlich mal wieder WG-Luft schnuppern kann. Ich gehöre wohl zu den Müttern, die keinen Schock erlitten haben, als ihr Kind verkündete, sie gründet eine Wohngemeinschaft, im Gegenteil. Hab ja selber einige Jahre in selbiger verbracht und denke heute noch mit Wehmut an die schönen Zeiten, damals in Kalkar b. Euskirchen. Ach Mensch, war das herrlich! Schon allein unser Auto, ein alter Opel-Rekord mit lauter blauen Sternchen bemalt war eine Atttaktion für die restlichen, alteingesessenen Dorfbewohner. Die langen Haare und das Hippi-Outfit war besser als jede Fernsehsendung für einige. Ach war dat lustig, man wußte genau, jetzt stehen sie wieder hinter den Gardinen und schauen klammheimlich zu uns herüber! Ne, sie haben nie gewagt, uns zu fragen, wie wir wohl zusammenleben. Aber ihre Kinder, die waren immer sehr zutraulich, mit denen kamen wir oft ins Gespräch. Und da kam dann schon mal hin und wieder ein Klopser, z.B.:"Schlaf ihr alle in einem Bett?" Oder:"Warum habt ihr keine Gardinen vor dem Fenster?" Ach, was haben wir gelacht. Und nach einiger Zeit, spätestens nach der Dorfkirmes, als wir mit dem einen oder anderen einen drauf gemacht hatten, waren wir endlich ein bißchen akzeptiert, blieben aber immer schillernde Vögel!
Genau an diese Zeiten, muß ich immer denken, wenn ich in die WG zum Töchterchen komme. Alles relaxt, aus jedem Zimmer ne andere Musik, jeder Raum ein kleines exotisches Idyll auf seine Weise. In der Küche der Zettel, wer dran ist mit dem Klosaubermachen, wer den Müll runterzutragen hat und welche Döschen, Flaschen und Yoghurts wem gehören und woran man auf keinen Fall seine Hand legen darf.
Abends, wenn man dann nach Hause kam, erstmal ins Zimmer, Rückzug, aber sobald einem nach Geselligkeit war, die Küche, der Ort, wo immer jemand zu finden war und man noch spät in der Nacht plötzlich auf die Idee kam, einen Pflaumenkuchen zu backen und gerade dann die herrlichsten Diskussionen über Gott und die Welt, über Wünsche und Träume stattfanden.
Und jedesmal bin ich ein klein wenig neidisch auf diese WG-Idylle vom Töchterchen und sehne mich danach zurück.
Ich würd schon gern wieder, so mit anderen zusammen und nicht allein, gerade jetzt, mit zunehmendem Alter. Alles ein wenig unkonventioneller, aber finde mal einen, in meinem Alter. Ne, die meisten wollen ihre eigene kleine Burg mit Zaun drumherum und keinen Blick, nicht nie, in ihre heiligen Gemächer und schon gar nicht in den Kühlschrank.
Nächste Woche fahr ich wieder hin, auf jeden Fall und werd mich es mir mal wieder so richtig gut gehen lassen am Küchentisch vom Flohmarkt und es mir gemütlich machen, in dem alten ausgedienten Sessel, der es aber immer noch tut. Dort werd ich warten, falls sie noch nicht da ist und den Stimmen aus den anderen Zimmern zuhören und die leise Musik, die hier und da herübertönt. Und vielleicht, ja vielleicht, finde ich doch noch Gleichgesinnte, die nicht allein im Alter bleiben wollen. Wer weiß es schon!