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Ich schreibe einfach gern:)

Krimizeit...Totenfrau*...Totenhaus*...Totenrausch*

Die Abende werden länger. Es wird früher dunkel. Es locken uns Kerzenlicht, Teechen und das Sofa mit einem Krimi. Genau...Es ist Krimizeit.
 
Zu keiner Zeit des Jahres liest man einen richtigen Thriller so gern wie zu Anfang des schumrigen Novembermonats. Im Sommer liebt man doch eher die leichte Poesie oder sinnig sitzend in ein wenig philosophischer Lektüre versunken.
 
Und mich hat es auch gepackt. Angeregt wohl durch einen netten Menschen, der ebenfalls zur Zeit einen Thriller las. Könnte ich auch mal wieder, dachte ich, griff in mein Bücherregal und zog den ersten Band der Aichner-Trilogie *Totenfrau* heraus.
 
Ich lernte *Blüm* kennen. Eigentlich heißt sie Brünhilde. Aber sie haßte ihren Namen, den die Eltern ihr gegeben hatten. Der Vater hatte eine Leidenschaft für alte deutsche Sagengestalten. Daher. Sie haßte nicht nur ihren Namen, sondern auch ihre Eltern, genauer gesagt waren es eigentlich nur ihre Pflegeeltern. Man hatte sie aus einem Weisenhaus herausgeholt und adoptiert. Sie haßte nicht nur ihre Pflegeeltern, sondern die Zeit, die ihr von ihnen gestohlen wurde. Die Kinder- und die Jugendzeit. Denn... Ihre Eltern führten ein Bestattungsinstitut. Und obwohl sie sich vehement wehrte musste sie, während andere Kinder Freunde hatten, draussen auf der Straße rumtobten, ihrem Vater bei der Verrichtung seiner Arbeit in der Leichenhalle helfen. Nein, ihre Eltern waren nicht gut zu ihr. Sie waren grausam.
 
Aber ihr Tag kam. Eines Tages. Sie segelten in den Ferien zumeist mit dem Boot aufs Meer hinaus. Jetzt waren sie alt. Die Eltern. Und Blüm hatte es geplant. Sie mußten weg. Die Eltern. Und sie plante und erledigte. Die Polizei kam, sie schrie, erklärte, sie sei eingeschlafen und die Eltern seien weg gewesen. Man glaubte ihr. Der Polizist hieß Mark. Mark wurde ihr Ehemann. Sie bekamen zwei wunderbare Kinder. Mädchen. Blüm führte das Beerdigungsinstitut weiter. Mittlerweile liebte sie ihren Beruf, baute das Haus um. Kurz...sie waren glücklich. Die Vergangenheit vergessen.
 
Eines Morgens fuhr Mark mit seinem Motorrad zur Arbeit. Da geschah es. Ein Unfall? Er war sofort tot. Blüms Welt brauch auseinander. Die Sicherheit, die ihr die Familie, ihre Liebe zu Mark, gegeben hatte brach auseinander. Nichts war mehr so, wie es hätte sein sollen.
 
Da war noch *Reza*, der Mann, den Mark von der Strasse gerettet hatte, ihn erwischte, als er gerade einen Automaten knacken wollte. Mark war ein Guter. Er nahm ihn mit nach Hause und er arbeitete von da an bei Blüm in der Leichenhalle. Reza war da, er versprach ihr immer für sie da zu sein.
 
Blüm funktionierte. Sie woltle eine gute Mutter für ihre Kinder sein. Ihnen das geben, was sie selber nicht bekommen hat. Sie war für sie da. Sie arbeitete und in den freien Stunden schlich sie in das Arbeitszimmers von Mark und stöberte in seinen Unterlagen der Erinnerungen wegen.
 
Aber da fand sie etwas, was ihr den Atem nahm. Mark hatte vor seinem Tod an einem Fall gearbeitet, der kurz vor der Auflösung stand. Er hatte aber noch keinen Wind drum gemacht. Wollte abwarten, bis er alle Beweise gesichert hatte.
 
Einem furchtbarem Verbrechen war er auf der Spur. Drei Menschen, zwei Frauen, ein  junger Mann waren entführt und jahrelang in einem Keller gefangengehalten und dort bestialisch gefoltert worden.
 
Blüm war klar, der Tod ihres Mannes war kein Unfall mit Fahrerflucht. Das muß Mord gewesen sein.
 
Blum greift die Ermittlungen auf. Heimlich. Man hat ihr Mark genommen. Sie fand eine der Überlebenden der Gefangenen, eine Frau namens Dunja, ließ sich von ihr die Geschichte erzählen und bestätigen. Sie glaubte.
 
Es war nicht nur Rache, die sie ausüben wollte, weil man ihr Mark und damit ihr ganzes Glück genommen hatte. Sie wollte auch diese drei jungen Menschen rächen, die so grausam gequält und gefoltert wurden. Der Gerechtigkeitssinn. Wer sich so bestialisch an anderen unschuldigen Menschen verging, der verdiente den Tod.
 
Und so machte sie sich ans Werk die Männer, die diese Tat verübt hatten, denen  Mark auf die Spur gekommen war,  zu finden. Ich erzähl nun nicht mehr weiter...Es soll ja nur ein Einstieg sein.
 
Blüm hat mich mitgezogen in ihren Rausch der Rache. Und ich konnte mich nicht erwehren, ganz bei ihr zu sein. Genau dachte ich, diese Untiere haben es nicht verdient zu leben. Kennt Ihr das? Dass solche Gedanken manchmal in einem wohnen? Daß man so gerne mal seinen Peinigern (gedanklich) ein Messer in die Brust sticht oder einfach niederschießt. Tot für immer. Weg. Kein Unheil sollen sie mehr anrichten. Also, ich kenn das jedenfalls. Ich schäm mich auch nicht dafür. Ich weiß ja, dass in jedem Menschen alles wohnt. Niemand ist nur gut, liebevoll, nett, freundlich. Es kann Situationen in deinem Leben geben, denen du ausgesetzt bist oder warst, die solche Gedanken möglich machen. Und ich sage immer, ein Glück, dass man sich unter Kontrolle gehabt hatte oder irgendetwas einen davor beschützt hat, das zu tun, was man gern hätte tun wollen. Niemand ist vollkommen.
 
Ich habe alle drei Bände, ca. 1500 Seiten, wie in einem Rausch gelesen und mich hineinziehen lassen in Blüms Rachewelt, mit Empathie für Sie, aber auch dann wieder mit Ablehnung und doch hab ich immer mit ihr gebangt, dass sie selber es überleben wird. Weil..irgendwie konnte ich diese Rachewelt verstehen. Und es geht doch auch immer darum, zumindestens zu verstehen, warum Menschen Menschen Schreckliches antun. Das Verstehen ist zwar kein Trost, es macht nichts ungeschehen, doch es kann so etwas wie Frieden schenken mit sich selber.
 
Viel Vergnügen und packende Stunden auf dem Sofa allen, die sich gerne in dieser Zeit den Abrgünden des Lebens in Form eines Thrillers widmen möchten.
 
Totenfrau (Band 1), btb-Verlag
ISBN: 9783442749263
10,00 Euro  
 
Totenhaus (Band 2). btb-Verlag
ISBN:  9783442714421
9,99 Euro
 
Totenrausch (Band3), btb-Verlag
ISBN:9783442716942
9,99 Euro
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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