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10. Oktober 2008 5 10 /10 /Oktober /2008 17:17
Max war genau 2 Jahre und 11 Monate alt, als er in eine Spielgruppe sollte. Seine ältere Schwester war bereits im Kindergarten, die Mama zwar nicht berufstätig, aber sie wollte, das auch der Sohn schon einmal, sozusagen als Vorlauf, sich an eine Kindergruppe gewöhnte. Die Zeit war überschaubar, dreimal die Woche a drei Stunden.
 
Max hatte gemischte Gefühle, einerseits freute er sich, er war es leid, immer nur Eisenbahn im Küchenschrank seiner Mama zu spielen und das fünf Tage lang die Woche. Und die Spielkameraden in der Spielgruppe kannte er fast alle, schon allein durch seine ältere Schwester, es waren nämlich samt und sonders Geschwister derselben.
 
EIn kleines Problem gab es noch zu bedenken. Maß mußte sauber sein. Aber Max war auch sauber. Schon seit genau einem halben Jahr. O.k. hin und wieder passierte es mal, aber war das so schlimm?
 
Nun denn, Max kam in die SPielgruppe, alle Tests bestanden und er freute sich schon jeden Tag auf die Gruppe, die Kinder, das Spielen, die schönen Geschichten, den Stuhlkreis, das Märchenspiel und den Reigen am Schluß. NA ja, zwischendurch bekam er doch immer etwas Sehnsucht nach Mama, aber die Zeit verging meistens rasch.
 
Eines Tages passierte ihm Folgendes!
 
Max hatte sich den ganzen Morgen im Garten der SPielgruppe ausgetobt, saß danach zufrieden am Frühstückstisch, Hirsebrei und Pfefferminztee, lecker, Max mochte das gerne.
 
Endlich kam der von ihm herbeigesehnte Reigen, weil, danach kam meistens Mama und holte ihn ab! Schön ist es doch, auch wieder zuhause zu sein!
 
Max reihte sich ein, faßte Frau H., die Kindergärtnerin rechter Seitean die Hand und links, seine Lieblingsfreundin Louisa. Und los ging´s. Max dämpfte immer noch vom SPiel draußen, er war vom Temperament ein kleiner Choleriker, schwitzte schnell und hatte rote Backen.
 
Max merke plötzlich, das etwas mit ihm geschah, was er gerade jetzt, in diesem einen Moment, nicht unter Kontrolle hatte. Max trottete gemächlich und versunken im Reigen mit, als seine Lieblingsfreundin Louisa plötzlich sagte:" Frau H., es riecht komisch, nicht wahr?"
 
Frau H. ging zuerst drüber hinweg. Aber Louisa ließ nicht locker:" Frau H. riechen sie doch mal, es stinkt wie nach Aaa...!"
 
Aber Frau H. war eine kompetente und sichere Erzieherin, sie sagte nichts.
 
Max indessen spielte das Spiel "Ich bin Hase und weiß von nichts" und trotte gemächlich weiter im Reigen. Plötzlich jedoch fiel der Blick von Frau H. auf ihn. Mit großen Augen schaute er sie an und ohne, dass sie etwas zu ihm sagte, entgegenete er zielstrebig und sicher:"Na und! KAnn doch mal passieren!"
 
Das war´s. Der Reigen ging zu Ende. Max lief auf seinen Platz und da saß auch schon die Mama. Die Mama war auch sehr
lieb, sie sagte nichts, nahm ihren kleinen Max, ging mit ihm nach Hause, setzte ihn kurzerhand unter die Dusche und vorbei der ganze Spuk.
 
Am anderen Morgen brachte seine Mama ihn wieder zur Spielgruppe und Frau H. empfing ihn mit einem Lächeln und seine Mama mit einem Augenzwinkern Das ist ihm nie wieder passiert.
 
So kann´s gehen! Ein Kind, das in einer inneren und äußeren Sicherheit groß wird, wächst auch mit einem gesunden Selbstbwußtsein heran, das kann auch schon mal ein Malheur gut wegstecken.
 
Ich hab die Geschichte nie vergessen, weil sie mir den SPiegel vorhält. So ein Selbstbewußtsein und eine Gelassenheit fehlt doch manchmal so manchen Erwachsenen!
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