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21. Februar 2009 6 21 /02 /Februar /2009 13:12

Früher, also das stimmt, da hab ich sie ja immer belächelt, die Horter, Einkäufer für schlechte Zeiten. Hast Du mal einen Blick in ihren Kühlschrank geworfen, da türmten sich Berge von Lebensmitteln. Der Gang in den Keller bewies es erst recht, hier hatte man vorgesorgt für alle Eventualitäten. Jedoch, immer wieder überraschten mich dann die Ausmistaktionen. Abgelaufene Konserven, Flattertiere in Tüten abgepackten Mehls und sonstigen Getreideprodukten. Naja, ich dachte immer, muß ja jeder selber wissen, oder?

Ich jedenfalls hab nie gehortet, gesammelt, für die Fälle, den Tag X oder so. Ich hab bisher immer nur das gekauft, was ich wirklich so brauchte für den Tag. Klar, da gab es auch mal ne Pizza auf Vorrat für Keine-Lust-ich-koche-heut-nicht-Tage, oder mal schnell ne Fertigsauce für die Spagetthi, auf die es einen doch noch am späten Abend gelüstete, oder weil mal eben eines der Kinder ins Haus schneite und Hunger schrie, aber vom Mittagessen nichts mehr übrig war.

Aber jetzt komm ich doch ins Grübeln. Hab ich das alles richtig gemacht. Wohl nicht? Denn! Jetzt hat die Bundesregierung, wie ich in einer Zeitung  las, öffentlich dazu aufgerufen, Vorräte anzuschaffen. Für alle unvorhergesehenen Unwägbarkeiten, für die Talfahrt der deutschen- nein, ja eigentlich weltweiten Wirtschaftskrise. Hoppla! Ich stutze und staune und denke, Röschen sollste jetzt etwa auch? Aber wo fange ich an? Was kaufe ich! Ich bin da eigentlich ganz unorganisiert, muß ich sagen. Konserven, Brot, vielleicht Schwarzbrot, wie beim Kommiß damals, Knäckebrot oder so. Soll ich jetzt den Kleingarten doch wieder auf Vordermann bringen und alles, was in diesem zu ziehen ist, anpflanzen, um dann nach der Ernte eine Fülle von Gläsern mit eingelegtem Obst und Gemüse herstellen? Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Ratlos sinniere ich vor mir her.

Aber! Gott sei Dank, die Bundesregierung weiß Rat. Mit der Aktion Eichhörnchen, mit der sie zum Anlegen von Futterräten aufruft, gibt sie eine genaue Anleitung, was man unbedingt im Haus haben sollte. Die Liste ist gar nicht so groß.

Man nehme also, so sagt die Bundesregierung, pro Person, für ein Jahr ausreichend:

170 kg Weizen oder anderes Getreide im ganzen Korn,
45 kg Zucker oder Honig (Zucker hält jahrzehntelang,  Honig ist unbegrenzt lagerfähig),
45 kg Magermilchpulver (Haltbarkeit wird meist mit mehr als zwei Jahren angegeben, in Wirklichkeit kann man es sogar länger lagern)
6 kg Salz (trocken unbegrenzt haltbar)

Und, noch ein ganz wichtiger Ratschlag. Wenn man keinen guten Kontakt zu einem Bauernhof hat oder eben keinen eigenen Schrebergarten besitzt, dann solle man möglichst schnell den Kontakt herstellen. Stabile Kontakte zu Bauernhofbewirtschaftern gewährt stabile Sicherheit für, wie ich sagte, alle Eventualitäten.

Ach ja, und bevor ich es vergesse, ganz wichtig: Ein Brotbackautomat muß her, unbedingt.

Ja, dann werd ich mal losziehen, wahrscheinlich miete ich mir einen Anhänger für´s Rädle oder einen Handkarren. Ich bin nur ein bißchen in Sorge, was werden wohl die Nachbarn denken? Und! Bekomme ich in meinem Bio-Supermarkt meines Vertrauens überhaupt die Mengen an Getreidevorräten und wie werden die mich wohl anschauen, wenn ich da mit meinem Handkarren einziehe. Naja, vielleicht denken sie ja auch, ich hätte mich nur selbständig gemacht, Bäckerei oder so. Ist ja auch egal, oder? Man soll nicht drüber nachdenken, was die Nachbarn etc.  von einem denken, sondern nur an sich selber. Und sicher ist sicher, nicht wahr.

Ab heute werd ich also ein Eichhörnchen. Naja, und wenn die Eventualitäten doch nicht eintreffen, kann ich ja immer noch ne Backorgie veranstalten oder das Brot den Armen schenken. Umsonst isset bestimmt nicht.




 

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20. Februar 2009 5 20 /02 /Februar /2009 17:55

Ich geb´s ja zu. Ich habe es getan. Ich tue das sonst nie. Nicht, weil ich es sonst gräßlich, ungesund oder gewöhnlich finde. Nein! Ich hab einfach keinen Appetitt darauf.

Aber am Tag danach, da kommt er immer, dieser Heißhunger auf das, was man allgemein als dick machend, fett und ungesund beschimpft. Ich kann mich dagegen gar nicht wehren. Ich frage mich jedes Mal, wieso ausgerechnet nach diesem Tag oder an diesen Tagen überhaupt? Ist es vielleicht die Trägheit, die sich nach durchtanzten und schwindelgeschunkelten Nächten einstellt. Dieses Phänomen des Nachkaters. Nein, das kann es nicht sein. Denn katermäßig fühle ich mich eigentlich nicht. Soviel war es dann doch nicht. Aber dennoch ist es da, dieses Gefühl, dieses Verlangen jetzt etwas gourmettechnisch ganz  Ungehöriges zu tun. Sich dem Farbenspiel in rot-wieß einfach hinzugeben, es sich einzuverleiben, mit den zarten, knusprig-braunen kleinen, herrlich schmeckenden Knusperkartoffeln zu vermischen und die in kleingehackten Stückchen der ebenfalls, ich weiß-gar-nicht-so-recht-was-drin-ist-Currywurst bedingungslos auszuliefern, vor lauter Verlangen.

Jedenfalls heute, wir lagen lethargisch auf dem Sofa, meine allerliebste Tochter und ich und sinnierten darüber, was denn auf den Teller käme. Da ich nach Fortbildung und ein wenig Hausputz meine Pflicht für heute erfüllt  und, wie gesagt, eine leichte Trägheit nicht nur im Denken, sondern auch den Körper ergriffen hatte, war ihr und mir nicht nach großartigen Kochgelagen. Ich dümpelte so vor mich hin, als sich in meinem Kopf Bilder eines wunderbar duftenden, in zarten Farben gehauchten Papptellers mit der daraufliegenden Currywurst mit Fritten manifestierten. Nur, ich traute mich nicht so recht. Ich meine, auszusprechen, wovon ich träumte, schon seit einigen Stunden. Bis ich meinem Herz einen Schubs gab und gegen alle verächtlichen Blicke, mit denen mich jetzt wahrscheinlich , alle gesundheitsbewußten und auf die Linie, die schlanke, achtende Mitmenschen mitleidig angesehen hätten, nein, wahrscheinlich wären diese Blicke weit vom Mitleid entfernt, eher würden sie wohl in die Richtung:" Wie kannst Du nur Röschen", oder das ist einfach nur ordinär. Bäh.... dann bin ich halt einfach einmal ordinär. Ich stehe dazu. Und so faßte ich mir ein Herz und antwortete auf die erneute Frage meiner allerliebsten Tochter, worauf ich denn jetzt Hunger hätte, ganz zart und leise:" Fritten mit Currywurst!". So! Jetzt war es raus.

Ihre Antwort war überraschend! Jau, Mum, genau dat iset. Das will ich auch. Laß es uns tun. Auf meinen Einwand, jetzt in die Frittenbude zu gehen, um das heißhungrig, ersehnte, der Speichel floß schon bei dem Gedanken daran in Strömen, zu erwerben, nicht den gesundheitstechnischen Vorschriften entsprach und naja, es ja auch ein wenig gewöhnlich sei, meinte sie nur:" Mum, Pommes sind Kult!" Aha! Na dann......

Also nix wie hin in unsere Stammpommesbude mit keinem schöneren Name wie "Tischlein deck Dich!". Allein schon der Name löst Assoziationen von Erfüllung, Befriedigung und ewiges Glück aus, wie ich finde. Wer denkt nicht dabei an das schöne Märchen, in dem der Besitzer dieses Tischleins alles was sein Herz begehrte, auf den besagten zaubern konnte. Das "Tischlein deck Dich", diese unsere Lieblingspommesbude existiert schon seit zig Jahren hier bei uns in Nippes in der Mauenheimer Straße. Und ja, sie ist tatsächlich Kult. Und es stimmt, man braucht gar nicht verschämt in die nach Fritten- und Gyrosfett duftenden Räume mit einem gewissen Schamgefühl zu treten, nein, jeder kann sich hier selbstsicher, selbstbewußt und zielgerichtet auf das Objekt seiner Begierde stürzen. Und ich sag Euch was, hier trifft man Jeden, irgendwie und irgendwann.

Und genau so bestellte ich es, stark und selbstbewußt, zweimal Pommes mit Currywurst. Ach, war das eine Erleichterung. Siegessicher, glücklich in Vorwehen auf die nun bald erfüllte Sehnsucht, radelte ich nach Hause. Sie wartete schon auf dem Sofa, dem roten. Wir stellten das Fernsehen an, packten unsere Portionen aus und gaben uns inbrünstig dem Genuß der gewöhnlichen Pommes-Currywurst-Mischung hin. Einfach herrlich. Im Fernsehen lief bei Arte gerade eine Dokumentation über die Entwicklung von Mitgefühl im Gehirn des Menschen, Sehr interessant, wie ich fand. Ja, und ich dachte noch, ich hätte jetzt auch Mitgefühl mit jedem, der sich jetzt ähnlich wie wir, diesem Heißhunger hinzugeben wünschte, aber gewisse ernährungsbewußte Vorschriften ihn daran schlicht und ergreifend hinderten. Was für ein Leid, welch ein Elend. Nicht zu können, was man will und was man wünscht.. und wenn es nur Fritten mit Currywurst ist... Und man kann es mir glauben... es gibt sie, diese Menschen, die es wenn, dann auch nur heimlich tun, ja, die es schlicht und ergreifend vor sich selber verheimlichen, wenn es sie denn dann einmal überkommt.

Gott sei Dank, gehöre ich nicht zu dieser Sorte Spezie. Ich kann mich hingeben, voller Verlangen, auch demgegenüber, was sonst so eigentlich verpönt ist.-) Naja, und meiner Figur wird es schon nicht schaden, ich tue es ja nur selten, aber wenn, dann heftig.-))

Lecker war es, ausnahmslos. Ich bin einfach ein Genießer. Und, o.k., ich geb´s ja zu! Danach hab ich mir einen Luxus-Grappa geleistet;-) Das mußte sein.

Bon Appetitt! Ein Rezept erübrigt sich, Zutaten sind klar ersichtlich und sicher wird wohl jeder eine besondere Pommesbude in seiner Nähe haben, an die er sich mit Vertrauen wenden kann:-) Tut einfach mal, wonach es euch gelüstet. Es ist gar nicht so schwer und tut auch gar nicht weh. Es gibt gar nix zu bereuen.-)

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31. Januar 2009 6 31 /01 /Januar /2009 14:15

Es hat einfach peng gemacht. Genau, dachte ich...so ist es...warum nicht gleich so... obwohl schon die letzten Jahre haben mich immer mehr dahinter kommen lassen, das Suchen ist ermüdend...
 
Und heute Morgen war es dann klar. Seit Tagen hatte ich gesucht, wie ne Verrückte. Vor Weihnachten hatte ich mir drei Karten für die lit-cologne gekauft, stolz wie oskar, freudig erregt, Vorfreude ist ja bekanntlich die Beste. Der Sloterdijk wird mir erzählen, wie man das Leben ändern kann. Gerhard Polt & Trio Converso werden mir erzählen, wo ich auf keinen Fall "mehr nimmer hinfahren tun soll",-) und Salwa Al Neimi wird S. Addonia treffen und erzählen, wie das so mit Lust und Liebe im Islam geht.
 
Jedenfalls...die Karten waren weg!! Weg, einfach weg! Ich hab gesucht wie bekloppt, Schreibtisch, sämtliche kleine Depots, wo ich so dies und das verstecke, aufbewahre...alles leer. Heulkrampf, wirklich, ich hatte einen Heulkrampf. Ich meine, wenn man sich gerade so etwas rausnimmt, obwohl es eigentlich ja gar nicht geht, ist es doppelt schlimm. Nun... ich hatte mich abgefunden... weg ist weg.. kann man nix machen, wer weiß, wozu es gut ist, dachte ich noch so...
 
Ich hatte das Suchen aufgegeben. Meine Tante, Gott hab sie selig, sagte immer, weil, ich war ja eine Suchende, schon immer.... wollte und will wissen, Hintergründe der Familiengeschichte, warum Menschen so sind, wie sie sind....welchen Weg ich gehen soll, usw.usw....also sie sagte immer...such nicht so viel, vor lauter Wald findest du die Bäume nicht. Ich hab das nie verstanden....
 
Ich suchte also weiter...ich meine, ich hab auch viel gefunden, oft auch nicht das, was ich wirklich brauchte.....Aber an Erfahrung reicher, wurde ich, natürlich.
 
Ständig sucht der Mensch...die richtige Ausbildung, den/die richtige Partner(in) für´s Leben, die gut bezahlte Arbeit, die guten Freunde, die interessantesten Hobby, Urlaubsziele usw.usw.. Suchen, suchen suchen...
 
Ich hab auch schon viel verloren in meinem Leben und es nicht wiedergefunden. Nix zu machen. Menschen, Gegenstände, Werte, Ideale, Gesundheit, alles, was man halt so verlieren kann.
 
Heut Morgen, ich hab gar nicht gesucht, eigentlich doch, nach etwas anderem, einer Karte für meine Tochter, die ich ihr zusammen mit ein paar Sachen, schicken wollte. Und was denkt man, was ich da finde?? Die Karten, ach herjeh, ich hab getanzt und gelacht. So was.... genau so ist es, dachte ich, da war der Knoten geplatzt....
 
Such nicht mehr, Röschen, finde nur noch. Laß das Leben dich einfach finden...Mensch, wieviel Erfahrungen hab ich doch da auch schon gemacht in meinem Leben... warum nicht immer so?
 
Übrigens, ich bin in den letzten Monaten oft gefunden worden und es war schön:-)...
 
Mir gefällt der Gedanke außerordentlich, mich in Zukunft nur noch finden zu lassen...
 
In diesem Sinne, das Leben erzählt Geschichten vom Suchen und Finden....
 
Aber Gefunden zu werden ist äußerst beglückend und strengt nicht so an, man verschwendet keine Energien für Erwartungshaltungen und die Freude über das unerwartete Glück ist doppelt groß.
 
Ich glaub, ich bin mal wieder ein großes Stück weiter gekommen, obwohl ich gar nicht gesucht habe,-)) Ich setz mich jetzt einfach hin und warte....

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22. Januar 2009 4 22 /01 /Januar /2009 12:32

Ich geh nicht gern einkaufen. Das ist nunmal so. Also, ich meine nicht im Sinne, es wäre für mich ein bedeutendes Ereignis des Tages. Mal rauskommen und so. Bei vielen Menschen ist das ja so, wenn ich so meine Nachbarn beobachte, gerade die alten Leute, laufen oft mehrmals am Tag. Und wenn man dann in den Einkaufswagen schaut, ein oder zwei Teile. Haben sie was vergessen, frag ich dann schon mal die ältere Dame, wenn ich sie das dritte Mal am Tag mit der Einkaufstasche laufen sehe. Nö, sagt sie neulich, mir fällt nur hin- und wieder was ein und außerdem komme ich dann mal unter die Leute. Nun denn, also zu den Spezies gehöre ich nicht, noch nicht, wer weiß, was kommt.

Supermarkt ist also für mich immer ein Angang. Ich brauch meistens nicht viel. Nur so dies und das an Frischem, was mein guter Göttergatte nicht aus dem Großhandelssupermarkt für die Woche mitbringt. Ich fühl mich meistens schon erschlagen, wenn ich zur Tür hereintrete. Waren über Waren, Angebote über Angebote, Stimmengewirr, Musikberieselung und das nicht immer vom Feinsten. Nervende Kinder, jedenfalls in den Augen ihrer Mütter, dabei zeigen sie nur laut und deutlich, was ich selber empfinde, keine Lust auf das Procedere. Manchmal auch kleine Streitereien zwischen alten Eheleuten. Du hast vergessen..mir doch egal, was du heute kochst....immer dasselbe mit Dir, du hast keine Lust mit mir einzukaufen...oder was auch immer... Es ist interessant wiederum den Gesprächsfetzen zu lauschen...man erfährt viel über den Menschen an sich:-)

Zielstrebig, auch ohne Einkaufswagen, bei der geringen Menge, die ich brauche, paßt das alles in einen Arm, schiebe ich mich also durch die Gänge. Schieben, nicht, weil, wie ichs schon sagte, es ein besonderes Lustempfinden ist, durch die Warenregale zu streifen, sondern, weil der Vordermann, immer hab ich einen Vordermann, gemütlich, genüßlich, fragend, suchend, interessierend vor mir her dattelt. Überholmanöver sind oft schwierig und verursachen im Vordermann ein schlechtes Gewissen, möglicherweise. Das will ich ja nicht. Also, übe ich mich in Geduld und trotte hinterher. Die Verkäuferinnen und Warenauffüllsortierer haben mein tiefstes Mitgefühl. Sie werden angemosert, nach Dingen gefragt, die sie meistens nicht wissen.

Aber auch ihren Gesprächen zu lauschen ist immer höchst interessant. Sätze wie:" Hat der Jupp gestern noch angerufen, der wollte doch mit Dir ein Bierchen trinken gehn?" Die Antwort dann:" Nö, der Heini, der soll mir bloß vom Leib bleiben, han isch ihm och schon tausend Mal jesaat, aber der läßt nicht locker!" Darauf die Rückantwort:" Der liebt Disch evens, Rita, un der hät doch Jeld, üverläch dir dat doch noch ens!" Soweit zum Thema Frauen und Liebe;-)

Jedenfalls, dat Rita  rief heute Morgen durch den ganzen Supermarkt, "Heidi, wo is de Bückware?"

Das war ein Grund für mich kurz innezuhalten. Bückware! Was ist dass denn, dachte ich. Da die Beiden aber unansprechbar aussahen, gestreßt, genervt, was weiß ich auch, ich selber wenig Lust verspürte, nachzufragen, jedoch wissen wollte, überholte ich dieses Mal meinen Vordermann, um meinen Einkauf schnell zu erledigen, um dann mal schnell im PC googlen zu können, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Denn... so dachte ich, z.B. Bückware... bedeutet das etwa..dass es Ware ist, die Käufer weniger interessieren... oder für Käufer, die fit und agil sind und daher auch mal nach unten greifen können.. Aber, ich hab mich eines Besseren belehren lassen.

Tipp, tipp, tipp "Bückware!". Zack, da hatte ich das Ergebnis. Haha, wußten Sie es also, was man unter Bückware versteht? Jetzt seh ich einiges klarer!

1) Mit Bückware bringt in erster Linie zum Ausdruck, dass es sich um Ware handelt, für die man sich bücken muß, sei es der Käufer, andererseits der Verkäufer. Klar, hab auch nix anderes gedacht.

2) Gebraucht wurde dieser Ausdruck erstmalig seit Kriegsbeginn 1939, als im deutschen Reich die Rationalisierung von Lebensmitteln und Textilien eingeführt wurde und Bezugsgutscheine ausgeteilt wurden.

3) In einer Zeit der Konsumfülle unseres Heimatlandes benutzte man diesen Ausdruck z.B. für Waren, nach denen man eher schamhaft fragte...Sie können sich sicher vorstellen, was ich damit meine:-)

4) Und das ist der interessanste Punkt, denn so, hatte ich das noch nie beobachtet. Keine Ahnung, warum. Also, nicht das ich nicht.... aber eigentlich bei mir eher intuitiv, sowieso wegen Kostenersparniss und so und mich nicht über´s Ohr hauen lassen wollen....

Also, was ich sagen will, zum 4. Punkt ist also, dass Bückware in unserer heutigen Zeit der Marktwirtschaft keine andere Bedeutung hat, als dass man die Ware ohne Namen, also keine Markenprodukte bekannter Hersteller, etwas verstecken will. Will sagen, der Verkäufer achtet darauf, dass der Kunde die überteuerte Markenware schnell und zielstrebig im Griff hat. Die meistens gleichwertige Ware, ohne Markenname und auch noch billiger, soll also nicht direkt ins Auge fallen.

So ist das also, mit der Bückware! Haben Sie das gewußt! Na dann aber aufgepaßt beim nächsten Einkauf. Lassen wir uns nicht verar....sie wissen schon! Wir passen auf, oder? Wir fragen nach?

Wußten Sie übrigens was ein "Warentrennhölzchen" ist,-)

Ich bin gespannt auf die Antworten und überhaupt...schönen Tag noch beim Einkauf, äh...beim Bücken,-)

Röschen

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19. Januar 2009 1 19 /01 /Januar /2009 21:47

Ich bin die Krimi-Mimi, sagt mein guter Göttergatte immer. Ich schau wenig fern, aber wenn, dann gehören Krimis dazu. Daher glaube ich, sagen zu dürfen, ich hab echt Ahnung. Die Krimis im deutschen Fernsehen kann man meistens vergessen. Es gibt wenige, die es verstehen, einen von Anfang an zu fesseln, seien es die Handlungen, manchmal oft an den Haaren herbeigezogen, die Regieführung, die Besetzung sowie die Kamereinstellungen.

So hält mich, wenn ich denn dann daheim bin und nichts anderes vor habe, ein Krimi immer vor´m Fernseher fest.

So auch am vergangenen Wochenende. Der ZDF-Krimi mit Bella-Block. Ja, und es stimmt, ich bin vielleicht nicht normal, sagt mein guter Göttergatte oft, aber an diesem Punkt hat er wirklich Recht. Während die meisten Frauen auf ansehnliche Kommissare mit Dreitagebart stehen, steh ich halt auf Bella, Bella Block. Was, ihr kennt Bella Block nicht. Dann habt ihr was verpaßt. Leider. Denn nun hat sie das Handtuch geschmissen. Gott sie Dank nicht für immer. Das ZDF, wohlwissend um das Charisma besagter Ermittlerin, gespielt von Hannelore Hoger, hat sich da schon was ausgedacht und einiges in peto.

Ich glaube, behaupten zu können, fast alle Folgen von ihr gesehen zu haben. Und es war nicht eine dabei, die mich mißgestimmt oder Langeweile in mir verbreit hatte.

Warum eigentlich nicht, im Gegensatz zu vielen anderen Serien. Nun, das liegt oder lag wohl daran, dass Bella eine Frau darstellte, die mitten im Leben stand, konsequent, tatkräftig, ehrlich zu sich selbst und anderen, niemals heuchelte, sondern geradeheraus sagte, was sie dachte. An die Kriminalfälle, die sie zu lösen hatte, ging sie mit starker Intuition und Sensibilität heran. Sie hatte ein Gespür für Menschen, ihre Lebensweise, ihre Lebensgeschichte, ihre Wünsche, Sehnsüchte und Abgründe. Obwohl, jedenfalls kam das in den Serien nie zum Ausdruck, sie  sich kein größeres Psychologiewissen angeeignet hat, war sie eine perfekte Psychologin. Und zwar aus ihrer Menschenkenntnis heraus. Es war ungeheuer beeindruckend für mich, wie sie zwischen den Zeilen las. Ein Satz, eine kleine Geste, ein kleines Beweismaterial ihr sofort ins Auge fiel. Dazu braucht man ein klares Sehen, mehr als alle anderen sehen, oberflächlich. Sie sah Dinge, die niemand anderem auffielen.

Und sie zeigte Gefühl, Mitgefühl aber auch klare, grenzengebietende Abneigung den Tätern gegenüber, je nachdem, wie sie es verdient hatten. So auch in dieser letzten Folge, die am heutigen Abend im ZDF lief. Ein Zweiteiler war es. Und auch Zweiteiler halten mich meistens ab. Nicht so Bella.

Dazu kam, dass auch ihre persönliche Geschichte ihrer Lebensbeziehung zu ihrem Partner, in dieser Folge ein Ende nahm. Und was waren das herrliche Szenen. Ein Traum von Beziehung, den die beiden gespielt hatten. Was hab ich köstlich lachen müssen, ob der kuriosesten Geschichten, die die Beiden miteinander durchgestanden hatten. Der Umgang miteinander war einfach vorzeigewert. Und dennoch, am Ende stehen Beide vor dem aus. Und wie sensibel und feinfühlig der Regisseur dieses Ende gezeigt hat, berührt mich. Alle Facetten der Gefühle in ihr und ihm, waren deutlich zu erkennen, ohne viele Worte.

Bella mal wieder verstrickt in ihrer Arbeit, den Mord an einer jungen Frau, die zuerst von ihrem schwerst brutalen Mann halbtot geschlagen wurde, der sich dann aber verflüchtigt hatte und natürlich des Mordes verdächtigt wurde, nachdem man seine Frau dann tot aufgefunden hattte. Wieder mal ist es den Regisseuren gelungen ein Thema anzusprechen, dass nicht irgendwo herbeigeholt wurde, sondern tagtäglich in den Häusern geschieht. Gewalt in brutalster Weise an Frauen durch ihre Ehemänner. Diese selber irgendwann einmal traumatisiert, ihre Gerfühle nicht beherrschend, nicht fähig in einer normalen, respektvollen Partnerschaft zu leben.

Bella, wie immer hat den richtigen Riecher. Obwohl, ich sagte es meinem guten Göttergatte schon in der ersten Folge, ich wußte auch sofort, wer der wirkliche Täter war. Das mag ich normalerweise nicht. Denn dann ist für mich die Spannung raus. Aber auch das hat mich nicht davon abgehalten, die heutige zweite Folge bis zum Ende gespannt und total weg zu verfolgen. Eben weil so viele Eindrücke und Themen angesprochen wurden. Gewalt, die man in der Kindheit erfahren hat, das Aufwachsen von Kindern in Heimen oder bei Pflegefamilien, die zu starke Bindung eines Sohnes an die Mutter, die Freiheit in einer Partnerschaft, die jedem zusteht oder wo man Kompromisse machen muß, aber auch das Thema, den Mut zu haben, eigene Wege zu gehen.So Bellas Mann, der nach einer Krebserkrankung zu sich selber finden möchte. Der sich ein Segelboot kauft, zuerst davon träumt, Bella möge mit ihm durch die Welt segeln. Aber das ist nicht ihr Weg. Sie liebt ihre Arbeit, ihr Leben, so wie es sich bis dahin dargestellt hat. Und so finden die Beiden nicht mehr zueinander.

Starke Worte von ihr ausgesprochen in seine Richtung, als er ihr, trotz der Durchsetzung seiner eigenen Wünsche sagt, ich bin immer für dich da. Starke Worte, die sie sagt." Ich brauche dich nicht!". Vielleicht ist es auch das, was die Person Bella Block in mir so angerührt hat, diese klare Authentizität, dieser Wille, zu sich selber zu stehen und sich nicht verbiegen zu lassen, von nichts und niemanden.

Jedenfalls ich stand kurz vor´m Wasser, wie man so schön sagt. Nicht, weil die Trennung endgültig war, sondern eher, weil sie da so einfach stand, in der Nacht mit einem aufgeschlagenen Buch und die Sätze las., von einem meiner Lieblingsdichter, Theodor Storm und die ich hier einfach mit veröffentliche:

"Die Zeit ist hin; du löst dich unbewußt,
und leise mehr und mehr von meiner Brust
ich suche Dich mit sanftem Druck zu fassen,
Doch fühl ich wohl, ich muß dich lassen.

So lass mich denn, bevor du weit von mir,
im Leben gehst, noch einmal danken dir,
und magst du nie, was rettungslos vergangen,
in schlummerlosen Nächten heimverlangen.

Hier stehe ich nun und schaue bang zurück
vorrüber rinnt auch dieser Augenblick,
Und wieviel Stunden dir und mir gegeben
Wir werden keine mehr zusammenleben."

Da ist mir richtig schwer um´s Herz geworden. So ist es wohl. Wir müssen sie gehen lassen, unsere Bella Block.
Sie muß ihn gehen lassen, ihren Liebsten. Halten kann man Niemand. Und sicher ist es auch richtig, dass das ZDF losläßt. Neue Gesichter wollen gezeigt werden, andere Möglichkeiten wollen ausprobiert werden. Das ist schon ganz in Ordnung.

So laß auch ich sie gehen, die Bella. Sie war eine der besten ihrers Metiers, dass ich im Fernsehen unter dem Genre Krimi gesehen habe. Das wird bleiben. Und ist ist ja versprochen, ab und zu, schaut sie nochmal rein, ins Kommissariat und steht mit ihren Diensten zur Verfügung. Bella Block, gespielt von Hannelore Hoger, ich weiß nicht, wieviel Preise sie schon für diese Rolle bekommen hat. Verdient, absolut. Nicht nur authentisch gespielt, sondern auch eine authentische Frau, die sich einen shit Dreck darum gekümmert hat, ob ihr Gesicht Falten aufweist und dass sie älter geworden ist. Die einfach Mensch in ihren Rollen war und auch als Schauspielern als Mensch rüberkam.





 

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15. Januar 2009 4 15 /01 /Januar /2009 18:11

Was für ein lustiger Anfang des Tages. Nachdem ich kurz in den Blog geschaut habe, schwinge ich mich mal wieder auf´s Rad und fahre Richtung Zentrale des Glücks. Termin 11.oo Uhr! Die Sonne scheint, sie blendet und versperrt teilweise die Sicht. Aber schön ist es, trotz dass die Luft feucht und kalt ist. Was für ein Tag! Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, jedenfalls, alle sind zuvorkommend, freundlich, geben mir Vorfahrt, auch an Stellen, wo es eigentlich nicht nötig wäre. Ich bin zufrieden. Das ist schön.
 
Während mein iPod läuft, der Wind mir um die Nase weht, wehen meine Gedanken durch den Kopf. Sie rasen in einer Geschwindigkeit, dass ich sie nicht aufhalten kann. Gedanken um das Thema Säure. Nun, ich will keinen wissenschaftlich-biologischen Vortrag über Säure halten, dazu bin ich jetzt zu faul, da müßte ich ja googlen. Dennoch, wissen wir, Säure kann positiv und negative Auswirkungen haben, je nachdem. Einem Menschen, dem man Säure ins Gesicht oder andere Körperteile spritzt, wird ewig an den Folgen zu leiden haben. Manchmal hilft nur Transplatation. Schlimm. Menschen, die mit Säure arbeiten, helfen sich, tragen zum Schutz, spezielle Kleidung, zur Abwehr, falls...mal was passieren sollte.
 
Also! Wieso ich auf Säure komme? Nun! Es gibt auch eine andere, nicht sichtbare, fass- und greifbare Säure, die "Moralinsäure!"
 
Ich kenne sie zu genüge. Ich beobachte sie jeden und jeden Tag. Es passieren Dinge auf der Welt, die wir negieren wollen, die wir lieber nicht sehen wollen. Menschen werden zu Mördern, Betrügern, Dieben, Lügnern....und unsere Gesetze, unser Gewissen und unsere Moral sagt uns genau, was richtig und verkehrt ist. Nun..dennoch spielt die Entwicklung des Menschen, seine Lebensgeschichte, eine Rolle dabei, wie er damit umgeht, ob er sie einhalten kann und warum nicht. Es gibt Geschehenisse, die das begünstigen. Es gibt Momente der Schwäche, der Absichtslosigkeit, des Vergessens und der Uneinsichtigkeit. So ist das. All das führt zu den entsprechenden Taten, die ich aufgezählt habe.
 
Ist es nicht so, nicht, die unglückliche Tat, die wir begehen, verschlechtert den Zustand der Welt. Denn, jedem könnte es passieren, je nachdem, in welcher Situation er sich befindet. Nein.. was die Welt nicht verändert, ist die Haltung der vermeintlich Guten, die mit dem Zeigefinger ihre Moralinsäure auf die vermeintlich Bösen zeigen. Du bist schlecht.. ich bin der Gute, nur weil ich bisher in meinem Leben einen ähnlichen Fehltritt nicht vorweisen kann. Und? Wer sagt denn, dass es nicht irgendwann, auch einmal den Guten treffen kann. Wer weiß denn, dass er sich immer und in jeder Minute seines Lebens unter Kontrolle haben kann. Und wenn..glücklich der, der es schafft.
 
Es ist die Moralinsäure, mit der wir täglich auf die anderen spritzen, sie verurteilen uns zum Gott Ihrer Taten machen wollen. Dabei geht es mir nicht darum zu entschuldigen. Natürlich muß es Grenzen, Konsequenzen geben, die wir setzen. Das ist aber auch alles.
 
Jedenfalls denke ich, wenn ein Mensch einem anderen etwas Böses tut, dann wird es schmerzen. Es kann ein schweres Schicksal verursachen. Dennoch, wenn wir die Gelegenheit haben und einen guten Geist, dann könnten wir auf ihn zugehen, mit ihm reden, ihn fragen und hören, wie er dazu gekommen ist. Das hilft vielleicht dann, sich zu versöhnen, ihm zu vergeben. Die Tag wird damit nicht aufgehoben. Sie wird das Leben beider, des Täters und des Opfers, ein Leben lang begleiten. Aber möglicherweise wird durch das Nichtverspritzen von Moralinsäure der Boden genährt, dass es nicht wieder passiert. Bleiben wir beim Spritzen der Säure auf andere, drängen wir sie immer mehr ins Abseits, in die Außenseiterrolle und sie kommen da niemals heraus, werden nicht die Möglichkeit bekommen, eine ganz andere Sicht der Dinge zu haben.
 
Ja, das waren all meine Gedanken, die ich während der Fahrt hatte. Gegen 10.55 Uhr komme ich bei der Zentrale an. Ein Mann wartet zur gleichen Zeit. Ich denke noch, oh, zwei zur gleichen Zeit bestellt. Hm, was ist das jetzt. Frag ihn, den Mann, wann er seinen Termin hat. 11.00 Uhr sagt er mir. Aha, stelle ich fest, ich auch. Das kann ja nicht sein! Fragezeichen in Richtung des Sachbearbeiters. Da fällt mir ein, was für ein Datum haben wir heute? Der 15.01.! Na dann...Ein Lächeln, mal wieder:-), über mein Gesicht, so was, nein und jetzt guckt der andere mich verständnislos an, weil ich laut herauslache. So was, ich hab mich im Tag vertan. Ich bin am 16.01. dran:-) Ziehe meinen Mantel wieder an, setze meinen iPod wieder auf die Ohren, schwinge mich auf´s Rad und fahre im Sonnenlicht wieder nach Hause.
 
Die Sonne wirft meinen Schatten, das ist lustig. Der Schatten ist ständig da, mal rechts, mal links, mal vorne, mal hinten, je nachdem, wie ich die Richtung wechsle. Er bleibt, er ist treu.
 
Wir haben alle einen Schatten, der uns begleitet. Passen wir also auf ihn auf und suchen nicht nach den Schatten der Anderen.
 
An einer Ampel bleib ich stehen, ein älterer Herr steht ebenfalls mit dem Rädle neben mir, wir schauen uns an im Sonnenlicht." Ist das nicht ein schöner Tag heute", frag ich ihn. "Aber sicher", meint auch er und fröhlich ziehen wir weiter.
 
Was für ein Tag, heute! Schön!

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12. Januar 2009 1 12 /01 /Januar /2009 12:08

Manche Dinge im Leben erkennt man spät. Aber besser so, wie gar nicht.  Ich war z.B. immer der Überzeugung, man sollte sich nicht wehren. Obwohl das ja eigentlich Quatsch ist. Wenn man angegriffen wird, muß man sich ja wehren, da bleibt einem gar nichts anderes übrig.

Zu meinen Kindern hab ich früher immer gesagt, wenn Euch jemand angreift, lauft einfach weg....gebt einfach, was derjenige von euch will.. und gut ist.... geht ja nicht mit Gewalt gegen Gewalt an..... Das hat ja auch funktioniert.....immer... Gott sei Dank......

Mittlerweile hab ich meine Meinung geändert... vielleicht auch ja gerade auch wegen der vielen Erfahrungen, die ich gemacht habe..... Warum, hab ich mich irgendwann gefragt, soll ich mich eigentlich nicht wehren.... Wenn ich für andere einstehe, sie verteidige, wieso eigentlich nicht für mich selber.....?

Als Kind ist man ausgeliefert, oft, egal, wo, im Elternhaus, in der Schule.....Aber zum Erwachsensein gehört dazu, sich wehren zu können und, wie ich jetzt feststelle, sogar zu müssen.......

Nehmen wir einfach mal das Beispiel von Mobbing...... Ich hab das schon am eigenen Leib erfahren... unfähig damals.... der Meinung, es wird sich von selbst regeln, tat es aber nicht.....hab ich mich in mich selber zurückgezogen....das Ergebnis war.... ich wurde krank........Spätestens da wurde mir bewußt, du machst was falsch....
Aber ich hatte damals keine richtige Lösung...... Ich glaube, es lag auch viel daran, dass ich dachte, wenn ich mich wehre, würde ich genauso handeln wie der Aggressor, der Angreifer, der Übergriffige..... Dann hab ich mich sehr lange damit beschäftigt.....

Beim sich wehren geht es ja nicht darum, zu den gleichen Mitteln zu greifen, sondern dem Angreifer eigentlich nur eine Grenze aufzuzeigen... Das ist schon alles..... Ihm zu signalisieren, mit mir kannst Du nicht alles machen...... Bis hierhin und nicht weiter.....

Gestern hatten wir eine große Diskussion zuhause über dieses Thema. Gewaltfrei, Pazifismus... Welcher Mann kennt nicht diese dummen Fragen, damals bei der Musterung, man wollte verweigern.....Und dann kam sie diese völlig sinnlose Frage:" Was würden Sie tun, wenn sie mit ihrer Freundin durch einen Park, Wald oder irgendwo spazieren gingen und ihre Freundin würde angegriffen.... Würden Sie dann nicht eingreifen, sich wehren.... Natürlich.... Blöde Frage......

Wenn ein Mensch hundert andere terrorisiert, muß man manchmal eingreifen, oder......?

Wenn ein Mensch einen anderen mobbt, muß man sich wehren,  ihm aufzeigen, mit mir nicht! Schon aus Selbstschutz, aus Selbstliebe heraus.......

Aber die Frage, wie man es in den Situationen, die passieren, richtig macht, ist sicher sehr schwer. Der Weg, Lösungen zu finden, ist nicht einfach.......

Ich schaffe es immer öfter....nein....zu sagen......Einhalt zu gebieten......mich einfach zu wehren...... In diesem Sinne bin ich sehr froh, dass meine damalige Erziehungsmethode, sich "nicht" zu wehren, dennoch in die richtige Bahn gelenkt wurden. Meine Kinder hatten es besser verstanden.....Es kommt immer auf die Situation an......

Wehren wir uns also immer öfters, wenn wir gemobbt, angegriffen, beleidigt, ausgegrenzt oder sonstwie in Mißkredit gebracht werden.... Tun wir alles, was wir mit uns und unserem Gewissen vereinbaren können......Nur so verändert sich was.... Ansonsten behalten die Aggressoren die Oberhand..... Wehren ist ein mutiger Weg zur Veränderung der Welt... sage ich Heute......Frieden um jeden Preis kann manchmal der falsche Weg sein......

Einhalt zu gebieten, Grenzen zu setzen, schafft oftmals erstmal auch Unfrieden, aber das muß man aushalten.....
aber danach kann wirklich Freiden entstehen....Weil auch das gegenüber ans Denken kommt......

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7. Januar 2009 3 07 /01 /Januar /2009 10:48

Wofür lebt der Mensch? Diese Frage stellte sich mir mal wieder, als ich den Bericht im KSTA auf der dritten Seite heute Morgen über den Unternehmer Adolf Merckle las und auch die Berichterstattung im Fernsehen gestern abend verfolgte.

Wofür er gelebt hat? Wie in den Presseberichten zu entnehmen, für sein Familienunternehmen und für seine Familie. Sein Leben lang. Er wurde zu den 100 reichsten Menschen der Welt gezählt! Das muß man sich mal vorstellen! Er beschäftigte in seinen Unternehmen rd. 100000 Menschen, sicherte ihnen ihr Einkommen für ihre Familien. 

Nun hatte er sich mit Fehlspekulationen übernommen. Er galt, so die Presse, als sozial eingestellter Patriarch seinen Angestellten gegenüber, weit- und umsichtig. In den letzten Wochen verhandelte er mit 30 Gläubigerbanken, die ihn auch mit dem Einbringen seines Privatvermögens, das allerdings nicht ausreichend gewesen wäre, über eine Kreditvergabe, um zu retten, was zu retten war. Die aber schienen sich zu verweigern.

Dann ging wohl alles seinen Lauf. An einem Montagmorgen verabschiedete er sich zu einem Spaziergang und am Nachmittag wurde er tot aufgefunden, geworfen vor eine Bahn.  Ein Abschiedbrief lag vor, aber darin enthalten waren keine Gründe, nur eine Entschuldigung.

Die Finanzwelt und alle zu ihm gehörenden Menschen verstummen. Freitod. Selbstgewählt! Warum?

Im Nachhinein noch Häme, wahrscheinlich der Neid, der all die Jahre um ihn herum gewebt hat. Wem gönnt man schon! Sicher, er soll Steuerschlupflöcher gesucht haben. Na und? Wer tut das nicht? Ich meine, ist sicher nicht zu entschuldigen, aber wer im Glashaus sitzt.....

Jedenfalls, wofür lebt der Mensch?

Mir kam da wieder meine Aktion in Erinnerung, vor vielen Jahren, als ich mich mit der Frage, was der Sinn des Lebens ist, stärker denn je beschäftigte und ich einfach mal ein paar Menschen auf der Straße angesprochen habe mit der Frage:" Was ist für sie der Sinn des Lebens?"

Die Antworten waren sich im Großen und Ganzen ziemlich ähnlich:" Für die Familie, die Kinder, die Arbeit.....

Das hatte mir damals zu denken gegeben. Ich meine, klar, das sind Aufgaben, die zu unserem Leben dazu gehören, die Einsatz verlangen, Verpflichtungen und Verantwortung beanspruchen, Treue brauchen.....

Aber sind sie "Der Sinn unseres Lebens!" Wohl kaum, oder. Wie sonst hätte sich ein Mann wie Merckle vor die Bahn geworfen? Wenn doch Familie, Unternehmen usw. sein Lebensinhalt waren! Dann wäre er doch dabeigeblieben... treu an der Seite derselben.... hätte durchgestanden! Keine Kraft mehr? Sein Lebenskonzept gescheitert zu sehen, nicht annehmen zu können! War das der Grund?

Nun, er kann uns keine Antwort mehr geben! Außer dass er uns vor die Frage stellt:" Wofür leben wir?" Da kann sich jeder angesprochen fühlen!

Für mich ist es so:" Ich sehe mein Leben als Geschenk an!" Ich lebe es mit all seinen Facetten, die mir im Leben gegeben sind. Ich versuche anzunehmen, was ich nicht verursacht habe, gehe die Dinge an, die mir wichtig sind und für mein Leben eine Bedeutung haben. Aber ich akzeptiere, dass ich in vielen Dingen meines Lebens auch ohnmächtig war und immer wieder sein werde, weil ich nicht der Gott meines Lebens bin.
Für mich ist zumindetens auch der Sinn des Lebens, mit den Aufgaben, die dasselbe mir stellt, klar zu kommen. Kraft und Stärke zu behalten, mich ihnen zu stellen.

 

Nur weil mein persönliches Lebenskonzept in die Brüche gegangen ist, sich vor den Zug zu werfen... unvorstellbar für mich...

Es sind doch nur Äußerlichkeiten...... In diesem Zusammenhang fällt mir das Wort "Götzen" ein. Es gibt viele in dieser Welt, darunter kann auch Familie zählen, Geld, Macht, Anerkennung usw.usw. Sind wir davon abhängig, wird uns schnell der Sinn zum Leben fehlen.......

Ich kenne sie nicht, diese Familie, wie ich ihn nicht kannte, Herrn Merckle, aber mein Beileid für die Familie. Die Frau und die Kinder müssen damit fertigwerden......

Jedenfalls, niemand stirbt für sich allein..... jeder Tod hat eine Botschaft.... auch für mich mal wieder....

 

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5. Januar 2009 1 05 /01 /Januar /2009 11:09

Ist das nicht herrlich? Ehrlich,-)
 
Heute Morgen bin ich aufgewacht, gleich von null auf Hundert. Ich meine, manchmal wird man ja langsam wach, erst so ein bißchen, blinzelt vor sich hin, streckt die noch schläfrigen Glieder. Aber heute, heute, war alles anders.
 
Wie nach einer Auferweckung aus dem Tod. Die Augen öffneten sich und ich war direkt voll wach. Patsch. Dann hab ich die dick mit weißem Puderzuckerschnee behangenen Äste der Bäume in unserem Hinterhof gesehen und mit einem Sprung war ich aus dem Bett. Und da sah ich sie, die weiße Pracht! Wow, ich war ganz außer mir.
 
Sofort rein in Hose, Pullover und Schuhe und ab hinaus in die weite weiße Welt,-)
 
Erstmal in den Keller, nach der Schneeschüppe gesucht. Gab natürlich keine. Wieso auch. So ein Ding haben wir seit Jahren nicht mehr gebraucht. Dann ging ne andere Türe und mein Lieblingsnachbar stand vor mir. Also machten wir uns gemeinsam ans Werk.
 
Soviel Schnee. Wann hatten wir das das letzte Mal. Ich kann mich nicht erinnern. Endlich hat meine Sehnsucht Erfüllung gefunden. Überall auf den Straßen fegen die Leute, es gibt nette Gespräche. Manche müssen arbeiten, leider, ich nicht,*smile*, hat ja auch was Gutes.
 
Also nach getaner Arbeit einen kleinen Spaziergang durch die zugeschneiten Straßen, die sind glatt. Die Streuwagen haben wohl verschlafen. Ist auch gut so. Haben wir länger was davon. Nicht die ganze Schmiere. Wegen mir kann alles mal ein bißchen länger lahmgelegt werden.
 
Ist das schön, so durch den hohen Schnee zu stapfen. Auf dem Wilhelmplatz ist alles leer. Die Marktbestücker sind daheim geblieben, der ganze Platz ist ein kleines Schneeparadies. Es knirscht unter den Füßen, was für ein Geräusch? Schön!
 
Es ist auch gar nicht kalt, finde ich jedenfalls oder liegt es daran, weil ich einfach glücklich bin?
 
Nach meiner Rückkehr von meinem einsamen Spaziergang finde ich den Nachbarn vor, beim Schaufeln selbstverständlich.... der, der mich in all den 20 Jahren, die ich hier wohne, noch nie gegrüßt hat. Ich meine.... nicht nur mich.... der grüßt überhaupt Niemanden. Naja..... ich hatte mich damit abgefunden.... Es hin- und wieder immer mal wieder versucht..... nichts...
 
Aber heute, heute Morgen, da seh ich ihn da schaufeln, gehe auf ihn zu und sage laut und deutlich:" Guten Morgen, ist das nicht schön!"......
 
Und, man glaubt es gar nicht, ich konnte es nicht fassen...... er erwidert meinen Gruß! Herjeh, das es so etwas noch gibt. Dann wage ich mich ein Stückchen weiter vor und sage:" Hätte man damit noch gerechnet?" Smal talk eben, aber immerhin und er, er antwortet sogar.
 
Ja mensch, was so ein Naturereignis, wie ein kleiner Schneefall alles ausmacht. Ob das jetzt so bleibt? Und das Eis im buchstäblichen Sinne gebrochen ist? Nach 20 Jahren? Wow, was es nicht alles gibt. Ich sag´s ja immer....was lange währt, wird endlich gut....
 
Ach, ne, Köln ist schön im Schnee... einfach mal genießen...und wenn man zu spät zur Arbeit kommt.... auch egal.... und wenn die Bahnen Verspätung haben.... auch egal......
 
Es kann von mir aus noch lange so bleiben......
 
Und bevor ich wieder ins Haus gehe, sehe ich noch das Päärchen, junge Leute, die mir lachend entgegen kommen. Die haben auch ihren Spaß, ich lache einfach mit und die junge Frau sagt, er, ihr Freund, sei hingefallen.....Und sie rangeln miteinander und haben ihre Freude. So soll es sein.
 
Ich wünsche allen heute so kleine Freuden, die das Leben doch enorm verschönern.
 
In diesem Sinne, laßt uns einen Schneemann bauen. Das mach ich gleich, bei uns im Hof.........
 
Und ne richtige Schneeballschlacht:
-)))))

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26. Dezember 2008 5 26 /12 /Dezember /2008 16:47

Sagt man doch, sie sind wie Hund und Katz. Können nicht miteinander. Obwohl, haben Forscher jetzt erwiesen, geht doch, wenn man es ihnen früh genug beibringt, wenn sie lernen, die Sprache des Anderen zu verstehen.

Sprache! Ist es nicht so, dass Jeder eine andere Sprache spricht. Ich meine jetzt nicht unbedingt, Dialekte, Volkssprache, sondern die Sprache, mit der man ausdrücken will, rüberbringen will. Das klappt nicht immer im Miteinander. Ist der eine eher ein Gefühlsmensch, der andere nüchterner Pragmatiker, Denker, kann man oft schlecht zu einem gegenseitigen Verständnis finden.

Das Problem zwischen Hund und Katz liegt also in der Art, wie sie miteinander kommunizieren, haben die Forscher festgestellt nach einer langen Reihe von Versuchen, in dem sie mit Haltern beider Tierarten gesprochen, sie über eine Zeit lang beobachtet haben.

Ein Hund z.B. wedelt mit dem Schwanz, wenn er gute Laune signalisiert. Tut die Katze das gleiche jedoch, dann heißt es aufgepaßt, Achtung! Das könnte gefährlich werden. Rückzug ist angesagt. Wenn der Hund dann nicht versteht.....

Wat machste, wenn es am Heiligen-Abend dann plötzlich zu so einem Hund und Katz Gerangel kommt. Herjeh, sich zurücklehnen, zuschauen, zuhören, analysieren.  Denkst, haste kommen sehen. Waren ja schon lang nicht mehr beieinander. Dennoch ist alles anders, wie du gedacht hast. Sitzt da, stocherst selber fröhlisch in deinem Raclette herum und dann kommt es plötzlich zu dem Ausbruch. Knatsch, Tränen, der schlimmste Heilig-Abend, den man hatte, meint die Katz und zieht sich zurück. Der Hund wedelt immer noch vergnügt mit dem Schwnaz, weil er hat gar nix verstanden.

Und du als Halter der beiden Haustierchen, streichelst mal dem einen übers Fell, gehst zum anderen, klopfst ihm beruhigend über den Kopf. Du weißt Bescheid. Der Hund hört gar nicht auf zu bellen, knurrt, röchelt, bis er keine Luft mehr bekommt und zieht sich seine Hundedecke über´s Gesicht. Er will einfach gar nix mehr.

Die Katze dagegen schnurrt, leckt sich das Fell, hat sie doch früh genug signalisiert, bis hierher und nicht weiter.

Bißchen ratlos bist du schon, bis sich plötzlich das Problem auflöst, du verstehst, worum es eigentlich geht, erst da kannste Beiden wirklich helfen, ihnen den Platz zuweisen, den sie brauchen.

Und plötzlich geht es doch, dass mit der Katz und dem Hund! Plötzlich sitzen sie friedlich beieinander, nein, mehr noch, umarmen sich, packen ihre kleinen Geschenke aus, überreichen die ihren und sind ganz glücklich. Ist eigentlich gar nicht schlimm gewesen. Im Gegenteil, ein richtiger Hund- und Katz-Heilig-Abend, bloß nicht scheinheilig, bloß nicht alles unter den Teppich kehren, so nach dem Motto:"Besinnlich, aber erdrückend!"

Jedenfalls sind sie jetzt weiter gekommen, Hund und Katz, in der Art ihrer Kommunikation, im Verstehen des anderen. Vielleicht wäre es besser gewesen, mehrere Hunde und Katzen zu haben, dann hätte es sich besser verteilt. Aber wo nur zwei sind, ist es eben dichter, aber auch schöner, nachher, wenn der Kampf zu Ende ist, wenn die Versöhnung gesiegt hat, wenn man friedlich beieinander liegt und gemeinsam schnurrt und sich zusammen die Bäuche vollgestopft hat.

Und der Halter ist auch ganz glücklich, von all dem Zeuge gewesen zu sein. Wie nach jedem Kampf mehr Zusammenhalt passiert, mehr zusammengewachsen ist, als er sich vorher gedacht hat. Und so meint er, der Halter, schön war´s, richtig fetzig, so, wie es sich gehört im Leben, es wird gekämpft um die Beute, das Recht, das Verstehen und vieles mehr, aber am Ende haben Beide gesiegt.

So soll es sein, bellen, miauen, knurren, alles muß raus, nur richtig verstanden und interpretiert werden.

Ich hab da auch noch so ein Hund- und Katz-Verhältnis, dass nicht geklärt ist. Ob es wohl noch wird, im alten Jahr?


 

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