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22. Januar 2021 5 22 /01 /Januar /2021 12:57

Es ist jetzt 11.00 Uhr. Freitag. Die Zeit an dem das Telefon klingelte und dann hatten wir uns. Wir redeten und redeten, 4, 5 Stunden und zumeist war es Dir immer noch nicht lang genug. Mir fiel fast das Ohr ab oft. Den Hörer nicht mehr halten können, sagte ich, Wolferl, wir machen Schluss. Ich hab auch Hunger. Ich muss was essen. Wir hören uns wie immer nächste Woche. Wenn irgendwas sein sollte, auch zwischendurch. 

 
Aber es gibt keinen Freitag mehr. Kein Zwischendurch. Kein *Ciao Röslein, pass auf dich auf* ...Nie mehr wieder wird Irgendjemand *Röslein mich nennen. 
 
Letzte Woche war es der letzte große Freitagsanruf. Du klagtest schon lange. Es ging Dir nicht gut. Auf alles Mögliche hast Du es geschoben. Es könnte dieses oder jenes sein. Projektionen. Zum Arzt wolltest Du nicht. Deine Angst vor einer Infizierung durch Corona jetzt in dieser Zeit war größer, als die Sorge um Dein Wohlbefinden, herauszufinden, was da mit Dir los ist.
 
Ich musste Dich lassen. Was sollte ich tun. Auf meine Bitten, auf mein Drängen, auf mein Schimpfen hast Du nicht gehört. Du musst nachdenken sagtest Du immer. Nachdenken? Worüber dachte ich. Alles liegt auf der Hand. Es gibt nur eine kluge Entscheidung und die ist, sofort zum Arzt. Du warst doch immer so klug. Unglaublich klug. Hast den Dingen ins Auge gesehen, sie analysiert und herausgefunden. Es entsprach immer der Wahrheit. Du hattest einen klaren Verstand, einen guten Blick für die Wirklichkeit. Nicht nur für das was geschah, sondern auch für den Menschen. Du hast immer Recht gehabt mit der Entzauberung der Menschen die sich immer als die *tollen* über alles Drüberstehenden präsentieren wollten. Wir dachten beide so und sahen das selbe. 
 
Das war das Wunderbare, was uns in der Freundschaft verbunden hat. Wir hatten so Vieles gemeinsam. Den Blick auf die Welt und den Menschen. Bücher verbanden uns. Wir konnten stundenlang darüber reden. Manchmal nur über eine einzige Aussage in dem Gelesenen. 
 
Jetzt sitze ich hier und schreibe Dir diesen Brief. Hier in meinem Blog steht dieser Brief an Dich. Wie hast Du Dich immer über einen Blog von mir gefreut. Schon damals beim Kölner Stadt-Anzeiger. Schreib Röslein, sagtest Du immer, schreib dir alles von der Seele. Erzähl den Menschen. Warum denn nicht. Lass die, die es dir nicht gönnen, dich angreifen, reden.
 
Genau zu der Zeit, in der wir telefonierten, schreib ich jetzt diese Zeilen an Dich.  Vielleicht siehst Du ihn ja, von da oben, unten, irgendwo, an dem Ort, wo Du jetzt bist bei Deiner Eila. Sie hat auf Dich gewartet und jetzt seid Ihr wieder beisammen. Mir war immer klar, dass Du ihren Tod nie überwunden hast. Es stimmt einfach nicht..Die Zeit heilt alle Wunden...Das hab auch ich immer und immer wieder erfahren. Ein Wort, ein Ort, eine Begegnung und schon ist das, was uns Schmerzen bereitet hat, wieder da. Manchmal auch nachts in den Träumen. Nichts ist jemals vorbei. Lass sie reden, die Leuts, die sagen, es ist rum. Sie machen sich nur was vor, wollen nicht hinschauen. 
 
Die Menschen belügen sich selbst. Spinnen sich eine Wirklichkeit zurecht, in der sie leben und an der sie festhalten. Klappt ja auch zumeist. Nur ist es nicht die Wahrheit ihres wirklichen Seins. 
 
Letzten Freitag ging es dann gar nicht gut mit Dir. Du konntest kaum noch sprechen. Ich war erschrocken, mutlos. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, konnte. Von hier aus. 200 km entfernt von Dir. Ohne Auto. Und Du wolltest ja auch immer noch nicht, dass ich was tat. Mein Reden und Reden flog immer noch an Dir vorbei. Ich musste mich den eigenen Projektionen überlassen, Mutmaßungen, was Deinen Gesundheitszustand betraf. Woran das lag, dass Du plötzlich so schnell abgebaut hattest. 
 
Vielleicht, sagtest Du, hättest Du Dich im Dezember doch irgendwo mit Corona infiziert und das sind jetzt diese schrecklichen Nachwirkungen. Vielleicht. Ich teilte diese Mutmaßung nicht. Wo hätte das geschehen sollen. Du, der Du absolut isoliert von Allem lebtest. Es ist etwas anderes Ungutes, sagte ich Dir. Ich spürte das. Jedoch kann etwas dran getan werden. Noch. Du musst nur endlich. Ja Röslein sagtest Du, ich denke drüber nach. Jetzt ist Wochenende, mal sehen...Montag...
 
Den Freitag konnte ich mich nicht mehr konzentrieren auf Irgendwas. Was ist da los mit meinem Wolfi. Da ich weiß, wie wütend Du auch werden kannst, wenn etwas getan wird, wozu Du nicht Deine Einwilligung gabst, war ich verunsichert. Ich sah Dich ja nicht. Deinen Zustand. Und noch 3 Wochen zuvor, klagtest Du zwar, aber warst ganz mein Wolfi, wie immer. 
 
Alles was ich tat in diesen Tagen war von Unruhe begleitet. Meine Gedanken bei Dir. 200 km entfernt. Ich tat das Zwischendurch. Am Sonntagmittag rief ich Dich an. Du gingst nicht ans Telefon. Es dauerte 1 Stunde bis Du endlich zurückriefst. Röslein, sagtest Du, mach das doch nicht. Ich brauchte jetzt so lange, um an das Telefon zu kommen. 
 
Alles überschlug sich. Fassungslos vernahm ich diese Worte. Was war mit Dir los? Ok, ok, sagte ich, jetzt ist genug. Das mach ich nicht mehr mit. Am Montag ruf ich den Notdienst an, wenn Du nicht selber etwas tust und schick sie Dir nach Hause. Ich muss drüber nachdenken, sagtest du. Schon wieder. Wir legten auf. 
 
Montagmorgen rief ich an. Gefahr im Verzug sagte ich. Sie kamen sofort. Am Telefon, als ich Dir Bescheid gab, sagtest Du, danke Röslein, ciao Röslein. Eine Stunde später dann telefonierte ich mit der Uniklinik. Notaufnahme. Wir können noch nichts Genaues sagen. Sagten sie. Da hat einer ganz schön was verschleppt. Es wurde gewartet auf ein Bett auf der Station. 
 
Dann ging alles so schnell. Am Abend sagte die Ärztin mir, eine schwere Lungenentzündung verbunden mit einer Sepsis. Man müsste Dich ins künstliche Koma versetzen. Ich hatte keinen Gedanken mehr. Dachte nur, was passiert da mit Dir. Mit meinem Wolfi. Ich stand und stehe noch immer unter Schock. 
 
Dienstag morgen klingelte das Telefon. Die Ärztin. Sie sagte...Du möchtest mich noch einmal sprechen. Sie hielt Dir das Telefon ans Ohr. Du sagtest mir etwas. Sätze, die ich nicht mehr verstand. Nur einzelne Worte. Koma. Was passiert. Und dann. Röslein...danke...ciao Röslein...Das war das letzte was ich von Dir hörte. Dann warst Du weg. 
 
Mittwochmorgen sagten sie es stehe schlecht um Dich. . Ich müsste mit allem rechnen. Mit allem rechnen? Wieso denn? Warum? Das kann nicht sein. Das kann ich nicht fassen. Verstehen. Da war doch Hoffnung. Und jetzt nicht mehr? Was passiert da? Keine Gedanken mehr. Nur Leere in meinem Kopf.
 
Und dann hörte ich nicht mehr auf zu weinen. Weine immer noch. Ich ging spazieren. An diesem Mittwochmittag. Sah nichts mehr. Redete und redete mit Dir in meinem Kopf. Sah nichts mehr. Nahm nichts mehr wahr. 
 
Ich erzählte Dir...Wolfi weißt Du noch, wie wir die Katze beim Kacken erwischten und sie uns ganz empört anschaute und wir da vor ihr standen und lachten und lachten. Es war so wunderschön. Wir hatten den gleichen Humor.
 
Oder erinnerst Du Dich, wie wir auf der Kaimauer saßen am Main und dieser Typ kam vorbei. Ein junger Mann. Er hatte schulterlanges Haar. Es wippte beim Auftreten seiner Schritte. Und ich sagte, guck mal, der hat die Haare schön und gleichzeitig prusteten wir heraus, lachten und lachten, konnten nicht mehr aufhören. Er hatte die Haare schön und trug sie von Wettertaft gehalten da zur Schau. Niemals niemals werde ich dieses Bild vergessen.
 
Ich erzählte Dir von unseren Klettertouren rauf zum Altkönig, mal hattest Du Probleme mit der Überwindung der Höhe, mal ich, mal gelangten wir Beide im Gleichschritt ohne Beschwerden nach oben. Unser erstes Picknick dort auf der Höhe mit dem weiten Ausblick runter ins Taunusland und nach Frankfurt hinein. Im Sonnenschein. Zwischen den Tannen saßen wir und es war so herrlich still, ruhig. Die Zeit war stehengeblieben. 
 
Und unsere schönen Wanderungen hinauf zum Bahain-Tempel, wo wir im Sonnenschein unsere Jause vertilgten und uns dann weitermachten zum Kaisertempel. Eine riesige Tour war das mit vielen Höhenmetern die überwunden werden mussten. Ganz schön abgestrampelt haben wir uns, vor allen Dingen, wenn es heiß wurde, im Sommer. 
 
Und erinnerst Du Dich, sagte ich, an unsere Tischtennismatchs, an denen Du ehrgeizig wie Du warst, versuchtest eines zu gewinnen, was Dir selten gelang. Du warst eben schwerer als wie ich. Ich sprang und sprang an die unmöglichsten Stellen. Bekam den Ball immer und preschte ihn Dir zurück. Du warst sprachlos. Aber wolltest nie aufgeben. Was hatten wir für einen Spaß. Nur im Schach konnte ich Dich nie in die Knie zwingen. Dazu war ich zu schlecht.  Fing ja auch gerade erst an. Du warst lange Vereinsspieler. Ein sehr guter sogar. Du konntest mir noch erzählen, wie die Stellung auf einem Brett vor zig Jahren war und hast dich geärgert, wenn ich das nicht mal in einer vor Minuten zu Ende gegangenen Partie  beherrschte. Nach vielen Jahren kann ich es jetzt aber auch liebes Wolferl. Nicht immer, aber hin- und wieder. 
 
Dann wieder die Stunden, an denen wir in der Musik versunken waren. Du warst ein alter Rock´n Roller. Erzähltest mir immer wieder von Deinen Localheros. Knut Engemann mit seiner Band Puma & the Beutelratten....Hank Kerns & The Rockin Devils....The Rounders...Back to the roots....Und Matthias mit seiner All coulors´-Band...Du hast sie Beide vereehrt. Viele Konzerte haben wir auch gemeinsam besucht dieser Beiden. Das waren auch die einzigen Momente in Deinem Leben, wo Du Dir ein Bier gegönnt hast. Hast sonst nie getrunken. Aber Rock´n Roll... dazu gehört ein Bier und eine Kippe, waren immer Deine Worte. Geraucht hast auch Du sonst nie. 
 
Ich hab sie übrigens Beide angeschrieben. Knut und Matthias. Schließlich sollten Sie wissen, was mit Dir geschehen ist. Dass du gegangen bist. Hinüber. 
 
Ja, das passierte. Das ist geschehen. Genau in dieser Zeit, als ich am Rhein spazierte und mit dir redete. Ich war nicht ganz 10 Minuten zu Hause, da klingelte das Telefon. Du bist nicht mehr da. Fortgegangen. Von dieser Welt. Von mir. 
 
Das Weinen will nicht aufhören. Ciao Röslein....
 
Wenn wir jetzt reden würden...am Telefon..würde ich Dir erzählen, dass bei Menschen sich die chemische Zusammensetzung emotionaler Tränen von der Zusammensetzung der Tränen, die sich bilden, um das Auge zu benetzen oder zu säubern, wenn es gereizt ist. Dass es bekannt ist, dass die Freisetzung dieser chemischen Stoffe dem Weinenden wohltun kann, was wiederum erklärt, warum sich Menschen dann besser fühlen, nachdem sie sich ausgeweint haben. 
 
Ich weiß nicht, wie lange ich noch weinen werde, bis sich dieser Zustand einstellt. Das alles gut ist. Ich nichts ändern kann. Man kann nichts zurückgewinnen. Ich weiß nur, dass ich von dem vielen Weinen wie blind bin. Dass ich Dich vermisse und immer vermissen werde, solange ich selber lebe. 
 
Und weißt Du was, liebes Wolferl, Knut hat mir sofort zurückgeschrieben. Mir erzählt, wie Ihr Euch vor 40 Jahren kennengelernt habt mit Puma & the Beutelratten. Dass Euch Beide die Musik verbunden hat und dass er sich immer gefreut hat hat, wenn Du auf seinen Konzerten da warst. Zuletzt hattet ihr euch 2019 bei den Mainzer Weintagen gesehen.
 
Auch Matthias hat mir gerade eben, während ich Dir diesen Brief schreibe geantwortet. Dass er noch am gestrigen Abend mit Knut gesprochen habe, den er eigentlich nur über Dich kannte, weil Du ihm immer von ihm erzählt hast. Beide sind unendlich traurig, dass Du fort bist. Und dass sie schon lange vor hatten, einmal gemeinsam zu spielen. Wer weiß, vielleicht klappt das ja jetzt einmal. Und es wird Dich ganz sicher freuen, dass Du Deine beiden Localheros zu einer gemeinsamen Session zusammengebracht hast. Ich weiß, dass Du ganz außer Dir wärest, könntest du das dann miterleben. Ich bin mir sicher, du freust Dich auch jetzt, da oben, unten, wo auch immer Du jetzt bist. 
 
Liebes Wolferl, ich schreibe jetzt schon fast solange, wie auch unser Telefonat immer andauerte. Ich merke dass ich langsam etwas ruhiger werde. Dass mir das gut tut. Das ich vielleicht beginne, zu akzeptieren, dass Du nie wieder ..ach Röslein, ciao Röslein.. zu mir sagen wirst, niemals mehr am Freitag das Telefon klingeln wird. Du Dich nie wieder genau wie ich empören kannst, über die Dummheit der Menschen, über die Belanglosigkeiten, die sie austauschen, über ihre Herzlosigkeit und ihre dumme aufgezeigte Selbstoptimierung.
 
Weißt Du, am Dienstag als ich auf unserer Schachseite war, auf der Du ja auch spieltest, mich überhaupt dort hingelotst hattest, erblickte ich einen Satz in diesen oft jämmerlichen Chat...der hieß..Ach eigentlich ist das Leben immer schön, es kommt nur darauf an, was man daraus macht... Das war dieser Satz..Ein selten dümmlicher und phrasenhafter Satz...Wie eine Ohrfeige, die man Menschen erteilt, die nicht bevorzugt in einer schönen heilen Welt leben...Die gerade im Mittelmeer um ihr Leben kämpfen... oder 20 km zu einer Wasserstelle laufen müssen, um eine tägliche Ration Wasser zu ergattern...die in Kriegsgebieten leben, ihr Zuhause bombadiert wird, sie ihre Familien verlieren.... sie zusehen müssen, wie ihre Kinder vor ihren Augen vor Hunger sterben....Ein Satz wie eine Ohrfeige für sie...Sag das denen mal..kommt nur drauf an, was ihr daraus macht... Herjeh...
 
Nein! Das Leben hat Schönheiten zu bieten, ja..Das Leben kann gute und schöne Momente hervorzaubern und wir können uns daran erfreuen, auch nur, wenn wir in dieser bevorzugten Lage leben, dass wir es können. Aber das Leben ist nicht immer schön..Es ist überwiegend grausam, unbarmherzig, oberflächlich und desillusionierend....Wir leben in einer Welt des Zwielichts...hörte ich neulich einmal...
 
Doch bedeutet dass nicht, dass ich nicht darauf hoffe und daran glaube dass das Licht gegen die Dunkelheit Irgendwann gewinnen wird. 
 
Und weißt Du, worüber ich auch noch wütend bin. Ja wütend. Über diesen Menschen, der mich behandelt, wie einen Schwerverbrecher, weil ich ein vereinbartes Telefonat viereinhalb Stunden vorher abgesagt habe und um einen anderen Termin gebeten habe, weil sich ganz unvorhergesehener weise mein Sohn angemeldet hatte, den ich im letzten Corona-Jahr nur drei Mal ganz kurz habe sehen dürfen... Es keine Antwort gab, auf meine Mitteilung. Erst viel später...Barsch und mit Vorwurf...dass dieser Mensch ja keine Kinder habe. Was kann ich dafür... Und ich dachte, dieser Mensch sei mir freundschaftlich gesinnt. Und dieser Mensch sich Christ nennt und in die Kirche rennt und jammert, wenn er das nicht kann. Und sein Jesus, der hat am Kreuz doch denen vergeben, die ihn mordeten, ihn seinem Schicksal überlassen haben...Und ich jetzt wegen eines verschobenen Telefonats schlimmer behandelt werde, als diese Verbrecher. Was sagst Du dazu? 
 
Siehst Du Wolferl, jetzt bin ich ganz darin versunken, in all dem, was mir so geschehen ist, von dem ich Dir sonst immer habe erzählen dürfen oder Du mir, von dem, was Du gesehen und erlebt hast. Ganz wie in unseren Telefonaten. Das wird auch niemals aufhören. In meinen Gedanken werde ich weiter mit Dir reden und Dir alles erzählen... Vielleicht werde ich nur noch mehr Briefe an Dich  in diesem meinem Blog schreiben...Und dann werde ich ganz still sein auf meinen Spaziergängen und hören, was Du mir antwortest...
 
Liebes Wolferl...ich hoffe, Du bist gut angekommen, wo wir uns Irgendwann wieder begegnen werden. Davon bin ich überzeugt, wenn ich auch nicht weiß, wie das ausschaut. Das Einzige dass mich tröstet ist, dass es schön war, dass es Dich gegeben hat, in meinem Leben, wenn auch schwere Zeiten darin enthalten waren. Dennoch hat die Versöhnung gesiegt und unsere Freundschaft hat gehalten. Das war und ist mir immer wichtig gewesen. Nichts ist so tragisch, wenn auch für den Moment oder die Zeit, in der wir in einer Tragödie leben und es schmerzlich ist, als wenn nicht drüber weggekommen werden kann und am Ende übrig bleibt, was gut war und ist. Und es ist auch so, dass ganz sicher Dinge zwischen Menschen geschehen, die nicht vergeben werden können...soweit bin ich mittlerweile...Doch heißt das nicht, dass man nicht  weiter miteinander reden kann und sogar Freunde bleibt.  Niemand ist ohne Schuld oder Fehler. Niemand... Prägen wir uns das nur immer oft genug ein, dann ist das Leben leichter und einfacher. 
 
Ich muss jetzt ohne Dich weiterleben. Ich weiß, dass das schwer sein wird. Du wirst mir immer fehlen.  Ich bin dankbar, dass ich Dich über 12 Jahre Freund hab nennen dürfen. Wolferl, Trollo, Du alter Haudegen.. Trollo, erinnerst Du Dich...Mit diesem Nicknamen hab ich Dich kennen lernen dürfen. Damals beim Kölner Stadt-Anzeiger. Da begann unsere Freundschaft.  Du warst allerdings alles andere als ein Troll. Ein authenthischer Mensch der sich hinter einem lustigen Nicknamen verborgen hatte. Das hatte ich gleich erkannt. 
 
Ich werde den Finnen im übrigen schreiben. Denke, dass mein Englisch reichen wird... Aber vielleicht denken sie fast ein ganz klein wenig wie ich..dass Du es, wenn auch unbewusst, so gewollt hast. Das Weggehen...hin zu Deiner Eila...jetzt am Ende... Kein Kampfgeist mehr in Dir war, weil der Körper zu schwach wurde, wenn auch so plötzlich. 
 
Wer versteht schon das Leben...wie das Leben am Ende für einen ausgeht..Wieso und warum gerade so... Der Traum von einem schmerzfreien Loslassen am Ende wird wohl nur ein Traum sein und bleiben...Schmerz und Leiden gehört am Ende immer dazu, auch wenn wir ihn dann überwinden und es am Ende alles gut wird. So habe ich es oft auch erleben dürfen, bei all denen, die ich schon verloren habe. So wünsche ich es mir auch für mich selber...
 
Ciao Wolferl...Bleib da, wo Du bist, der Du gewesen bist... Denn hier wie dort...verrate niemals dein Selbst.
 
Dein Roeslein 
 
P.S. Ich wollte, dass ich Dich anschauen kann, daher das Foto
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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